CH-Schluss: SMI verliert 0,3% auf 8’069 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,3% auf 8’069 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat nach zwei Tagen mit steigenden Kursen am Donnerstag leicht an Wert verloren. Nach enttäuschend aufgenommenen Umsatzzahlen belasteten die Nestlé-Papiere den SMI, während auch Roche und insbesondere die Titel des Biopharma-Unternehmens Actelion im Anschluss an die Zahlenvorlage an Terrain eingebüsst haben. Demgegenüber gab der Kursanstieg von Novartis dem Leitindex etwas Halt. Am Nachmittag sorgten Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi für Bewegung an den Märkten.

Die EZB hat die geldpolitischen Zügel vorerst nicht weiter gelockert und Draghis Äusserungen, dass im EZB-Rat bisher nicht über eine Ausweitung des Kaufprogramms für Wertpapiere gesprochen worden sei, drückte den SMI am frühen Nachmittag zunächst auf ein Tagestief. Am selben Treffen habe man aber auch noch nicht über eine Reduktion der Käufe bzw. über ein «Tapering» gesprochen, ergänzte er. Gemischt ausgefallene US-Konjunkturdaten lieferten den Märkten derweil keine Impulse, und dass Hillary Clinton im US-Wahlkampf nach dem letzten TV-Duell weiter an Terrain gewinnt, beeinflusste die Börsen kaum.

Bis Handelsschluss verlor der Swiss Market Index (SMI) 0,30% auf 8’069,27 Punkte (Tief: 8’017). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, büsste 0,39% auf 1’244,58 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,35% auf 8’809,39 Zähler ein.

Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 19 im Minus, neun im Plus und Bâloise wie auch Sonova schlossen unverändert.

Bei den Blue Chips zogen Nestlé mit Geschäftszahlen die Blicke auf sich. In den ersten neun Monaten ist der Nahrungsmittelkonzern etwas schwächer als erwartet gewachsen. Zu schaffen machte das deflationäre Umfeld in vielen Ländern sowie die weiterhin tiefen Rohstoffpreise. Als Folge davon senkte das Management den Wachstumsausblick für 2016. Das kam an der Börse schlecht an und liess die Nestlé-Papiere um 0,8% zurückfallen.

Zu Reden gab auch die Actelion-Aktie (-6,5%), die nach einem starken Start ins Minus drehte und danach absackte. Das Biopharma-Unternehmen hatte zwar erneut über Erwarten gute Resultate präsentiert und die Prognosen für das Gesamtjahr ein weiteres Mal erhöht. Händlern zufolge lasteten aber Gewinnmitnahmen auf dem seit Jahresbeginn bislang stark gelaufenen Titel.

Die schwergewichtigen Genussscheine von Roche (-0,6%) hielten sich etwas besser. Der Pharmariese hatte mit seinem Umsatzausweis für das dritte Quartal die durchschnittlichen Analystenschätzungen nicht ganz erreicht. Der für die Zürcher Kantonalbank tätige Analyst bezeichnete das Umsatzwachstum aber als noch immer ansehnlich. Branchennachbar Novartis stützten den SMI mit einem Plus von 0,4%.

Von der schwachen Seite zeigten sich zudem – wie schon in den vergangenen Wochen – erneut Galenica (-2,2%) und grössere Einbussen belasteten auch Sika (-2,5%), während die Grossbankentitel an die gute Entwicklung des Vortages anknüpften und um 0,1% (UBS) bzw. 0,4% (Credit Suisse) zulegten.

Die prozentual grössten Gewinne erzielten aber Swatch Group (+1,1%), dies obwohl die Uhrenexporte im September einmal mehr schwach ausgefallen sind. Swatch profitierten wohl von optimistischen Hayek-Aussagen: Der CEO strich in einem Interview die gute Entwicklung der Swatch-Marken in China und vor allem in Grossbritannien hervor. Die Konkurrenzpapiere von Richemont büssten dagegen 0,9% ein.

Am breiten Markt verloren Temenos nach Zahlen 3,0%. Zwar hatte der Bankensoftware-Spezialist im dritten Quartal die Markterwartungen deutlich übertroffen und die Prognose erhöht. Zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Da die Aktie im laufenden Jahr bislang jedoch einen starken Lauf hatte, hätten Investoren nun gemäss der Devise «sell on good news» Gewinne eingestrichen, hiess es.

Den Rückwärtsgang haben auch OC Oerlikon (-5,3%) eingelegt, nachdem Jefferies die ‹Kaufempfehlung› zurückgenommen und den Titel neu mit ‹Hold› eingestuft hatte. U-blox (-3,9%) litten unter einer ‹Verkaufsempfehlung› der UBS.

Fester schlossen dagegen GAM (+0,9%). Die vom Vermögensverwalter publizierten Angaben zu den verwalteten Vermögen fielen besser als erwartet aus. News gab es auch von Sulzer (Aktie +0,6%). Wie angekündigt hatte sich der Bestellungseingang im dritten Quartal erneut reduziert. (awp/mc/upd/hfu)

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