CH-Schluss: Leichter – Konsolidierung nach Gewinnserie

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch eine Atempause eingelegt, nachdem die Indizes am Vortag noch auf neue Mehrjahreshöchststände gestiegen waren. Der Leitindex SMI gab die am Dienstag überschrittene Marke von 7’800 Punkten bereits kurz nach Handelseröffnung wieder preis. Nach den markanten Gewinnen der vergangenen Tage sei die Konsolidierung völlig normal, meinte ein Händler.

Gestützt wurden die Märkte am frühen Nachmittag von günstigen Konjunkturdaten aus den USA, wo die Umsätze der Detailhändler im Februar mehr als doppelt so stark gestiegen sind wie erwartet. Die US-Märkte, die im frühen Handel seitwärts tendierten, boten dann allerdings keine Unterstützung. Am Schweizer Markt belasteten vor allem Abgaben der schwergewichtigen Pharmawerte Roche und Novartis.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,28% tiefer bei 7’780,88 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) ging um 0,27% auf 1’179,30 Zähler zurück und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,28% auf 7’213,77 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 24 im Minus und nur sechs im Plus.

Die grössten Verluste unter den Bluechips erlitten Adecco (-2,1%) nach Vorlage der Jahreszahlen. Das Stellenvermittlungsunternehmen hatte auch im letzten Quartal 2012 unter der schleppenden Konjunkturentwicklung zu leiden. Mit den Ergebnissen wurden die Erwartungen am Markt vor allem auf Gewinnebene und bei der Margenentwicklung enttäuscht.

Deutliche Abschläge verzeichneten auch weitere zyklische Titel wie Clariant (-2,0%), Sika (-1,6%) oder Sulzer (-1,5%). Geberit (-0,2%) gaben nach der etwas enttäuschenden Ergebnisvorlage vom Vortag noch leicht nach.

Bei den defensiven Werten drückten die Verluste von Roche (-1,0%) und Novartis (-0,9%) auf den SMI, nachdem die Werte am Vortag allerdings noch deutlich zugelegt hatten. Das Beratungsunternehmen Ernst&Young hat der Pharmabranche in einer Studie anhaltenden Druck durch sinkende Preise und eine stagnierende Nachfrage in angestammten Märkten vorausgesagt. Das dritte Börsenschwergewicht Nestlé schloss allerdings um 0,2% im Plus.

Unter Abgabedruck standen auch die Bankentitel: So gingen Julius Bär und CS je 0,4% tiefer aus dem Handel und UBS gaben 0,3% nach. Unter den Versicherern mussten Swiss Life (-0,9%) und Bâloise (-0,5%) deutlichere Verluste hinnehmen während Zurich (-0,2%) und Swiss Re (-0,1%) leicht tiefer schlossen.

Zu den weniger zahlreichen Gewinnern im SMI/SLI gehörten ABB (+0,3%), die von einer Analysten-Hochstufung profitieren konnten. Das Aktienresearch von Nomura versieht die neu mit einer «Buy»-Empfehlung nach bisher «Neutral».

Die Gewinner des Börsentags unter den Bluechips waren die Luxusgütertitel, die ebenfalls Zuspruch von Analystenseite erhielten. So hoben die Experten von Société Générale ihr Kursziel für Richemont (+1,0% auf 79,40 CHF) kräftig auf 95 CHF an und versahen die Titel entsprechend weiterhin mit einem «Buy»-Rating. Eine Kaufempfehlung gaben sie auch für die Swatch-Titel (+1,3%) aus.

Am breiten Markt schlossen Kaba (-5,0%) nach Zahlen zum ersten Semester 2012/13 deutlich im Minus. Das Unternehmen hatte mit den Ergebnissen die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen verfehlt. Das am Dienstag erreichte Rekordhoch habe zudem zu Gewinnmitnahmen geradezu eingeladen, hiess es am Markt.

Starke Aufschläge konnte dagegen die Cytos-Aktie (+9,7%) nach positiven Forschungsdaten verzeichnen. Das Biotech-Unternehmen kommt gemäss eigenen Angaben bei der Entwicklung des Immunmodulators CYT003 voran. So würden die Ergebnisse einer klinischen Phase-2a-Studie in diese Richtung zeigen und «möglicherweise» eine neue Therapieoption bei allergischem Asthma eröffnen, wie es hiess. Erneute Gewinne verbuchten aber auch die DKSH-Titel (+1,6%). Im Nachgang der Ergebnisvorlage am Dienstag korrigierten mehrere Analysten ihre Kursziele nach oben. (awp/mc/pg)

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