CH-Schluss: Klares Minus nach Gewinnmitnahmen

CH-Schluss: Klares Minus nach Gewinnmitnahmen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit klar tieferen Kursen beendet. Nach dem starken Verlauf der bisherigen Woche kam es damit vor dem Wochenende auf breiter Front zu Gewinnmitnahmen. Am Vortag hatte der SMI erstmals in diesem Jahr über 7`900 Punkten geschlossen, aber bereits im frühen Geschäft ging es um über 50 Punkte nach unten. Die Stimmung unter den Investoren sei aber nach wie vor grundsätzlich freundlich, dies trotz zuletzt eher enttäuschender Konjunkturzahlen, hiess es im Handel. Genährt wird der Glaube der Anleger auf weiter steigende Kurse von den Hoffnungen auf eine mögliche weitere Lockerung der geldpolitischen Zügel der EZB in der kommenden Woche.

 

Die Konjunkturdaten aus den USA am Nachmittag hatten insgesamt kaum einen Einfluss auf das hiesige Börsengeschehen. Während das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal enttäuschend ausfiel, fiel der Index zum Konsumentenvertrauen der Uni Michigan überraschend stark aus. Letzteres beflügelte die Aktien zwar kurz, gegen Handelsende ging es dann aber wieder nach unten. Die US-Aktien zeigten sich zum Börsenschluss in Europa kaum verändert.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,57% tiefer bei 7`856,32 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein deutliches Plus von 3,1%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) fiel um 0,54% auf 1`175,93 Punkte zurück und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,51% auf 7`367,47 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 20 im Minus, 9 im Plus und einer unverändert.

Die deutlichsten Verluste verzeichneten zum Schluss Adecco (-1,65 CHF, -3,2%). Diese wurden allerdings Ex-Dividende von 1,80 CHF je Titel gehandelt, womit sich der Verlust mehr als relativiert. Klar tiefer schlossen von den Banken auch Julius Bär (-2,8%) und UBS (-1,0%), letztere im Vorfeld des Quartalsergebnisses vom kommenden Dienstag.

CS (-0,2%) hielten sich am Tag der Generalversammlung etwas besser. Im Vorfeld der GV hatte die Bank noch die definitiven Bedingungen der für das Geschäftsjahr 2012 beantragten Aktiendividende bekanntgegeben. An der GV selber wurde sowohl der Vergütungsbericht als auch die umstrittene Kapitalerhöhung für die Ausgabe von Mitarbeiteraktien durchgewinkt.

Klar nach unten ging es für Swatch (-1,9%), wogegen Richemont (-0,5%) die Abgaben gegen Handelsende klar eindämmen konnte. Insbesondere die Richemont-Aktien haben nach der positiven Gewinnindikation am Dienstag über die Woche gesehen einen kräftigen Anstieg verzeichnet. Derweil versuchten die Branchenvertreter an der gegenwärtig laufenden Uhrenmesse Baselworld die Sorgen um eine allfällige Nachfrageschwäche im wichtigsten Absatzmarkt China zu zerstreuen.

Mehr als 1% büssten nur noch Holcim (-1,2%) ein. Transocean (-0,8%) verloren etwas weniger: der US-Ölbohrkonzern hatte erneut bei den Aktionären für eine Ablehnung der von Grossaktionär Carl Icahn gestellten Anträge an die Generalversammlung vom 17. Mai geworben. Unter anderem geht es bei der Auseinandersetzung zwischen dem Management und Icahn um die Höhe der Dividende.

Dagegen zogen Givaudan um 2,2% an und beendeten die Woche als Tagessieger. Mit einer bisherigen Jahresperformance von über +20% gehört der Titel auch in dieser Wertung zur Spitzengruppe.

Auch Sonova (+1,1% auf 101,80 CHF) landeten weit oben. Die US-Tochter Advanced Bionics (AB) des Schweizer Hörgeräte-Herstellers hatte angekündigt, gegen die von einem US-Gericht gesprochene hohe Schadenersatzzahlung im Zusammenhang mit fehlerhaften Ohrimplantaten Rekurs einzulegen. Gleichzeitig wurden die Rückstellungen für die noch offenen Fälle erhöht, allerdings weniger stark als von Analysten befürchtet. Vom Jahreshöchststand von 117 CHF von Ende März befindet sich der Titel aber noch immer weit entfernt.

Fester schlossen auch Geberit (+0,4%), das Unternehmen wird wie die UBS am kommenden Dienstag die Quartalszahlen vorlegen.

Im breiten Markt fielen Meyer Burger am Tag nach der Genehmigung der Kapitalerhöhung durch die GV mit einem Minus von 6,1% auf. Logitech setzten die Talfahrt nach den Quartalszahlen vom Vortag fort und büssten weitere 5,6% ein. Am Vortag ging es bereits um über 7% in den Keller.

Bucher Industries (+1,7%) erhielten dagegen von einem starken Auftragseingang im ersten Quartal Auftrieb. EFG International zogen um 3% an, nachdem die Privatbank einen «ermutigenden» Start ins Jahr 2013 gemeldet hat.(awp/mc/pg/cs)

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