CH-Schluss: SMI setzt Rally den dreizehnten Tag fort
Zürich – Die Schweizer Aktienbörse hat den 13. Tag in Folge mit Kursgewinnen geschlossen. Auf Jahressicht waren damit bisher 18 von 20 Handelstagen positiv. Der SMI hat damit seit Jahresbeginn schon mehr als 1000 Punkte zugelegt, was einem Plus von 8,7 Prozent entspricht. Gestützt wurde der Leitindex am Donnerstag vor allem vom Schwergewicht Roche, dessen Genussscheine nach Jahreszahlen deutlich anzogen. Auch die Hoffnungen auf weitere Leitzinssenkungen, die positiven US-Märkte und die sich wieder etwas aufhellende Konjunktur in der Eurozone trieben die Märkte an.
Keine Überraschungen gab es dagegen von den Notenbanken. Wie von den Analysten erwartet hielt das Fed die Zinsen stabil und die EZB senkte die Leitzinsen um 25 Basispunkte. Fed-Chef Jerome Powell habe zwar eine Zinssenkung bei weiter fallender Inflation in Aussicht gestellt, gleichzeitig aber betont, dass er dabei keine Eile habe. «Powells Andeutungen weiterer Zinssenkungen decken sich mit unserer Erwartung, dass das Fed die Zinsen in diesem Jahr noch etwas senken wird», sagte ein Analyst. In der Eurozone dürfte die Zinssenkungen in den nächsten Quartalen weitergehen, Analysten rechnen derzeit mit weiteren drei bis vier Zinsschritten in diesem Jahr.
Der SMI schloss 0,59 Prozent höher bei 12’604,54 Punkten und damit nur knapp unter Tageshoch. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um 0,71 Prozent auf 2085,07 Punkte und der breit gefasste SPI um 0,66 Prozent auf 16’755,70 Zähler vor. Im SLI legten 22 Werte zu, sieben gaben nach. SIG schlossen unverändert.
Ein Grossteil des Tagesplus im SMI ging auf die Kappe der Genussscheine von Roche (+1,6%). Der Pharmariese konnte am Berichtstag mit seinem Jahreszahlen überzeugen und baute die Gewinne im Handelsverlauf stetig aus, nachdem er noch negativ eröffnete. Mit seinen Jahreszahlen hat Roche die Erwartungen übertroffen, das Unternehmen will zudem die Dividende weiter erhöhen. Novartis (+0,4%) legten am Tag vor ihrer Zahlenvorlage ebenfalls zu. Etwas fester schlossen auch Nestlé (+0,5%).
Das grösste Tagesplus unter den Blue Chips verzeichneten VAT (+5,1%). Sie erholten sich damit weiter von der jüngsten Kursschwäche. Laut Händlern stützte die deutliche Erholung bei den US-Techwerten nach dem DeepSeek-Schock. Im Zuge stiegen auch andere Chip-Werte wie Comet (+5,5%) und U-Blox (+1,4%).
An die Tabellenspitze schafften es auch Swatch (+2,2%), obwohl die Titel des Uhrenkonzerns mit heftigen Abschlägen von fast 7 Prozent in den Handel gestartet waren. Mit seinen Jahreszahlen verfehlte der Konzern die Erwartungen der Analysten recht deutlich, dennoch setzt am späten Nachmittag eine klare Erholung ein. Die Papiere hatten aber auch schon die letzten Tage recht deutlich an Wert eingebüsst, da die Zahlenvorlage wie üblich auf sich warten liess. Richemont legten 1,4 Prozent zu.
Schindler PS (+2,6%) wiederrum profitierte von Zahlen des Mitbewerbers Otis. Laut Händlern hätten dies zu Ergebnishoffnungen beim Lifthersteller geführt.
Weiter gefragt waren auch Logitech (+1,5%), die ihren Aufwärtstrend am Tag nach der Zahlenvorlage fortsetzten und kurzzeitig auf den höchste Wert seit September 2021 stiegen. Gegen Handelsende bröckelten die Gewinne aber etwas ab.
Lonza (+2,0%) wiederum konnten die Verluste des Vortages nach enttäuschenden Jahreszahlen am Donnerstag fast vollständig wieder aufholen. Einige Anleger erachteten den Rücksetzer als übertrieben, war im Markt zu hören.
Am Ende der SMI-Tabelle landeten ABB (-1,8%), die noch mit einem deutlichen Plus in den Handel gestartet waren. Auch wenn das Unternehmen mit seinen Zahlen die Erwartungen im Wesentlichen erfüllen konnte, war Händlern zufolge die EBITA-Marge das Haar in der Suppe. Anleger hätten Gewinne mitgenommen, da die Aktien immer noch nahe des Rekordhochs notieren.
In den hinteren Reihen schossen Gurit um 20 Prozent in die Höhe. Die Umstrukturierung beim Industrieunternehmen macht Fortschritte und die Papiere setzten damit nach einer langen Phase des Niedergangs wieder zu einer Gegenbewegung an.
Nach Jahreszahlen gesucht waren auch Montana Aerospace (+6,5%). Zudem äusserte sich der Landmaschinen- und Anlagebauer Bucher (+4,5%) bei seinen Jahreszahlen zuversichtlich für 2025, was die Aktien antrieb. (awp/mc/ps)