CH-Schluss: Erneut fester

CH-Schluss: Erneut fester

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag auch den zweiten Handelstag des Jahres positiv beendet. Die Gewinne waren nicht mehr so kräftig wie am Vortag, nach einem verhaltenen Start rückte der SMI letztlich aber klar in die Gewinnzone vor. Daran vermochte auch der nach freundlichem Start wieder in den negativen Bereich zurückgefallene Dow Jones nichts zu ändern.

Die am Nachmittag in den USA publizierten Konjunkturdaten fielen insgesamt nicht schlecht aus und wurden wohlwollend kommentiert. Der mit Spannung erwartete Arbeitsmarktbericht entsprach den Erwartungen und zeigte einen anhaltenden moderaten Aufwärtstrend. Etwas belastet wurde die Stimmung an den Börsen zu Beginn noch von den am Donnerstagabend ausgesendeten Signalen der amerikanischen Notenbank, wonach das Programm zu den monatlichen Rückkäufen von Anleihen möglicherweise bereits im laufenden Jahr wieder beendet werden könnte.

Das Blue Chip-Barometer SMI zog zum Schluss um 0,55% auf 7’058,92 Punkte an, das neue Jahreshoch liegt bei 7’059,12. So hoch stand der SMI seit September 2008 nicht mehr. Über die ersten zwei Börsentage des neuen Jahres hat der Leitindex damit bereits wieder 3,5% zugelegt. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann am Freitag 0,63% auf 1’078,71 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,58% auf 6’507,68 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 24 höher und nur 6 tiefer.

Für den grössten Teil des SMI-Gewinns waren die starken Schwergewichte Novartis (+1,2%) und Nestlé (+0,6%) zusammen mit Transocean (+5,9%) verantwortlich. Die drei trugen über 30 Punkte zum absoluten Plus von 38 Punkten des SMI bei.

Der Tiefsee-Ölbohrkonzern Transocean hatte am Donnerstag mit dem US-Justizministerim eine Einigung in der Causa Deepwater Horizon erzielt, welche die Aktien bereits am Vortag um gut 10% hochschnellen liess. Insgesamt bezahlt Transocean über eine Periode von fünf Jahre 1,4 Mrd USD an Bussgeldern, Schadensersatzleistungen und Strafgebühren. Unter den Analysten stiess die Einigung mit den Behörden durchwegs auf positive Resonanz. Damit verschwinde ein gewaltiger Unsicherheitsfaktor, hiess es.

Hinter Transocean zogen Sonova (+2,9%) ebenfalls deutlich an. Die Titel des Hörgeräteherstellers profitieren dabei von einer Kaufempfehlung von Merrill Lynch bei gleichzeitiger deutlicher Kurszielerhöhung. Das Wachstum aufgrund des anhaltenden Turnarounds im Hörimplantate-Geschäft dürfte von der Markteinführung eines neuen Implantats im ersten Semester 2013 noch zusätzlich unterstützt werden, hiess es beim amerikanischen Institut zur Begründung der positiven Einschätzung.

Auf den weiteren Plätzen folgten Julius Bär (+2,6%), Kühne+Nagel (+1,9%) und Lonza (+1,8%). Ähnlich stark legten noch Sika (+1,7%) zu; der Bauchemikalienproduzent wird kommende Woche als erstes der hiesigen Unternehmen planmässig über den Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr berichten.

Die Genussscheine von Roche (+0,4%) entwickelten sich im Vergleich zu Novartis bescheiden.

Auf der Verliererseite standen SGS (-1,0%) und UBS (-0,9%) zuoberst, dahinter lag mit Richemont (-0,7%) der Überflieger des vergangenen Börsenjahres. Moderate Verluste erlitten zudem Geberit (-0,4%), SPS (-0,2%) und Syngenta (-0,1%).

Im breiten Markt zogen Straumann um 3,2% klar an. Am Morgen hatte das Unternehmen überraschend einen Führungswechsel angekündigt. Marco Gadola wird spätestens ab April den abtretenden Beat Spalinger als CEO ersetzen. Es brauche an der Spitze des Unternehmens spezifische Führungsqualitäten und neue Impulse, hiess es dazu beim Dentalimplantate-Hersteller. Die Aktien legten trotz eher negativer Einschätzung der Vorgänge durch die Analysten zu. Marktteilnehmer verwiesen noch auf eine Kurszielerhöhung durch Merrill Lynch.

Panalpina erreichten ein knappes Plus von 0,6%. Dort hinterlässt Marco Gadola mit seinem Wechsel zu Straumann eine Lücke als CEO Asien-Pazifik, welche mit Werner Karlen aufgefüllt wird.

Schmolz+Bickenbach verteuerten sich um weitere 1,9%, nachdem das Papier im Zuge von Übernahmespekulationen bereits über 8% zugelegt hatte. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

Schreibe einen Kommentar