CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 8’233 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 8’233 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am letzten Tag vor Weihnachten leicht im Minus beendet. Der SMI lag am Morgen kurzzeitig etwas im Plus, fiel aber alsbald in den roten Bereich zurück und schwankte bis zum Handelsschluss in einer engen Range von 30 Punkten unterhalb des Vortagesschluss. Weihnachten stehe vor der Tür, und an den Börsen seien die meisten Bücher bereits geschlossen gewesen, hiess es am Markt. Der Blick richte sich bereits auf das neue Börsenjahr 2017.

Trotz politischer Unsicherheiten in Europa mit zum Beispiel anstehenden Wahlen sei die Stimmung von Optimismus geprägt, und der Start ins neue Jahr dürfte freundlich verlaufen. Aus charttechnischer Sicht lautete zudem ein Kommentar, die Indikatoren seien weiterhin sehr unterstützend, aber die Bewertungen würden teurer. Konjunkturdaten aus den USA am Nachmittag vom Häusermarkt und zur Konsumentenstimmung wurden indes kaum beachtet. Hierzulande belasteten den Schweizer Leitindex besonders die Grossbankentitel.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor 0,06% auf 8’232,64 Punkte. Auf Wochensicht errechnet sich damit ein 5 Punkte höherer Stand, auf Jahresbasis jedoch ein Minus von 6,6%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab am Freitag um 0,10% auf 1’300,12 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,02% auf 8’964,87 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 17 im Plus, elf im Minus und zwei unverändert.

Im Mittelpunkt standen zum Wochenschluss Credit Suisse (-0,9%), nachdem sich die Grossbank im Hypothekenstreit mit den US-Behörden auf einen Vergleich geeinigt hat. Sie muss eine Busse in Höhe von 2,48 Mrd USD zahlen sowie über einen Zeitraum von fünf Jahren Entschädigungen an Kreditnehmer im Umfang von 2,8 Mrd USD. Daher werden im laufenden vierten Quartal zusätzliche Rückstellungen von rund 2 Mrd USD fällig, und für das Gesamtjahr 2016 dürfte erneut ein Verlust entstehen.

Für die Credit Suisse ist dieser Ausgang schmerzhaft, bringt aber auch Erleichterung, wie es am Markt hiess. Begrüsst wird, dass zumindest die Unsicherheit bezüglich des bis dato grössten Rechtsrisikos aus der Welt sei. Einige Analysten sprachen jedoch von einer höher als erwartet ausgefallenen Zahlung. Und die grösste Sorge gilt dabei dem negativen Einfluss auf die ohnehin knappe Kapitalisierung.

Gleichzeitig konnte sich auch die Deutsche Bank mit dem US-Justizministerium einigen und zahlt eine Busse von 3,1 Mrd USD sowie Entschädigungen an Kreditnehmer von 4,1 Mrd USD. Das ist deutlich weniger als die im September noch angedrohte Forderung von 14 Mrd USD. Damals hatten die Meldungen das Sentiment für europäische Grossbanken insgesamt belastet. Nach einem anfänglich mehrprozentigem Plus, gingen Deutsche Bank am Freitag lediglich noch mit Gewinnen von 0,3% aus dem Handel.

Noch stärker als CS gaben am Ende UBS (-1,5%) nach. In den vergangenen drei Monaten hatten die Grossbankenwerte allerdings auch einen starken Lauf mit Gewinnen um die 20%. Das Jahr dürften sie allerdings nach wie vor unter den grössten Verlierern beenden.

Deutlich tiefer schlossen zudem Lonza (-0,9%), Richemont (-0,8%) und Actelion (-0,7%). Am Vortag hatten letztere noch 4% im Rahmen neu aufgekeimter Übernahmespekulationen mit Johnson&Johnson als Käufer hinzugewonnen.

Die Schwergewichte tendierten uneinheitlich: Nestlé (-0,1%) gaben im Rahmen des Gesamtmarktes ab, während Novartis und Roche (je +0,1%) leicht zulegten. Auf Jahresbasis liegen gerade die «Big Pharma»-Werte – neben den Grossbanken und Galenica – am Ende der Rangliste unter den Bluechips.

Zu den Tagesgewinnern gehörten hingegen Versicherer wie Bâloise (+0,8%), Swiss Re, Swiss Life (je +0,7%) und Zurich (+0,4%). Das grösste Plus verbuchte jedoch Swisscom (+1,0%) – ebenfalls ohne besondere Vorkommnisse.

Am breiten Markt brachen Santhera (+18%) nach oben aus, nachdem die britische Arzneimittelbehörde das Medikament Raxone als «vielversprechendes innovatives Arzneimittel» eingestuft hat. Und für Sunrise (Aktie +1,9%) bringt ein Repricing von Kreditfazilitäten eine Kostenersparnis von 7,2 Mio CHF.

Grössere Verluste verbuchten aus der zweiten Reihe derweil unter anderem Schlatter (-6,1%), BC Jura (-4,7%) und Meyer Burger (-2,9%). (awp/mc/upd/ps)

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