CH-Schluss: Gewinne nach günstigen US-Inflationsdaten

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch im Einklang mit den Börsen weltweit weiter zugelegt. Für gute Laune sorgten die mit Spannung erwarteten Daten zur US-Inflation, die im Juni den tiefsten Wert seit mehr als zwei Jahren erreichten. Die Investoren fassten die neuen Teuerungsdaten als Zeichen auf, dass sich die US-Zinsen nun doch ihrem Höhepunkt annähern dürften. Gebremst wurde die hiesige Börse allerdings von schwachen SMI-Schwergewichten.

Positiv kommentiert wurde von Ökonomen, dass nicht nur die generelle Inflation in den USA etwas deutlicher zurückging als erwartet, sondern auch die Kerninflation, die in den vergangenen Monaten stets hartnäckig hoch geblieben war. Die günstigen Teuerungsdaten dürften allerdings nichts daran ändern, dass die US-Notenbank Fed in diesem Jahr die Zinsen noch weiter erhöhen werde, relativierten allerdings Marktbeobachter. Entscheidend für den Aktienmarkt seien ohnehin die Unternehmensergebnisse.

Der SMI konnte am Mittwoch die Marke von 11’000 Punkten wieder zurückerbobern und schloss um 0,51 Prozent im Plus bei 11’019,03 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte 0,85 Prozent auf 1738,28 Punkte zu und der breite SPI 0,57 Prozent auf 14’567,93 Zähler. Im SLI beendeten 25 Titel den Handelstag im Plus und fünf im Minus.

Den stärksten Anstieg verbuchten die Aktien des Chipherstellers AMS Osram (+6,6%), die damit auf ihrem Erholungspfad blieben. Der von der Börse SIX am Vorabend mitgeteilte Ausschluss der Titel aus dem Aktienindex SLI zeigte keinen Einfluss. Zulegen konnten auch die Aktien des Bankensoftwarespezialisten Temenos (+2,9%), die das «Index-Schicksal» mit AMS teilen.

Mit dem Aktien des Vakuumventil-Spezialisten VAT (+2,4%) legte ein weiterer Technologietitel deutlich zu. «Der Sektor stand zuletzt etwas gar unter Druck. Eine technische Erholung tat Not», meinte ein Händler.

Im Plus schlossen aber auch die Titel des Personalvermittlers Adecco (+3,4%), die damit ihren jüngsten Erholungskurs fortsetzten. Gesucht waren auch andere typische Zykliker wie Geberit (+3,4%), ABB (+1,6%) oder Schindler (+2,1%). Das Liftbauunternehmen vermeldet am Mittwoch einen Grossauftrag aus Saudi-Arabien für 150 Lifte und Fahrtreppen.

Fester gingen auch die Luxusgüterwerte Richemont (+2,5%)) und Swatch (+1,5%) aus dem Handel, vom Bieler Uhrenkonzern werden demnächst Halbjahreszahlen erwartet. Den Titel der beiden Uhrenwerte erhielten zusätzlich noch Rückenwind von den jüngsten Konjunkturmassnahmen in dem für sie wichtigen Markt China.

Im Aufwind zeigten sich die Aktien des Privatmarktspezialisten Partners Group (+1,6%), der am Donnerstag nachbörslich Angaben zu den verwalteten Vermögen und zur Kundennachfrage machen wird. Aber auch die Aktien der Grossbank UBS (+1,4%) konnten deutlich zulegen. Im Plus schlossen auch Swiss Life (+1,4%) und Swiss Re (+1,5%).

Weniger gefragt waren defensive Titel wie etwa die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova (+0,1%) und des Augenheilmittelspezialisten Alcon (-0,1%). Lindt&Sprüngli (-0,4%) wurden von einer Kurszielsenkung durch die Deutsche Bank belastet. Die Analysten erwarten keine Impulse vom Halbjahresergebnis auf den Aktienkurs.

Bei den Schwergewichten gingen die Roche Genussscheine (+0,4%) moderat fester aus dem Handel. Dagegen beendeten die Aktien des Lebensmittelriesen Nestlé (-0,4%) und der Roche-Konkurrentin Novartis (-0,6%) den Handelstag als schwächste Bluechips.

Am breiten Markt legten U-Blox (+5,7%) deutlich zu. Der Halbleiterhersteller hat im ersten Semester 2023 seinen Umsatz weiter gesteigert und hält an den Zielen für das Gesamtjahr fest.

Derweil profitierten die Aktien des Laborausrüsters Tecan (+4,0%) von einer Kaufempfehlung durch ein Analystenhaus. Die Aktien des Sensoren-Hersteller Sensirion (+5,4%) konnten sich vom massiven Absacker vom Vortag nach einer Gewinnwarnung etwas erholen. (awp/mc/ps)

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