CH-Schluss: Leichtes Plus – Schwergewichte bremsen
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Donnerstagshandel mit leichten Aufschlägen beendet. Das Leitbarometer SMI bewegte sich in einer engen Handelsspanne und wechselte im Tagesverlauf mehrfach die Vorzeichen. Die wichtigsten Aktienmärkte in Europa notierten ebenfalls fester. Am Morgen hatten die US-Märkte und Asien positive Vorgaben geliefert, die Makrodaten aus dem Euroraum am Vormittag bewegten hingegen kaum. Am Nachmittag sorgte eine erfolgreich verlaufene Anleiheauktion in Italien für Rückenwind. Aufgrund des Thanksgiving-Feiertages in den USA blieben Impulse von der Wall Street aus.
Hierzulande hielten die defensiven Indexschwergewichte den Gesamtmarkt zurück. Finanzpapiere und einige Zykliker waren hingegen gesucht. Das Volumen lag etwas tiefer als an den Vortagen, was auf das geringe Newsaufkommen allgemein zurückzuführen war.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,14% höher auf 8’257,61 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in welchem der Einfluss der Schwergewichte begrenzt ist, gewann 0,28% auf 1’261,20 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,18% auf 7’863,54 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 16 im Plus, 11 im Minus und drei (Swisscom, Baloise und ABB) unverändert.
Die Bankentitel führten die Gewinnerliste an. UBS stiegen um 2,4% und waren Tagesgewinner im SMI/SLI. Die Bank fasst die Bereiche ‹Rates and Credit› (R&C) sowie ‹Foreign Exchange & Precious Metals› (FX/PM) in einer Einheit zusammen. Der Schritt steht im Zusammenhang mit der Reorganisation des Investment Banking. Zudem gründet die UBS mit der CS (+1,2%) den Verein Swiss Finance Council (SFC). Damit wollen die Grossbanken ihre Lobby-Präsenz bei der EU in Brüssel stärken.
Die Papiere des Vermögensverwalters Julius Bär (+0,9%) kamen von den anfänglich deutlichen Gewinnen etwas zurück. Zeitweise betrug das Plus 2,3%. Die Titel der Assekuranzen schlossen uneinheitlich, wobei sich die Spanne von Zurich (+0,1) bis Swiss Re (-0,2%) in einem engen Rahmen hielt.
Einige Zykliker wurden von der Zuversicht über die Lage der US-Wirtschaft gestützt, nämlich Kühne+Nagel, Dufry (je +0,9%), Schindler (+0,7%) und Lonza (+0,3%). Die Luxusgüterkonzerne Richemont und Swatch gewannen je 0,5%. Die Aussichten des Bauzulieferers Holcim (+0,8%) für das kommende Jahr werden am Markt wieder zuversichtlicher beurteilt, hiess es. Zeitweise lagen auch Syngenta merklich fester, ging dann aber nur mit plus 0,2% aus dem Handel. Händler sehen nach der bislang negativen Jahresperformance ein moderates Rebound-Potenzial von 2 bis 4%.
Auf der Verliererseite fanden sich die Schwergewichte Novartis (-0,4%) und Roche (-0,2%), während Nestlé mit 0,1% noch ins Plus drehten. Auch Titel wie Givaudan oder Adecco (je -0,4%) gaben ab. Actelion (-0,5%) hatten am Vortag deutlich zugelegt; Händler erklärten die Abgaben mit Gewinnmitnahmen.
Am breiten Markt stiegen Galenica um 5,1% auf 914 CHF, nachdem der Phosphatbinder Velphoro in den USA die Marktzulassung erhalten hat. Das nahm Helvea als Anlass für eine Kurszielanhebung auf 1’000 von zuvor 860 CHF.
Erneut im Aufwind befanden sich Santhera (+6,1%). Seit das Pharmaunternehmen zu Wochenbeginn mitgeteilt hatte, mit der klinischen Entwicklung von Catena auf Kurs zu sein, kennen die Titel kein Halten. Das Wochenplus beträgt seitdem rund 25%.
Das Beteiligungsunternehmen Airesis (Aktien +7,2%) verkauft Boards & More für rund 40 Mio EUR an die deutsche EMERAM Capital Partners. Ins Auge stachen zudem die Titel von Evolva (+9,5% auf 1,04 CHF), für welche die Credit Suisse die Abdeckung mit «Outperform» bei einem Kursziel von 1,60 CHF wieder aufgenommen hat. DKSH (-0,8%) wurden unterdessen von der «Most Preferred List» der UBS gestrichen. (awp/mc/pg)