CH-Schluss: SMI legt 1,6% auf 8975 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 1,6% auf 8975 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch zu einer Gegenbewegung angesetzt und stark im Plus geschlossen. Aufgrund der guten US-Vorgaben hatten die Märkte bereits am Morgen relativ deutlich zugelegt, nach der erneut freundlichen Eröffnung der Wall Street gab es dann nochmals etwas Schub nach oben. Der SMI als wichtigster Schweizer Aktienindex überschritt kurz vor Handelsende sogar noch kurz die 9000er-Marke. Im Fokus standen vor allem die defensiven Swisscom mit einer ungewöhnlichen Avance sowie diverse Finanztitel mit ebenfalls grossen Gewinnen.

Ob die Erholung so nahtlos weitergeht, muss sich zeigen. Viele Investoren hegen jedenfalls noch Zweifel. Die Situation an den internationalen Aktienmärkten sei weiterhin fragil, warnen die meisten Marktbeobachter. Zwar seien die Fundamental-Daten weiterhin gut. Es sei aber trotzdem gut möglich, dass es zu weiteren Rückschlägen verbunden mit grösserer Volatilität komme. Dass die Volatilität hoch bleiben könnte, zeigt auch das als «Angstbarometer» bekannte VSMI. Dieser büsste am Mittwoch zwar deutlich an Terrain ein (-18%), liegt aber weiterhin auf hohem Niveau. Ausserdem meinte ein Händler: «Aktien sind durch die Korrektur der vergangenen Tage zwar weniger teuer, aber noch nicht günstig geworden.»

Der Swiss Market Index (SMI) notierte zum Handelsschluss 1,57% höher bei 8’975,01 Punkten und damit rund 30 Punkte unter Tageshoch. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,69% auf 1’473,43 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,70% auf 10’353,40 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen bis auf einen alle im Plus.

Nach Jahreszahlen im Fokus, und den ganzen Tag mehr oder weniger an der Spitze der Blue-Chips-Tabelle, standen Swisscom (+3,1%), wobei die Gewinne zwischendurch gar noch höher waren. So ganz erklären konnte man sich die Avancen am Markt nicht. Die Resultate des grössten Telekom-Unternehmens lagen nämlich im Rahmen der Erwartungen und die Dividende fiel gleich hoch aus wie im Vorjahr. Zeitgleich kündigte das Unternehmen aber ein verschärftes Kostensparprogramm an, das bei Investoren gut aufgenommen wurde. Wenig kursrelevant, aber unangenehm: Die Swisscom musste einräumen, dass Unbekannte bei Vertriebspartnern Kontaktangaben von rund 800’000 Kunden abgegriffen haben.

Auch die Finanz- und Bankaktien erholten sich von den am Dienstag erlittenen Abgaben. PartnersGroup (+3,0) etwa oder Julius Bär (+2,8%) waren zum Schluss bei den Top Drei. Aber Credit Suisse (+2,2%) oder UBS (+2,1%) machten einen guten Teil der jüngsten Verluste wieder wett. Für die Titel von UBS und Julius Bär erhöhten die Analysten von Goldman Sachs und Berenberg gar ihre Kursziele mit bestätigter Kaufempfehlung.

Gesucht waren im Vorfeld der Zahlenbekanntgabe an diesem Donnerstag auch Zurich Insurance (+2,4% auf 301,60 CHF) und etwas weniger stark ABB (+1,9%). Für erstere hat Goldman Sachs das Kursziel auf 350 CHF erhöht.

Deutliche Gewinne gab es aber auch für Titel aus unterschiedlichen Branchen wie etwa den Uhren-Hersteller Swatch (+2,5%)), den Pharmatitel Vifor (+2,3%), den Versicherer Bâloise (+2,2%) oder den Liftbauer Schindler (+2,2%). Die drei defensiven SMI-Schwergewichte Novartis (+1,5%), Nestle (+1,5%) und Roche (+1,2%) waren alle im hinteren Mittelfeld.

Einziger Verlierer war nachrichtenlos Lonza (-0,04%). Zuhinterst im Feld waren ausserdem Aryzta (+0,1%), LafargeHolcim (+0,7%) und Dufry (+1,0%).

Im breiten Markt waren die Bewegungen zum Teil enorm. So legten etwa SNB (+14%) und Orascom (+12%) nach zuletzt grossen Verlusten zweistellig zu, Jungfraubahn (+9,5%) blieb nur knapp dahinter. Letztere kommt der Realisierung des 400 Mio CHF teuren V-Bahn-Projekts immer näher. Am Mittwoch gab ein weiterer Einsprecher seinen Widerstand auf. Gesucht waren aber auch Highlight Event (+8,3%), Leonteq (+8,0%) am Vortag von Zahlen, Tornos (+7,6%) und Idorsia (+7,1%). Starke Verluste erlitten derweil Zur Rose (-12%), nachdem laut den Koalitionsverträgen in Deutschland Einschänkungen im Versandhandel von Medikamenten geplant sind. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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