CH-Schluss: SMI legt 0,3% auf 9038 Punkte zu
Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt hat der Leitindex SMI am Freitag entgegen dem Trend an den anderen europäischen Märkte leicht fester geschlossen. Für den SMI-Anstieg sorgten vor allem die festen Pharma-Schwergewichte Novartis und Roche. Im Vorfeld des am Freitag beginnenden G20-Gipfels hätten sich die Anleger aber insgesamt zurückgehalten, hiess es am Markt.
Im Fokus stand für die Märkte klar das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatspräsident Xi Jinping. Die widersprüchlichen Signale in den vergangenen Tagen hätten die Investoren zuletzt vermehrt vor kurzfristigen Engagements abgehalten, meinte ein Marktanalyst. Es bestehe jedenfalls ein Risiko, dass die Börsen am Montag in die eine oder andere Richtung ausschlagen würden. Eine Entspannung im Handelsstreit könnte aber zusammen mit den jüngsten Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell über einen langsameren Zinsanhebungs-Fahrplan doch noch für ein Weihnachtsrally sorgen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Freitag 0,25 Prozent im Plus auf 9’037,76 Punkten. Für die gesamte Börsenwoche resultierte damit ein Plus von 2,2 Prozent. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab dagegen 0,30 Prozent auf 1’392,06 Zähler nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) schloss 0,01 Prozent tiefer auf 10’540,95 Stellen. Von den 30 grössten Werten schlossen nur gerade vier im Plus, während 25 im Minus und einer unverändert aus dem Handel gingen.
Nach oben gezogen wurde der Leitindex von den gesuchten Pharmaaktien Roche (+1,9%) und Novartis (+0,7%), die am Freitag beide neue Jahreshöchststände markierten. Das dritte SMI-Schwergewicht Nestlé (-0,1%) beendete den Handel knapp im Minus. Gesucht waren zudem die ebenfalls defensiven Swisscom (+0,8%) sowie die im laufenden Jahr sehr starken Titel des Pharmazulieferers Lonza (+1,2%).
Die Versicherungstitel Swiss Life (unv.) und Zurich (-0,03%) bewegten sich kaum, während Swiss Re (-0,2%) etwas nachgaben. Die Bank Vontobel bekräftigte am Freitag die Kaufempfehlung für die Swiss Life-Aktien nach dem Investorentag und erhöhte ihr Kursziel. Dagegen standen die Grossbankenwerte CS (-1,2%) und UBS (-0,9%) den ganzen Handelstag unter Druck.
Moderat im Minus zeigten sich auch zyklische Werte wie ABB (-0,5%) oder Sika (-0,4%). Die Analysten von Kepler Cheuvreux bestätigten ihre Kaufempfehlung für die Sika-Titel, nahmen aber ihr Kursziel und ihre Gewinnschätzungen aufgrund der wachsenden Unsicherheit an der makroökonomischen Front etwas zurück.
Die Luxusgüterwerte Swatch (-1,2%) und Richemont (-1,0%) beendeten den Handelstag deutlich tiefer. Noch stärkere Abschläge gab es für die Titel des Liftherstellers Schindler (-2,3%) und des Chemiekonzerns Clariant (-3,1%). Die Analysten von Macquarie haben in einer Studie zu europäischen Chemietiteln die Clariant-Aktien mit einem «Neutral»-Rating nur gerade im Mittelfeld und klar hinter anderen europäischen Konkurrenten eingestuft.
Für die am Vortag noch festen Technologiewerte wie Logitech (-1,3%) oder die Aktien des Bankensoftware-Herstellers Temenos (-2,1%) ging es ebenfalls wieder deutlich abwärts. Stärkste Verlierer im SMI/SLI waren die volatilen Titel des österreichischen Chipherstellers AMS (-5,3%), für die damit der Stabilisierungsversuch vom Vortag bereits wieder Geschichte wurde.
Am breiten Markt zeigten die kleineren Biotechtitel eine deutlich Erholung. Molecular Partners (+4,5%) etwa profitierten von einem freundlichen Kommentar der Credit Suisse-Analysten, die allerdings die Titel mit «Neutral» einstuften. Die Titel des Handels-Dienstleisters DKSH (-2,0%) konnten nicht von einem Auftrag des deutschen Keksherstellers Bahlsen profitieren.
Der CEO des Heizungs- und Lüftungsherstellers Belimo (-1,1%) sieht für das kommende Jahr einige politische Unwägbarkeiten. Dennoch sei er für die Zukunft optimistisch, sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. Noch leicht im Minus schlossen die Titel von Huber+Suhner (-0,1%). Er sei verhalten optimistisch für das kommende Jahr, sagte der CEO des Verbindungstechnik-Spezialisten im AWP-Interview. (awp/mc/pg)