CH-Schluss: Leichtes Plus nach ereignisarmem Handelstag
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach einem eher ereignisarmen Handelstag leicht im Plus geschlossen. Nach einem positiven Handelsbeginn mit einem Tageshoch im frühen Handel bröckelten die Gewinne im Tagesverlauf tendenziell ab. Dabei drückten Medienberichte etwas auf die Stimmung, wonach sich die Europäische Zentralbank mit dem weiteren Kauf von Staatsanleihen Zeit lassen wolle.
Wegen des «Thanksgiving»-Feiertags am Donnerstag in den USA wurde die Publikation einer Reihe von Konjunkturdaten aus den USA um einen Tag vorgezogen. Diese fielen zum grossen Teil etwas unter den Erwartungen der Ökonomen aus. Zwar seien die neuen Makrodaten nicht gerade «grossartig» ausgefallen, kommentierte ein Beobachter entsprechend. Dennoch stellten sie das positive Wachstumsszenario für die USA nicht grundsätzlich in Frage.
Am Ende stand der Swiss Market Index (SMI) um 0,18% höher bei 9’058,94 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab dagegen um 0,06% auf 1’341,92 Zähler ab, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,11% auf 8’909,82 Punkte gewann. Von den 30 wichtigsten Aktien tendierten zu Börsenschluss 16 im Minus und 14 im Plus.
An der Spitze der Kursliste der SMI/SLI-Titeln konnten sich den ganzen Tag über die Aktien des Aromen- und Duftstoffherstellers Givaudan (+1,3%) halten. Das Merrill Lynch-Aktienresearch hat die Aktien neu als «Kauf» empfohlen und das Kursziel klar erhöht. Givaudan sei als Marktführer hervorragend positioniert und biete den Anlegern im Sektorvergleich die höchste Ausschüttung, lautete die Begründung.
Zudem konnten die Luxusgütertitel von Richemont (+0,7%) weiter Boden gut machen. Die Analysten von Exane BNP hoben in einer Branchenstudie das Richemont-Kursziel an, während sie jenes von Swatch (-0,2%) senkten. Für Investoren bleibe der Luxus-Sektor aufgrund des derzeit schwachen Wachstums und der hohen Volatilität jedoch ein schwieriges Feld, warnen die Analysten des französischen Bankhauses.
Im Plus gehalten wurde der SMI zudem von den defensiven Schwergewichten: Bei den Pharmawerten stiegen Roche um 0,5% und Novartis um 0,4%, die Titel des Nahrungsmittelriesen Nestlé legten ebenfalls 0,4% zu. Kursgewinne verbuchten zudem die Pharmatitel von Actelion (+0,5%).
Die Titel der Grossbanken Credit Suisse (-0,5%) und UBS (-0,2%) beendeten den Handelstag dagegen im Minus. UBS hat das Aktienumtauschangebot erfolgreich abgeschlossen. Nun läuft die Nachfrist dazu – ab Freitag können dann die im Rahmen des Umtausches erhaltenen Aktien der UBS Group gehandelt werden.
Zu den weiteren Verlierern gehören einige Zykliker wie ABB (-0,5%), Schindler (-0,7%) oder Holcim (-1,0%). Die Titel des Zementherstellers werden von einer Herabstufung der HSBC-Analysten auf «Underweight» von zuvor «Neutral» belastet. Klare Verluste verzeichneten auch Aryzta (-3,1%). Die Titel des Nahrungsmittelherstellers stehen seit Montag mit den enttäuschenden Umsatzzahlen der irischen Agrar-Tochter Origin unter Abgabedruck.
Noch deutlichere Abgaben erlitten Transocean (-6,1%). Laut Händlern wurden die Papiere des Ölserviceunternehmens für einen Dividendenverzicht beim europäischen Mitbewerbers Seadrill in Sippenhaft genommen.
Im breiten Markt schlossen Orascom (+5,5%) klar im Plus. Das Touristikunternehmen von Investor Samih Sawiris hatte für die ersten neun Monate ermutigende Zahlen präsentiert. u-blox (-3,7%) konnten derweil weder von Produktnews noch von einer Kurszielerhöhung profitieren. Im Handel werden die Verluste mit Gewinnmitnahmen nach dem Investorentreffen vom Dienstag begründet.
Auch Feintool (-4,5%) schlossen im Minus, nachdem sie am Dienstag noch wegen Übernahmespekulationen beinahe 10% zugelegt hatten. Eine Berg- und Talfahrt vollführten Newron, die nach deutlichen Avancen am Vormittag zuletzt um 9,6% im Minus schlossen. Auch um das Biotech-Unternehmen kursierten an der Börse Übernahme-Spekulationen. (awp/mc/pg)