CH-Schluss: Leichte Verluste nach eher schwachen US-Daten

CH-Schluss: Leichte Verluste nach eher schwachen US-Daten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen und hat damit die Ende vergangener Woche eingeleitete Konsolidierungsphase fortgesetzt. Zum zweiten Mal im Oktober ergab sich somit eine negative Wochenbilanz. Belastet wurde die Stimmung einerseits von der bisher eher enttäuschend verlaufenen Berichtssaison, sowohl in den USA als auch hierzulande.

Andererseits bremsten Konjunkturdaten aus den USA die Kauflaune der Investoren. Das Wirtschaftswachstum in den USA im dritten Quartal fiel zwar etwas besser aus als erwartet, kritisiert wurde aber dessen Zusammensetzung. So ergab sich für die Aktien nur ein geringer Schub nach oben. Dagegen stieg der von der Universität Michigan ermittelte Index zum Konsumklima im Oktober weniger als ursprünglich gemeldet, was die Aktien wieder nach unten drückte.

Der Swiss Market Index (SMI) gab 0,09% auf 6’600,84 Punkte nach. Im Wochenvergleich ergab sich somit ein deutliches Minus von 2,3%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,11% auf 988,7 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,01% auf 6’097,07 Punkte.

Die stärksten Verluste verzeichneten Adecco (-5,1%). Die Titel des Personalvermittlers litten darunter, dass Goldman Sachs den Sektor, das Rating des Mitbewerbers Randstad sowie das Kursziel von Adecco auf 56 von 60,80 CHF gesenkt hat. Die US-Bank führt vor allem eine Abschwächung der Nachfrage nach temporären Arbeitsleistungen in Europa als Grund an.

Klar tiefer gingen auch SGS (-1,3%) aus der Sitzung. Der Warenprüfkonzern hat zwar an einem Investorenanlass in Südafrika seine Prognosen für 2014 bestätigt. Der Titel habe allerdings vor kurzem erstmals die Marke von 2000 CHF übertroffen und sei entsprechend hoch bewertet, hiess es im Markt.

Noch keinen Boden haben ABB (-1,4%) gefunden, welche seit gut einer Woche nach unten tendieren. ABB fielen schon am Vortag nach den Quartalszahlen klar zurück, heute erschienen weitere tendenziell kritische Kommentare zum Ergebnis, welche das Papier weiter belasteten.

Von der etwas gedämpften Stimmung wurden auch verschiedene Finanzwerte gebremst, von denen Swiss Re (-1,1%), Swiss Life (-0,9%), UBS (-1,0%, im Vorfeld des Quartalsabschlusses vom Dienstag) und CS (-0,9%) am meisten nachgaben. Die Credit Suisse-Aktie hatte dank überraschend guter Zahlen im Investment Banking am Vortag noch lange Zeit klar im Plus notiert, ist dann aber zum Schluss wieder auf den Vortagesschluss zurückgefallen. Verschiedenste Kurszielanhebungen durch Analysten gaben dem Titel am Freitag keine Impulse.

Auf der Gewinnerseite erhielten Roche (+0,7%) Unterstützung von einer Kurszielanhebung durch die UBS.

Zuoberst landeten indes Richemont (+1,6%), Sonova (+1,3%) und Sika (+1,5%). Sika wird wie Lonza (+1,2%) und Clariant (-0,4%) am kommenden Mittwoch die Quartalszahlen vorlegen. Clariant hat am Freitag die Bildung eines Joint Ventures mit dem asiatischen Agrarkonzern Wilmar für die Produktion und den Verkauf von Aminen und Amin-Derivaten bekanntgegeben.

Die Chemiebranche wurde von Goldman Sachs zurückgestuft, wonach allerdings nebst Clariant einzig Givaudan (-0,2%) leichte Verluste erfuhren. Syngenta (+0,6%) rückten dagegen nach schwachem Start klar in die Gewinnzone vor. Letztere hat mit Novozymes eine exklusive globale Marketing- und Vertriebsvereinbarung zur Vermarktung des Biofungizids Taegro abgeschlossen. Dieses Abkommen habe zwar keinen bedeutenden finanziellen Einfluss, sei aber strategisch sinnvoll, hiess es im Markt.

Im breiten Markt fielen Straumann (+7,9%) mit einer sehr starken Performance auf, dies nach der Streichung von der «UBS Least Preferred List» sowie einer Ratingerhöhung durch Merrill Lynch.

Bucher (+3,4%) hoben sich im Anschluss an die Neunmonatszahlen ebenfalls klar vom Durchschnitt ab. Analysten zeigten sich insbesondere von der Entwicklung bei den Landmaschinen positiv überrascht. (awp/mc/upd/ps)

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