CH-Schluss: SMI legt leicht zu
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag einen an Impulsen armen Handel mit etwas festeren Kursen abgeschlossen. Der Leitindex SMI startete bereits mit einem leichten Plus in den Tag, rutschte bis Handelshälfte in die Verlustzone ab, ehe es vor allem gegen Börsenschluss hin wieder aufwärts ging. Finanzwerte gaben dem SMI Halt, wobei vor allem die Aktien der UBS stark avancierten und zuletzt verlorenes Terrain wieder gutmachten. Auf der Verliererseite waren einige Zykliker weit hinten in der Tabelle zu finden.
Das Geschäft an den internationalen Börsen verlief über weite Strecken richtungslos, es fehlten kursbewegende Nachrichten. Für Verwirrung sorgte eine Erklärung der Finanzminister und Notenbankchefs der G7-Staaten, die an den Finanzmärkten zunächst als Duldung der gegenwärtigen, sehr lockeren Geldpolitik Japans interpretiert wurde. Am Nachmittag wurde dieses Statement relativiert und EZB-Chef Mario Draghi kritisierte die Verwendung des Begriffs ‹Währungskrieg› als übertrieben. Draghi hielt in seiner Rede zudem fest, dass Spanien enorme Fortschritte in der Bewältigung der Schuldenkrise gemacht habe.
Das Blue Chip-Barometer SMI schloss um 0,26% höher bei 7’427,06 Punkten. Er bewegte während des gesamten Handels in einer relativ engen Bandbreite von 40 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,35% auf 1’132,86 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,21% auf 6’832,97 Zähler zu. Von den 30 SLI-Titel standen am Ende 18 im Plus und 10 im Minus, während zwei Papiere unverändert aus dem Handel gingen.
Bei den Blue Chips gaben Finanztitel die Richtung vor. UBS kletterten stetig in die Höhe und gewannen am Ende 2,7% hinzu. In einer Branchenstudie hatte Barclays das Kursziel für die UBS leicht angehoben und das Rating mit ‹Overweight› bekräftigt. Die Grossbank habe mit radikalen strategischen Veränderungen begonnen, die durchaus zu einer deutlich besseren Positionierung in diesem neuen Umfeld führen könnten, hiess es in der Begründung.
In derselben Studie des britischen Geldhauses wurde das Kursziel für die Papiere der CS deutlich erhöht, das Rating allerdings auf der tieferen Stufe ‹Equalweight› belassen. Die CS-Titel legten in der Folge mit 0,9% im Vergleich zur UBS etwas weniger stark zu. Weitere Gewinner im Finanzsektor waren Julius Bär (+1,4%), Swiss Life (+1,1%) oder Swiss Re (1,0%). Dagegen beendeten Zurich Insurance (+0,1%) den Handel kaum verändert. Der Erstversicherer wird am kommenden Donnerstag die Jahreszahlen präsentieren.
Auch der Nahrungsmittelkonzern Nestlé (Aktie: +0,1%) veröffentlicht am Donnerstag den Geschäftsbericht. Im Vorfeld dazu hatte der Kosmetikriese l’Oréal, an dem Nestlé eine beträchtliche Beteiligung hält, für 2012 solide Zahlen ausgewiesen und für die Aktionäre den Dividendenvorschlag um 15% angehoben. Bei den Pharma-Schwergewichten stiegen Roche nach einer Kurszielerhöhung durch Jefferies mit 0,5% am deutlichsten an, während Novartis unverändert aus dem Handel gingen.
Die grössten Abgaben im SMI/SLI verzeichneten die Papiere des Logistikkonzerns Kühne + Nagel (-1,4%), ohne dass es dazu kursbelastende News gegeben hätte. Andere Zykliker wie Schindler PS (-1,2), Syngenta (-0,7%) oder Holcim (-0,6%) standen ebenfalls auf der Verliererseite. ABB büssten 0,1% ein. Im Handel stellt man sich auf eine Enttäuschung anlässlich der Ergebnispräsentation des Technologiekonzerns vom Donnerstag ein. Allerdings gab es mit Sonova (+1,0%) oder Clariant (+1,3%) auch konjunkturabhängige Titel, die dazugewinnen konnten.
Im breiten Markt gewannen Meyer Burger 2,8% dazu. Das Unternehmen hatte am Vortag eine neue Technologie vorgestellt, mit welcher der Wirkungsgrad von Solarmodulen verbessert werden könne. Fester zeigten sich auch Jungfraubahn (+1,4%), die den Verkehrsertrag im vergangenen Jahr leicht gesteigert und vor allem vom Geschäft mit asiatischen Gästen profitiert hatte. Bobst gewannen 0,9% nach der Publikation der Umsatzzahlen. (awp/mc/pg)