CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 9’740 Punkte nach
Zürich – Der Handel an der Schweizer Börse ist zum Beginn der neuen, verkürzten Handelswoche grösstenteils in ruhigen Bahnen verlaufen. Der Leitindex SMI pendelte über weite Strecken hinweg um seinen Schlusskurs vom vergangenen Freitag herum. Erst kurz vor Handelsende stiess er in leicht positives Terrain vor. Entscheidende kursbewegende Impulse fehlten laut Händlern jedoch. «Ein richtiges Aprilwetter, auch an der Börse: Immer wieder drückte die Sonne durch, aber dann zogen wieder Wolken vorüber», kommentierte ein Händler das Geschehen.
Auch Konjunkturdaten brachten kaum Bewegung in den Markt. So steigerten etwa die US-Konsumenten ihre Ausgaben im März deutlich. Die allgemeine Teuerung entwickelte sich jedoch schwächer als erwartet. Gefallen fanden die Anleger derweil an einer Aussage von US-Finanzminister Steven Mnuchin, der eine baldige Entscheidung in den Handelsgesprächen mit China erwartet. Es gebe aber noch einige Arbeit zu erledigen, hiess es. Vor dem zweitägigen Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed, das am Dienstag beginnt, dürften sich die Anleger jedoch weiter zurückhalten, erklärten Händler.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,17 Prozent im Plus auf 9’740,48 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,23 Prozent auf 1’527,15 Punkte, und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte um 0,12 Prozent auf 11’705,76 Punkte zu. Von den 30 Top-Werten schlossen elf tiefer, 18 höher und einer (Novartis) unverändert.
Die stärksten Gewinne verbuchten bei den Blue Chips die Papiere der Grossbanken UBS (+1,5%) und Credit Suisse (+1,2%). Die beiden Grossbanken kauften auf der zweiten Linie an der Börse eigene Aktien zurück. Die Anteile von Julius Bär (+0,2%) waren ebenfalls leicht gefragt.
Die Aktien von AMS (+1,3%) wurden von Deckungskäufen im Vorfeld der morgigen Quartalsergebnisveröffentlichung gestützt. Händler verwiesen zudem auf positive Aussagen der UBS zur Absatzentwicklung bei Apple.
Talwärts ging es dafür mit den Anteilen des Bankensoftware-Herstellers Temenos (-1,2%) und der Pharmafirma Vifor (-0,8%). Die Anleger nahmen die Gewinne mit, hiess es im Handel. Besonders Temenos, aber auch Vifor, hatten seit Anfang Jahr einen guten Lauf. Clariant (-1,8%) wurden indes von einem negativen Kommentar von Kepler Cheuvreux belastet.
Ebenfalls talwärts ging es mit den Papieren der Versicherer Swiss Life (-0,2%) und Zurich (-0,3%).
Während die als krisenresistent geltenden schwergewichtigen Novartis unverändert aus dem Handel gingen, gewannen die Papiere von Roche (+0,1%) ganz leicht dazu. Nestlé (-0,1%) gaben leicht ab.
Am breiten Markt stiegen die Aktien von Polyphor um 5,2 Prozent und diejenigen von Barry Callebaut um 1,7 Prozent auf 1’851 Franken. Barclays hatte die Anteile des Schokoladeherstellers auf ‹Overweight› von ‹Equal Weight› und das Kursziel auf 2’100 von 1’830 Franken erhöht. Zeitweise notierte der Kurs bei 1’881 Franken.
Die Aktien von Sunrise (+1,0%) waren ebenfalls fester. Konzernchef Olaf Swantee glaubt gemäss einem am Wochenende von der «Finanz und Wirtschaft» veröffentlichten Interview, dass die Aktionäre den Sinn der UPC-Transaktion erkennen und der Kapitalerhöhung zustimmen werden.
Die Aktien von Santhera (-3,9%) standen hingegen massiv unter Druck. Ein erneuter Jahresverlust und die Angst vor einer Kapitalerhöhung belasteten den Kurs. Es kam zu Gewinnmitnahmen.
Meyer Burger büssten 1,2 Prozent ein. Der Aktionär Elysium Capital hatte laut einem Bericht der «Sonntagszeitung» im Zusammenhang mit dem kürzlichen Deal mit Oxford PV eine Strafanzeige wegen Verdachts auf ungetreue Geschäftsbesorgung und Privatbestechung gegen den Verwaltungsrat des Solarzulieferers eingereicht. Meyer Burger wies die Vorwürfe gegenüber der Zeitung zurück und erwägt nun selber rechtliche Schritte.
Schwächer waren ausserdem die Anteile von Comet (-2,4% oder 2,50 Fr.) und Flughafen Zürich (-4,3% oder 7,50 Fr.), die Ex-Dividende von 1,20 Franken bzw. 6,90 Franken je Titel gehandelt wurden. Flughafen litten zusätzlich unter einer Rückstufung durch die UBS auf ‹Verkaufen›. (awp/mc/ps)