CH-Schluss: SMI beendet das Jahr 0,73% tiefer bei 8818 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch, dem letzten und weitgehend ereignisarmen Handelstag des Jahres, noch einmal nachgegeben. Nach einem freundlichen Start büsste der SMI bis am Mittag die frühen Gewinne wieder ein und rutschte am späteren Nachmittag noch etwas klarer in die Verlustzone ab. Vor allem die schwächer eröffnenden US-Börsen zogen dabei den SMI nach unten. Die grössten Verluste ergaben sich indes erst in der Schlussauktion. Noch einmal stark waren Julius Bär nach der Vorankündigung einer Einigung mit den US-Steuerbehörden.

Insgesamt ergab sich damit auch für das Gesamtjahr 2015 ein leichter Verlust des SMI von knapp 2 Prozent; der erste nach drei Jahren mit insgesamt steigenden Kursen. Geprägt war das nun unspektakulär zu Ende gegangene, insgesamt aber sehr bewegte Handelsjahr vor allem vom Paukenschlag der Schweizerischen Nationalbank Mitte Januar, als diese die Anbindung des Frankens an den Euro aufhob, sowie von der im Dezember eingeleiteten Zinswende in den USA.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor am Mittwoch noch einmal 0,73% und beendete das Jahr bei 8’818,09 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab 0,59% auf 1’331,92 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,65% auf 9’093,97 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln lagen 24 im Minus, 5 im Plus sowie Aryzta unverändert.

Gegenüber dem Schlusstand von Ende 2014 büsste der SMI 1,8% ein. Die Handelsspanne zwischen dem Jahreshoch von 9’537,9 im August und dem Jahrestief bei 7’852,83 vom Januar nach dem SNB-Entscheid lag mit gegen 1’700 Punkten so hoch wie nie mehr in den vergangenen vier Jahren. Der SLI rettete mit seinem Schlussstand ein minimes Plus von weniger als 0,1% über das Jahresende und der SPI schliesslich verbesserte sich um 2,7%.

Im Fokus standen am letzten Handelstag des Jahres Julius Bär, welche um 4,0% anzogen. Die Bank hat im US-Steuerstreit eine Grundsatzvereinbarung mit den US-Behörden getroffen und dazu die bereits zu dieser Angelegenheit getätigten Rückstellungen um knapp 200 Mio USD erhöht. Die Busse fällt wohl höher aus als bislang erwartet, liegt aber tiefer als zuletzt in den Medien spekuliert. Ausserdem falle ein grosser Unsicherheitsfaktor weg, begründeten Händler den Anstieg der «Bären».

Zu den wenigen Gewinnern gehörten noch LafargeHolcim (+0,3%), Galenica (+0,2%) oder Lonza (+0,2%). Die klarsten Einbussen erlitten Swiss Re (-1,6%), UBS, Richemont und SGS (je -1,0%).

Nachrichten gab es noch zu Unternehmen aus dem breiten Markt. Logitech fielen indes mit einem Plus von 0,3% nicht besonders auf. Der Computerzubehör-Hersteller hatte am Morgen mitgeteilt, dass die Videokonferenz-Tochter Lifesize nicht verkauft, sondern als eigenständiges, nicht-kotiertes Unternehmen weitergeführt werden solle.

Die Aktien der Jungfraubahnen zogen um 2,0% an. CEO Urs Kessler hatte am Mittwochmorgen den millionsten Gast in diesem Jahr auf dem Jungfraujoch begrüsst.

Mit Blick auf die Jahresbilanz ragen unter den 30 wichtigsten Einzelwerten Galenica hervor, die dank einer kontinuierlichen Steigerung über das Jahr fast eine Kursverdoppelung hinlegten. Auf Platz zwei folgen Lonza mit einem Plus von rund 45%. Die Aktie setzte damit ihren Mitte 2012 eingeleiteten Aufwärtstrend fort und hat mittlerweile auch das alte Hoch aus dem Jahr 2008 wieder übertroffen.

Dahinter verblassen Sika und Syngenta mit immerhin einem Anstieg um je über 22% bereits ein wenig. Sika bleiben wegen des anhaltenden Rechtsstreits um den geplanten Verkauf der Stimmenmehrheit an den französischen Konzern Saint-Gobain im Gespräch und bei Syngenta erhoffen sich die Aktionäre demnächst wichtige Ankündigungen Richtung Übernahme, Fusion oder Verkauf der gesamten Firma. Ebenfalls in der Grössenordnung von rund +20% lag der Wertzuwachs bei Actelion und Swiss Re, etwas dahinter folgten UBS mit +15%.

Als Schlusslicht beendeten Aryzta das Börsenjahr mit einem Minus von über 33%, dies vor allem wegen mehreren Gewinnwarnungen im Laufe des Jahres. Transocean (-32%) büssten 2015 wegen des tiefen Ölpreises ebenfalls knapp einen Drittel an Wert ein.

Im breiten Markt ragten die Titel des Bahnunternehmens BVZ (+85%) und des Logistikers Kardex (+71%) als Topwerte heraus, während man mit Anlagen in das Immobilienunternehmen Züblin (-93%) beinahe den ganzen Einsatz verlor. (awp/mc/pg)

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