Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag die Sitzung und auch die Woche vor den Festtagen mit einem deutlichen Plus geschlossen. Der Leitindex SMI war am Tag des grossen Verfalls an den Terminbörsen bereits mit deutlichen Aufschlägen in den Handel gestartet und verteidigte bis zum Schluss erfolgreich die am Vortag zurückgewonnene Marke von 8’000 Punkten. Dabei profitierte der Markt vom gestiegenen Vertrauen in die Aktienmärkte und die US-Konjunktur.
Gestützt wurden die Märkte vom Ende des Rätselratens um die Wende bei der US-Geldpolitik sowie von nach oben revidierten US-BIP-Zahlen für das dritte Quartal am Freitag. Der Handel verlief aber insgesamt in ruhigen Bahnen. Während den nun kommenden Festtagen dürften die Aktivitäten an den Handelsplätzen ebenfalls überschaubar bleiben. Traditionell sind börsenrelevante Nachrichten in dieser Zeit Mangelware. In den kommenden zwei Wochen wird die Schweizer Börse lediglich an vier Tagen geöffnet sein.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,66% höher bei 8’081,35 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich damit ein deutliches Plus von 3,2%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,64% auf 1’236,93 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,74% auf 7’722,21 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln legten 24 zu, fünf gaben nach und Swiss Re schlossen unverändert.
An der Spitze der Blue Chips schlossen überraschend die Papiere von Schindler (PS: +2,4%). Der Lift- und Rolltreppenhersteller hatte am Morgen mitgeteilt, dass er die Beteiligung an der südkoreanischen Hyundai Elevator um 64 Mio CHF weiter abschreiben muss. Immerhin sei die operative Leistung der Südkoreaner wieder auf Kurs, hiess es in Analystenkreisen. Wohlwollend wurde zudem die Bestätigung der Guidance durch Schindler für das vierte Quartal gewertet und das Dividendenversprechen, trotz der Abschwächung bei wichtigen Währungen in den vergangenen Wochen.
Mit zur Spitzengruppe gehörten unter anderen auch Swiss Life (+1,6%) und Lonza (+1,3%). Der Lifescience-Konzern hat die japanische Roche-Tochter Chugai als Kunde für ein Qualitätskontroll-System gewonnen. Grössere Gewinne gab es zudem bei Sika (+1,7%), UBS (+1,3%), Nestlé (+1,2%) oder Swatch (+1,1%). Die beiden SMI-Schwergewichte Roche (+0,9%) und Novartis (+0,1%) legten etwas weniger stark zu.
Actelion könnten das Jahr 2013 als SMI/SLI-Sieger abschliessen. Nach Handelsschluss lag das Jahresplus bei 71%; am Berichtstag gingen die Titel mit einem leichten Minus von 0,3% aus dem Handel. Lonza sind Actelion mit einer bisherigen Jahresperformance von 67% aber dicht auf den Fersen und machten mit den Gewinnen vom Freitag nochmals Boden gut.
Die in der Jahreswertung drittplatzierten Swiss Life weisen mit 49% dagegen bereits einen zu grossen Rückstand auf die beiden Führenden auf. Auf der Verliererseite stehen SPS mit einem Minus von 11%; sie legten am Freitag 0,3% zu.
Im breiten Markt ist der Übernahmekampf um die Versicherungsgruppe Nationale Suisse (+10,3%) neu lanciert worden. Helvetia (+1,4%) hatte das 5,3%-schwere Nationale-Paket von der Gebäudeversicherung Bern (GVB) übernommen und hält nun neu 17,7%. Die Kontrahentin Mobiliar hatte ihren Anteil im November auf 19,3% ausgebaut. Die Frage sei nun, wer von den beiden Interessenten das 10%-Paket der Bâloise erwerben könne, meinten Analysten.
Die Metall Zug Gruppe (+3,1%) überraschte die Anleger mit einer positiven Guidance für 2013. Die Umsatzerwartungen der Zuger liegen neu bei 900 Mio CHF, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um 5% entspricht. Beim Betriebsgewinn EBIT wird gar eine Zunahme von 10% erwartet. Ende August war noch von einer «leichten» Zunahme des Umsatzes und des EBIT die Rede. (awp/mc/upd/ps)