CH-Schluss: SMI rückt auf die 9’000 Punkte zu

CH-Schluss: SMI rückt auf die 9’000 Punkte zu

Zürich – Die Schweizer Börse hat im Anschluss an die deutlichen Kursgewinnen des Vortages die Aufwärtsbewegung am Mittwoch in kleinen Schritten fortgesetzt. Der Leitindex SMI fand nach schwachem Beginn bis am Nachmittag zurück in die Spur und rückte bis auf 35 Zähler an die 9’000-Punkte-Schwelle heran. Ein Grund für den Umschwung waren die Titel des Schwergewichts Novartis, deren Kursverluste am Tag der Zahlenvorlage bis Handelsende deutlich schrumpften. Lonza gelang dies nicht. Beim Pharmazulieferer und Feinchemikalienhersteller belastete die Tatsache, dass es bereits im März zu einem Wechsel an der Konzernspitze kommt.

An den Finanzmärkten beschäftigten sich die Anleger mit einer Reihe von Themen. Da wuchs die Sorge, dass die handelspolitischen Beziehungen zwischen den USA und China unter dem Streit um den chinesischen Telekomausrüster Huawei leiden könnten. Immerhin hätten die USA und China trotz angespannter Lage die Handelsgespräche wieder aufgenommen, meinte ein Händler. Und betreffend Brexit steuert Grossbritannien immer bedrohlicher auf einen ungeordneten EU-Austritt zu. Trotz vieler offenen Franken blieb die Stimmung auf dem Parkett einigermassen ruhig. Schliesslich warteten die Börsianer auf den am Abend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed.

Bis Börsenschluss rückte der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) um 0,28 Prozent auf 8’965,71 Punkte vor. Zu Handelsbeginn hatte der Index noch um rund 0,4 Prozent nachgegeben. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann indessen 0,20 Prozent auf 1’394,47 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,42 Prozent auf 10’509,19 Punkte hinzu. Im SLI standen am Ende 22 Titel im Plus, nur sieben im Minus und SGS schlossen unverändert.

Geprägt war das Marktgeschehen im SMI von den Schwergewichten. Novartis gingen noch mit Kursverlusten von lediglich 0,2 Prozent aus dem Handel, nachdem die Titel über weite Strecken des Geschäfts ein Prozent oder mehr eingebüsst hatten. Der Basler Pharmakonzern hat die Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vorgelegt und dabei im Schlussquartal mit dem operativen Ergebnis leicht enttäuscht. Kritisiert wurde auch der Ausblick. Eine kräftige Stütze bildete dagegen das milliardenschwere Aktienrückkaufprogramm.

Stark nach oben ging es mit dem zweiten Börsenelefanten Nestlé (+1,2%). Und die Genussscheine von Roche gewannen 0,3 Prozent. Die Ankündigung des Abbruchs zweier Studien zur Behandlung von Alzheimer hatten die Titel nur vorübergehend unter Druck gesetzt.

Mit Abstand am stärksten rutschten bei den Blue Chips Lonza (-7,3%) ab, dies trotz solider Zahlen zum Gesamtjahr 2018. Bedauert wurde an der Börse indes der überraschende Rücktritt von Konzernchef Richard Ridinger. Der langjährige CEO des Pharmazulieferers und Feinchemikalienherstellers wird bereits in vier Wochen von Marc Funk abgelöst, dem Chef der Lonza-Division Pharma & Biotech. Zudem sorgten wenig aussagekräftige Margenvorgaben für 2019 teilweise für Verstimmung.

Ansonsten standen jedoch die meisten Titel auf der Gewinnerseite. So erholten sich die Aktien der Uhren- und Schmuckkonzerne Swatch (+1,0%) und Richemont (+1,3%) von den am Vortag erlittenen Einbussen. Am Dienstag hatten enttäuschende Daten zu den Uhrenexportdaten die Anleger verstimmt.

AMS rückten am Ende nur noch um 0,3 Prozent. Anfänglich hatten die Titel des Halbleiterspezialisten Rückenwind von den am Dienstagabend veröffentlichten Zahlen des iPhone-Herstellers und AMS-Grosskunden Apple erhalten, der im vierten Quartal mit dem Gewinn besser abgeschnitten hatte als lange befürchtet.

Am breiten Markt sprangen Emmi dank gut aufgenommener Geschäftszahlen um beinahe 10 Prozent in die Höhe. Die Innerschweizer Milchverarbeiterin wies 2018 ein überraschend starkes organisches Wachstum auf.

Rieter (-3,1%) und Bellevue Group (-2,3%) wurden dagegen von enttäuschenden Zahlen zurückgebunden. (awp/mc/ps)

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