CH-Schluss: SMI verliert 0,5% auf 8’769 Punkte

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag die Talfahrt des Vortages fortgesetzt. Sorgen bereitete den Anlegern insbesondere die sich mehrenden Hinweise auf eine Abschwächung der globalen Konjunktur. An den US-Finanzmärkten ging der Ausverkauf der Technologietitel weiter.

Die Märkte befand sich gestern weltweit im Rückwärtsgang. Belastend wirkte vor allem laut Händlern, dass es derzeit keine Signale für eine rasche Erholung gibt. So deuteten die neuesten Daten auf eine Abschwächung der US-Wirtschaft hin. Dazu hielten in Europa die nach wie vor unklare Situation beim Brexit und die Unsicherheit über den Ausgang des Haushaltstreits zwischen Italien und der EU die Anleger in Atem. Am Dienstag sind die Absicherungskosten für italienische Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit einem Monat gestiegen. An der New Yorker Börse hielt derweil der Ausverkauf der Technologietitel an.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,49 Prozent tiefer auf 8’769,45 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem das Gewicht der grosskapitalisierten Titel stärker begrenzt ist, verlor 1,08 Prozent auf 1’352,35 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,49 Prozent auf 10’261,54 Punkte. Von den 30 Blue Chips schlossen 27 im Minus.

Schwächste Aktie unter den 30 SLI-Titeln waren Julius Bär (-7,2%). Der Vermögensverwalter hat mit seinem Zwischenbericht zu den ersten zehn Monaten die Analysten insbesondere bei der Bruttomarge und beim Kosten-Ertragsverhältnis enttäuscht. Unter starkem Abgabedruck standen aber auch UBS (-2,3%) und Credit Suisse (-4,6%). Die Deutsche Bank hatte am Morgen für beide Schweizer Grossbanken das Rating gesenkt. Goldman Sachs stufte CS zusammen mit anderen europäischen Banken mit grossen Investmentbankabteilungen herab.

Deutlich im Minus notierten auch Technologietitel wie Temenos (-3,4%), Logitech (-2,1) sowie Sonova (-2,2%). Der Hörgerätehersteller hatte am Morgen mit seinen Angaben zur ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2018/19 die Erwartungen der Analysten verfehlt.

Ebenfalls Abgaben verzeichneten die Titel der Zykliker aus der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie). So schlossen ABB (-1,2%), Rieter (-4,8%), Sulzer (-0,9%), Georg Fischer (-1,4%), OC Oerlikon (-0,6%) und Schindler (-0,4%) im Minus. Ihr Branchenverband Swissmem hatte zuvor einen Rückgang beim Bestellungseingang im dritten Quartal und eine Abkühlung der Konjunktur in wichtigen Absatzmärkten gemeldet.

Obwohl der Uhrenexporte im Oktober gestiegen sind, gaben auch die Uhrentitel Swatch (-1,7%) und Richemont (-1,6%) deutlich nach. Die drei wichtigsten Märkte Hongkong, USA und China verzeichneten zwar ein beeindruckendes Wachstum, sagte ein Händler. Die Frage bleibe jedoch, ob diese Entwicklung bei den Uhren- und Schmuckhändlern auch tatsächlich die Konsumentenstimmung der Chinesen korrekt widerspiegle.

Stützend dagegen wirkten im sonst schwachen Markt die SMI-Schwergewichte: Novartis (+0,9%), Roche (+0,4%) und Nestlé (+0,2%) verzeichneten neben Kühne+Nagel (+1,0%) als einzige Titel im SLI Zugewinne. Ins Plus bewegt hat sich Kühne+Nagel nachdem Konkurrent Panalpina (+6,3%) am Vorabend den Rücktritt des Verwaltungsratspräsidenten Peter Ulber bekannt gegeben hatte.

Mit dem Abgang von Ulber wächst laut Marktbeobachtern die Erwartung, dass Panalpina zu einem Übernahmekandidaten avancieren könnte. Das dürfte der Aktie Rückenwind geben, kommentierte die Bank Vontobel den Vorgang.

Am breiten Markt verloren die Papiere des Messebetreibers MCH Group 0,8 Prozent. Der Messebetreiber hatte am Morgen mitgeteilt, dass die grossen Publikumsmessen Züspa und Comptoir Suisse künftig nicht mehr durchgeführt würden.

Die Aktie der Thurgauer Kantonalbank schlossen dagegen im Plus (+1,0%). Der jetzige Chef Heinz Huber übernimmt den Vorsitz bei der Raiffeisen-Gruppe. (awp/mc/ps)

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