CH-Schluss: SMI knapp im Plus – UBS legt deutlich zu
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Montagshandel uneinheitlich beendet. Am Morgen bewegten sich die Indizes in einer engen Handelsspanne im negativen Bereich, bevor am Mittag eine leichte Erholung einsetzte. Während die Spekulationen um die Zukunft des Investmentbanking den Aktienkurs der UBS deutlich antrieben und auch den SMI zu einem minimalen Plus verhalfen, zeigten sich insbesondere die Versicherungswerte aufgrund des auf die US-Ostküste zusteuernden Hurrikans «Sandy» belastet. Das betraf auch den US-Börsenhandel ganz direkt: An der Wall Street wurde aufgrund der Sturmwarnung der Handel am Montag ausgesetzt. Auch die anderen US-Börsen blieben geschlossen und die Unternehmen, die ihre Quartalsberichte abliefern wollten, haben die Publikation verschoben.
Der Handel in Zürich bewegte sich in einer engen Spanne zwischen 6’582 und 6’607 Punkten. Insgesamt war die Stimmung aber von Vorsicht und Zurückhaltung geprägt. Die erneute Diskussion über einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland war dem aktuellen Börsensentiment nicht gerade förderlich. Italien konnte sich mit einer Anleiheauktion bei einer besseren Nachfrage vergleichsweise günstig refinanzieren. In den USA sind die Ausgaben der privaten Haushalte im September deutlicher gestiegen als erwartet, die Einnahmen entsprachen den Prognosen.
Der Swiss Market Index (SMI) beendete den Handel mit einem Plus von 0,01% bei 6’601,42 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,18% auf 990,47 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,05% auf 6’093,86 Punkte.
Mit einem deutlichen Abstand waren die Aktien der UBS mit +7,3% Tagesgewinner im SMI und trugen rund 29 Punkte zum Index hinzu. Als Grund nennen Marktteilnehmer die Berichte vom Wochenende, wonach die UBS vor einem grossen Schritt zum Abbau des kapitalintensiven Investmentbankings stehe. Damit würde die Bedeutung des Wealth Managements, des UBS-Kerngeschäfts, in den Vordergrund rücken, was für die Aktienkursentwicklung sehr positiv sein dürfte. Die News könnten am Dienstag zusammen mit den Q3-Zahlen bekannt gegeben werden.
Julius Bär (+1,4%) profitierten von einer Heraufstufung auf «Buy» durch die Analysten der UBS, verbunden mit einer klaren Kurszielerhöhung. Die bessere Einschätzung sei vor dem Hintergrund der Akquisition des internationalen Wealth-Management-Geschäfts von Merrill Lynch erfolgt, begründete die UBS diesen Schritt. Auch die Valoren von CS gewannen mit 0,4% leicht hinzu.
Daneben standen auch noch Sulzer (+0,2%), Syngenta, Schindler (je +0,3%) und Actelion (+0,4%) leicht in der Gewinnzone.
Die Assekuranz-Valoren führten im Tagesverlauf die Verliererliste prominent an. Die grössten Einbussen verzeichneten Swiss Re (-2,4%), aber auch Swiss Life (-1,9%) und Zurich (-2,0%) schlossen merklich leichter. Zurich und Swiss Re würden von den Unsicherheiten im Zusammenhang mit den möglichen Sturmschäden in Nordamerika belastet, hiess es am Markt.
Die grössten Abgaben verzeichneten Adecco (-2,7%), aber auch Sonova (-2,0%) Transocean (-1,2%) oder ABB (-0,8%) büssten an Wert ein.
Auch Lonza gaben um 0,5% ab. VR-Präsident Rolf Soiron, hatte gegenüber der Wochenendpresse in Abrede gestellt, dass Lonza ein Übernahmekandidat sei. Gleichzeitig wurde in der Presse über mögliche weitere Schritte zur Erhöhung der Produktivität in dessen Werk in Visp spekuliert. Lonza legt, wie auch Clariant (-1,4%) und Sika (+0,2%), am Mittwoch Quartalszahlen vor. Die Schwergewichte Nestlé (-0,1%) und Roche (-0,8%) schlossen leichter.
Zu SGS (-0,5%) haben eine Reihe von Analysten im Nachlauf der Investorenkonferenz in Südafrika Kommentare vorgelegt. Die Bank Vontobel kommentierte, dass die langfristigen Perspektiven für das Geschäft von SGS nach wie vor positiv seien, auch wenn gewisse Aktivitäten derzeit etwas unter Druck stünden. Vontobel bestätigt das «Buy»-Rating, prüft aber das Kursziel auf eine mögliche Erhöhung.
Im breiten Markt brach der Kurs der Gurit-Aktien nach einer am vergangenen Freitag nach Handelsschluss publizierten Gewinnwarnung um 7,0% ein. Gurit begründete die reduzierten Prognosen mit dem schwierigen Windenergiemarkt und reagiert darauf mit einem Stellenabbau. Am Montag hatte Gurit zudem über einen Liefervertrag für Automotive-Kunden in Italien im Wert von 3 Mio EUR berichtet.
Addex legten dagegen nach positiven Resultaten aus Nagetierversuchen mit einem Präparat gegen Alkoholismus um 1,0% zu. (awp/mc/upd/ps)