CH-Schluss: Der SMI legt 0,3% auf 8259 Punkte zu
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am letzten Dienstag des Jahres 2016 mit moderaten Kursgewinnen aus dem Handel verabschiedet. Nach einem verhalten freundlichen Start legte der Leitindex SMI am frühen Nachmittag etwas deutlicher zu, büsste zum Handelsschluss aber wieder leicht an Terrain ein.
Insgesamt sprachen Börsianer von einem sehr ruhigen Handel. Daran dürfte sich auch für den Rest der verkürzten letzten Handelswoche dieses Jahres kaum etwas ändern. Die meisten institutionellen Investoren hätten ihr so genanntes Window Dressing mehr oder weniger beendet und die Bücher geschlossen, heisst es. Zudem richte sich der Blick der meisten Marktakteure ohnehin bereits auf das kommende Jahr, das mit wichtigen Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und Deutschland ganz im Zeichen der Politik stehe. Aber auch die offizielle Amtseinführung Donald Trumps als US-Präsident im Januar dürfte mit Spannung erwartet werden.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss den Tag mit einem Plus von 0,33% auf 8’259,45 Punkte. Zum nicht dividendenbereinigten Schlusskurs von 2015 fehlen dem Leitindex aber immer noch etwa 6%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,35% auf 1’304,69 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,36% auf 8’997,41 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 24 im Plus, fünf im Minus und einer (Swiss Life) unverändert.
Grösste Gewinner unter den Blue Chips waren die Aktien von Galenica (+1,8%). Ein Zeitungsbericht, wonach die geplante Aufspaltung in einen Pharma- und Logistik/Apotheken-Teil bereits im ersten Quartal 2017 über die Bühne gehen soll, kam an der Börse sehr gut an. Zudem benötige die Gruppe in Sachen Refinanzierung der Relypsa-Übernahme wohl kein frisches Kapital, hiess es. Gleichzeitig setze der Grossaktionär Sprint den angekündigten Verkauf seiner Galenica-Papiere fort. Der Anteil werde demnächst weiter in den Bereich von 11% absinken, berichtete die Zeitung weiter.
An dem Kursverlust in diesem Jahr von etwa einem Viertel änderte das aktuelle Kursplus nur wenig. Neben Galenica gehörten mit den beiden Schwergewichten Roche (+0,6%) und Novartis (+0,3%) und ebenso sowie Sonova (+0,8%) weitere Vertreter aus dem Gesundheitssektor zu den Favoriten. Auch sie zählten in diesem Jahr zu den schwächsten Werten.
Noch deutlicher als die Gesundheitsaktien haben 2016 eigentlich nur die beiden Grossbankentitel UBS (+0,6%) und Credit Suisse (-0,5%) verloren. Die CS-Aktie hatte vor Weihnachten nach der als teuer eingestuften Einigung mit den US-Justizbehörden im Hypothekenstreit einmal mehr an Wert eingebüsst. Am Markt bemühten sich Akteure zuletzt dennoch, die positiven Aspekte zu betonen. Immerhin sei somit ein grosser Unsicherheitsfaktor noch vor dem Jahreswechsel weggefallen.
Neben den Aktien aus dem Gesundheitssektor zogen noch Zykliker wie Richemont (+1,1%), Adecco (+1,0%) und LafargeHolcim (+0,9%) gut an. Lonza (+1,2%) sowie Aryzta (+1,0%) verzeichneten ebenfalls überdurchschnittliche Gewinne.
Die überschaubare Verliererliste wurde von den Aktien des zuletzt heiss diskutierten Biotech-Unternehmens Actelion (-0,5%) angeführt. Der Konzern hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass die zuvor abgebrochenen Gespräche mit dem akquisitionswilligen US-Konzern Johnson&Johnson wieder aufgenommen wurden. Im Handel hiess es zudem, dass die weiter einsteigenden Hedgefonds ein «Deal kommt zustande»-Signal vermittelten.
An den guten Lauf der Gesundheitswerte schlossen sich im breiten Markt die Papiere von Evolva (+11,1%) und Molecular Partners (+4,4%) an. Deutlich im Plus schlossen noch Orascom (+7,4%) nach der Ankündigung, der Immobilienentwickler ziehe sich von der ägyptischen Börse zurück.
Deutlich abwärts ging es für Kuros (-6,6%), Highlight Event and Entertainment (-3,5%) und Dottikon (-3,3%). (awp/mc/pg)