CH-Schluss: Gut gehalten – Stimmungsumschwung mit Yellen-Aussagen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag wenig verändert beendet. Dabei schloss der Leitindex SMI den Tag mit einem kleinen Kursplus ab, nachdem er sich bis kurz davor noch in der Verlustzone bewegt hatte. Die europäischen Börsen erhielten am späten Nachmittag Unterstützung aus den USA, wo Notenbankchefin Janet Yellen noch offen liess, ab wann sie im laufenden Jahr die Zinswende einleiten will. Die Märkte kaum bewegt hat derweil das Ja der Eurogruppe zur Reformliste Griechenlands.

Vor dem Bankenausschuss des US-Senats bekräftigte Yellen, dass sie die Märkte auf die lang erwartete Zinswende rechtzeitig aufmerksam machen werde. Zum Zeitpunkt äusserte sie sich allerdings nicht. Am Markt wird nicht erst seit heute mit einer Anhebung anlässlich der Sitzung im Juni oder jener im September gerechnet. Die am Berichtstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten fielen gemischt aus: Das US-Konsumentenvertrauen hatte sich im Februar überraschend deutlich eingetrübt, dagegen nahmen die Preise am US-Immobilienmarkt schneller zu als erwartet.

Bis Börsenschluss stieg der Swiss Market Index (SMI) um 0,08% auf 8’984,61 Punkte und ist nahe an die 9’000-Punktemarke herangerückt. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,25% auf 1’325,79 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,19% auf 8’883,54 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien zählten am Ende nur noch neun zu den Verlierern und 21 zu den Gewinnern.

Die Aktien der Grossbanken UBS (-0,2%) und Credit Suisse (+0,5%) haben die während des Handels erlittenen Kursverluste bis Börsenschluss eingegrenzt beziehungsweise vollständig abgebaut. Für Verunsicherung hat am Dienstag ein Bericht des «Wall Street Journals» gesorgt. Darin stand, dass die US-Aufseher zehn globale Grossbanken in Sachen Edelmetallhandel unter die Lupe genommen haben, darunter auch die CS und die UBS. Die Behörden gingen einem Manipulationsverdacht bei den Preisen für Gold, Silber, Platin und Palladium in London nach, hiess es.

Händler schätzten jedoch die angeblich neuen Versuche der US-Justiz, Banken mit Strafzahlungen zu belangen, als wenig erfolgsversprechend ein. Denn andere Behörden hätten die gleichen Vorgänge untersucht und kein Fehlverhalten festgestellt, so die Meinung. Im Bankensektor blieben derweil die Papiere des Vermögensverwalters Julius Bär (-1,3%) bis Handelsende unter erhöhtem Abgabedruck.

Noch deutlicher schlossen die volatilen Transocean (-2,9%) den Handel im Minus ab, dies jedoch ohne News zum Unternehmen. Seit der Ölpreis auf dem Rückzug ist, hat die Aktie des Ölservicedienstleisters stark an Wert eingebüsst. Zuletzt hatte sich der Abgabedruck mit dem plötzlichen Abgang des CEO und einer Dividendenkürzung noch akzentuiert.

Am meisten Druck auf den Leitindex SMI kam allerdings von den Roche-Genussscheinen (-1,0%) wo Gewinne mitgenommen wurden. Demgegenüber drehten Novartis (+0,2%) am Ende ins Plus und Nestlé (+0,4%) konnten die kräftigen Kursgewinne des Vortages noch klarer ausweiten. Wenig Einfluss auf das Marktgeschehen hatte die von der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Novartis-Medikament Farydak ausgesprochene Zulassung. Das Medikament soll für die Behandlung von Knochenmark-Krebs eingesetzt werden.

Bei den Zyklikern machten Sonova (+1,1%) weiter von dem seit Jahresbeginn verloren gegangenen Boden gut. Ebenfalls stark legten die Papiere von Lonza (+2,2%), Schindler (+1,9%) oder Syngenta (+1,2%) zu. Leichte Kursverluste mussten derweil Adecco (-0,3%) oder Swatch (-0,2%) hinnehmen.

Holcim (+0,7%) bauten im Nachgang zu den am Montag gezeigten Jahreszahlen die Kursgewinne aus. Zuletzt hatte die Deutsche Bank ihr Kursziel erhöht und ihre Kaufempfehlung bekräftigt. Tiefer schlossen im Vorfeld der morgigen Zahlenpräsentation Kühne+Nagel (-0,2%).

Im breiten Markt haben unter anderem Georg Fischer (+5,6%) und OC Oerlikon (-1,2%) die Jahreszahlen gezeigt. Diese wurden ganz unterschiedlich aufgenommen: So hat Georg Fischer Analysten zufolge die Erwartungen auf allen Ebenen übertroffen und sich in der Guidance trotz Aufhebung des Mindestwechselkurses zuversichtlich geäussert. Das Ergebnis von OC Oerlikon habe hingegen nur knapp den Erwartungen entsprochen, hiess es.

BKW avancierten nach provisorischen Zahlen zum Geschäftsjahr 2014 gar um 7,5%. Nach Geschäftszahlen ebenfalls fester schlossen Implenia (+2,5%) oder die Genfer Kantonalbank (+2,8%). (awp/mc/upd/ps)

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