CH-Schluss: Leichte Verluste – Anleger meiden Defensive

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag mit leichten Abgaben beschlossen. Im Tagesverlauf hatte der Leitindex SMI erneut die Marke von 5’900 Punkten unterboten, sich danach jedoch wieder spürbar erholt. Damit wurde die seit rund drei Wochen dauernde Abwärtsbewegung zwar fortgesetzt, aber immerhin verlangsamt. Der hiesige Aktienmarkt glich am Berichtstag einem Händler zufolge «einem lockeren Zufallsspiel» und weise wegen der geringen Handelsvolumen zum Teil hohe Kursausschläge auf.

Die Anleger hätten im Handelsverlauf von den Defensiven in die Banken gewechselt, heiss es weiter. Das Umfeld sei nach wie vor von den Unsicherheiten in Griechenland und Spanien geprägt. Insbesondere die angekündigte Teilverstaatlichung der viertgrössten spanischen Bank sorgte für Verunsicherung. Die US-Daten am Nachmittag fielen überwiegend im Rahmen der Erwartungen aus und sorgten nur für wenig Bewegung.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit 0,16% im Minus bei 5’926,60 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann um 0,08% auf 898,72 und der breite SPI verlor 0,08% auf 5’546,97 Zähler.

Von der Umschichtung aus den Defensiven profitierten vor allem die Bankenwerte UBS (+3,4%), Julius Bär (+1,8%) und Credit Suisse (+2,9%), die alle im Tagesverlauf deutlich zulegten. Vor allem letztere hatten sich am Vortag unter dem Einfluss des Dividendenabgangs deutlich verbilligt.

Die Assekuranzwerte Bâloise (+1,6%) erholten sich ebenfalls und gingen mit einem Aufschlag aus den Handel. Der Basler Versicherer profitierte weiter von einer Rating-Heraufstufung: Helvea hatte die Papiere am Mittwoch auf ‹Accumulate› von zuvor ‹Neutral› heraufgestuft. Während Swiss Life (+2,8%) ebenfalls zulegten gaben Swiss Re (-0,2%) leicht ab.

Nach Quartalszahlen gehörten auch Zurich Insurance (-2,4%) zu den Verlierern. Die Versicherungsgruppe hat die Erwartungen der Analysten zwar mehrheitlich übertroffen. Enttäuscht haben aber der rückläufige operative Gewinn im Lebengeschäft und der per Ende 2011 auf 185% zurückgefallene SST-Quotient.

Die rote Laterne trug das Chemieunternehmen Lonza (-2,6%). Auch Clariant (-2,5%), Syngenta (-1,3%) und Givaudan (-1,1%) schlossen im Minus. Gegen Handelsende gaben auch die Aktien der Luxuskonzerne Swatch (-1,8%) und Richemont (-1,2%) merklich ab. Kühne+Nagel wurden Ex-Dividende gehandelt und gaben um 1,3% auf 103,90 CHF ab. Das absolute Minus in Höhe von 1,40 CHF war jedoch deutlich geringer als die Dividendenzahlung in Höhe von 3,85 CHF.

Die Index-Schwergewichte verringerten im Handelsverlauf ihre Verluste. Roche (-0,5%) verloren trotz guter News seitens der britischen Gesundheitsbehörde leicht. Diese hatte eine positive Empfehlung für das Roche-Medikament Tarceva zur Therapie einer bestimmten Form von Lungenkrebs abgegeben. Der Basler Pharmariese setzte im Geschäftsjahr 2011 rund 1,25 Mrd CHF mit Tarceva um. Auch Novartis (-0,6%) und Nestlé (-0,4%) gaben nach.

Im breiten Markt legten nach Quartalszahlen Pargesa (+3,0%) und Lifewatch (+2,7%) zu, wogegen Gategroup (-1,8%) an Terrain einbüssten. Auffällig war zudem das deutliche Plus der Valoren der Banque Profil de Gestion mit +16,0%. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

 

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