Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwochnachmittag tiefer geschlossen. Hauptverantwortlich dafür waren Novartis. Die Aktie des Schwergewichts drückte den Leitindex SMI um über 50 Punkte nach unten. Ohne diesen Effekt hätte der Index nur wenig verändert geschlossen.
Wegen enttäuschender PMI-Daten aus China und drohender politischer Unsicherheit in Frankreich sei allgemein etwas Zurückhaltung angebracht, hiess es von Börsianern. Die Konjunkturdaten aus den USA gaben dem Schweizer Markt hingegen nur kurzfristige Impulse. In der weltgrössten Volkswirtschaft wurde unter anderem der ISM-Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungsbranche veröffentlicht, der etwas tiefer ausfiel als prognostiziert. Zudem wurden im November etwas weniger Stellen geschaffen als erwartet. Wichtig sind dann aber vor allem die offiziellen Daten, die am Freitag folgen.
Der Leitindex SMI schloss 0,43 Prozent tiefer bei 11’783,61 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gab um 0,10 Prozent auf 1950,09 Punkte nach und der breit gefasste SPI um 0,22 Prozent auf 15’702,49 Punkte. Im SLI standen sich bei Handelsschluss 19 Gewinner und 11 Verlierer gegenüber.
Novartis beendete den Handel mit einem Minus von 3,1 Prozent als Schlusslicht im SMI und zog diesen entsprechend nach unten. Händler gaben eine Abstufung durch die britische HSBC als Belastungsfaktor an. Daneben kursierten laut der «Finanz und Wirtschaft» aber auch Gerüchte, wonach der Pharmakonzern zu den Interessenten für den US-Biotechkonzern Incyte zählen soll.
Je über 1 Prozent verloren nach den Gewinnen der letzten Tagen auch Kühne+Nagel sowie Holcim (beide -1,3%).
Eine Branchenstudie von JPMorgen bewegte den Versicherungssektor. Die Zurich (-1,0%) verzeichnete bei Börsenschluss trotz unveränderter Einstufung und leichter Kurszielerhöhung das stärkste Minus. Die Titel der Swiss Life (-0,6%) schlossen etwas über dem Tagestief. Sie wurden in der Studie auf «Underweight» von «Neutral» abgestuft und auch HSBC senkte die Einstufung auf «Reduce» von «Hold». Die Swiss Re (+0,2%) ging bei unveränderter Einstufung und leichter Kurszielerhöhung durch JPMorgan im Plus aus dem Handel.
Auf der anderen Seite des Spektrums beendeten Logitech mit einem Plus von 2,4 Prozent den Handel als bester Blue Chip. Die Aktien profitierten laut Händlern nach dem Thanksgiving-Wochenende von Hoffnungen auf ein solides Weihnachtsgeschäft.
An zweiter Stelle folgten SIG (+1,7%), die sich weiter von den Verlusten der Vorwoche erholten.
Gewinne von mehr als 1 Prozent gab es auch bei Schindler (+1,7%), bei denen Barclays laut einer Studie gute Chancen für eine überdurchschnittliche Entwicklung im Vergleich zum Rest der Branche sieht, sowie bei ABB (+1,7%), SGS (+1,6%), Geberit (+1,3%), VAT (+1,2%), Alcon (+1,2%) und Richemont (+1,1%).
In den hinteren Reihen legten Gurit um über 18 Prozent zu. Händler begründen dies mit dem gedrückten Kursniveau und dem sehr engen Markt in diesen Papieren.
Bei AMS Osram (+6,4%) berichteten Marktteilnehmer von Deckungskäufen aus dem Lager der Leerverkäufer nach den Kursverlusten der letzten Tage.
Bei Calida (-5,0%) war von ersten Windowdressing-Transaktionen die Rede, während Feintool (-5,4%) nach dem gestrigen Rückgang erneut im selben Ausmass an Wert verloren. (awp/mc/pg)