CH-Schluss: Leicht fester dank positiver Konjunkturdaten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag leicht im Plus geschlossen. Bis weit in den Nachmittag hatten die Notierungen allerdings noch in der Verlustzone verharrt, wobei vor allem die Kommentare der neuen US-Notenbankchefin Janet Yellen vom Vorabend auf die Stimmung drückten. Am Nachmittag zogen dann aber überraschend positive Konjunkturdaten aus den USA die Indizes nach oben.

Yellen hatte am Mittwochabend viele Investoren mit der Ankündigung verunsichert, dass bereits «etwa sechs Monate» nach dem Ende der milliardenschweren Anleihekäufe wieder erste Leitzinserhöhungen durch die Notenbank folgen könnten. Damit sei die Börsenhausse aber noch nicht infrage gestellt, meinte ein Händler in der Schweiz: Die Einsicht am Markt werde sich bald durchsetzen, dass eine um zwei Monate vorgezogene erstmalige Leitzinserhöhung «nicht so schlimm» sei.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss auf dem Tageshoch um 0,43% im Plus auf 8’261,69 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,37% zu auf 1’271,82 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,31% auf 8’016,83 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 16 im Plus und 14 im Minus.

Den deutlichsten Kursanstieg zeigten die volatilen Transocean (+2,1%). Fest zeigten sich den ganzen Handelstag über aber auch die Grossbankentitel UBS (+2,0%) und CS (+1,5%). Bereits am Vortag hatten Marktbeobachter davon gesprochen, dass die Perspektive auf einen allmählichen Zinsanstieg die Aussichten für Banken und Versicherer unterstützten.

Bei den Versicherungstiteln schlossen auch Swiss Re (+0,4%) im Plus, obwohl die Merrill Lynch-Analysten die Titel des Rückversicherers auf ihre Least Preferred List des Versicherungssektors aufnahmen. Leicht tiefer schlossen Zurich (-0,04%), während Swiss Life (-0,9%) deutlich nachgaben. Auch die Titel des Vermögensverwalters Julius Bär (-0,8%) erlitten Abgaben.

Gestützt wurde der Markt auch von den Pharma-Schwergewichten Roche (+0,7%) und Novartis (+0,6%). Novartis gab die Lancierung einer Fertigspritze für das Augenheilmittel Lucentis in Deutschland bekannt. Im Laufe des Jahres sollen weitere Märkte folgen. Das von der Roche-Tochter Genentech entwickelte Mittel wird ausserhalb der USA von Novartis vertrieben. Die schwergewichtigen Nestlé gaben dagegen 0,4% nach.

Die zyklischen Werte zeigten sich am Donnerstag uneinheitlich. So konnten ABB und Holcim (je +0,6%) oder Adecco (+0,3%) zulegen, während Kühne+Nagel (-1,2%), Clariant (-1,0%) oder Geberit (-0,7%) deutliche Abgaben erlitten.

Auch Swatch (-0,5%) schlossen im Minus während die Titel der Konkurrentin Richemont (+0,7%) zu den Tagesgewinnern gehörten. An der Bilanzmedienkonferenz des Uhrenkonzerns zeigte sich CEO Nick Hayek für das laufende Jahr optimistisch und stellte auch steigende Absätze in China in Aussicht. Die Swatch-Geschäftszahlen sind allerdings seit längerem bekannt. Die Schweizer Uhrenexporte sind gemäss den neusten Zahlen der Zollverwaltung im Februar weiter gestiegen.

Am breiten Markt brachen Meyer Burger um fast 15% ein. Der Solarzulieferer hatte am Mittwoch nach Börsenschluss die Zahlen-Veröffentlichung vorgezogen und am Donnerstag eine Aktienkapitalerhöhung über eine Privatplatzierung abgeschlossen. Das Unternehmen ist im 2013 noch deutlicher in die Verlustzone geschlittert. Die Analysten zeigten sich von den Zahlen wenig überrascht, werteten aber auch den Ausblick als schwach.

Die u-blox-Titel (-0,9%) standen am Donnerstag auf der Verliererseite. Der Halbleiter-Hersteller erzielte 2013 zwar deutlich mehr Umsatz und Gewinn, verfehlte aber die teilweise hohen Markterwartungen.

Orell Füssli (-0,2%) schlossen nur leicht im Minus, obwohl das Unternehmen im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatzrückgang und aufgrund von Abschreibungen einen deutlichen Verlust erlitten hat. Zudem wurde der Abgang von CEO Michel Kunz «im Verlaufe der nächsten Monate» bekanntgegeben.

Die Aktien des Flughafen Zürich (+2,1%) profitierten dagegen von positiven Ergebnissen sowie einer höheren Dividende. Auch Cham Paper Group (+1,4%) und Comet (+2,6%) konnten nach Jahresergebnissen zulegen. (awp/mc/upd/ps)

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