CH-Schluss: SMI schliesst unverändert

CH-Schluss: SMI schliesst unverändert

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag praktisch unverändert aus der Sitzung gegangen. Im frühen Geschäft erholte sich der SMI von einem schwachen Start und zog in kurzer Zeit um gegen 50 Punkte an, danach verflachte sich das Geschehen aber mehr und mehr. Zum Abschluss der sehr politlastigen Woche (Brexit-Rede von Theresa May, Inauguration von Donald Trump) sei die Energie im Handel vor dem Wochenende weg gewesen, hiess es an der Börse. Nach einer insgesamt schwachen Aktienwoche haben sich die Kursgewinne der ersten beiden Januarwochen im SMI nun zu einem guten Teil wieder in Luft aufgelöst.

Am Berichtstag richteten sich die Blicke gebannt Richtung USA auf die Vereidigung des neuen US-Präsidenten Donald Trump, welche kurz nach Börsenschluss in Europa angesetzt war. Dessen Antrittsrede wurde auch an der Börse mit grosser Spannung erwartet, denn man erhofft sich bald mehr Klarheit über seine Pläne hinsichtlich Steuersenkungen, Deregulierungen und Infrastrukturprogrammen.

Der Swiss Market Index (SMI) landete letztlich bei einem knappen Plus von 0,02% bei 8’275,13 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 2,1% Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,07% auf 1’318,59 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,01% auf 9’045,41 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln hielten schlossen 18 im roten und 12 im schwarzen Bereich.

Die grössten Verluste verzeichneten Galenica (-2,1%), welche damit den Abwärtstrend des Vortages im Anschluss an die Umsatzzahlen des vergangenen Jahres fortsetzen. Dahinter folgten Actelion (-1,6%), um die es hinsichtlich Spekulationen über einen Deal mit Johnson+Johnson in den vergangenen Tagen etwas ruhiger geworden ist.

Für die Aktien des Telekomkonzerns Swisscom (-1,1%) hat JPMorgan im Rahmen einer Branchenstudie das Kursziel deutlich gesenkt und das Rating «Underweight» bestätigt. Mit Blick auf den Schweizer Telekommarkt kommt der Analyst zum Schluss, dass die zunehmende Konkurrenz, regulatorische Bestimmungen und Technologiezyklen zu einem stetigen Abbau des Werts der Swisscom-Aktie geführt haben.

Novartis (-0,3%) fielen nach den Kursverlusten der letzten Tage erneut leicht zurück, womit sich der Wochenverlust auf gegen 3% kumulierte. Als Belastung sahen Händler die Amtseinführung Trumps, der bereits vor einer Woche mit kritischen Voten zu den Medikamentenpreisen die Pharma-Aktien unter Druck gesetzt hatte. Roche (+0,2%) hielten sich zumindest am Freitag etwas besser.

Uneinheitlich zeigten sich auch die Banken, von denen UBS (-0,5%) und Julius Bär (-0,9%) an Wert einbüssten, wogegen CS (+1,0%) zu den grössten Gewinnern gehörten. Letztere hätten von der Hoffnung auf eine Trendwende im laufenden Jahr profitiert, hiess es dazu am Markt. Die UBS wird bereits am kommenden Freitag das Jahresergebnis präsentieren.

Noch etwas mehr als CS rückten einzig Syngenta (+1,4%) vor, nachdem ChemChina einen weiteren Schritt in Richtung der Übernahme des Agrochemiekonzerns genommen und bei der US-Wettbewerbsbehörde den Zulassungsantrag gestellt hat.

Gesucht waren auch ABB (+0,7%). Die Titel wurden etwas gestützt von soliden Zahlen des US-Konkurrenten General Electric zumindest im Geschäftsbereich Stromerzeugung und weiterhin von den drei Grossaufträgen der Vorwoche. Seit Jahresbeginn verzeichnen ABB bereits ein Plus von rund 6%.

Zurich Insurance gewannen 0,5% und gehörten damit ebenfalls zur erweiterten Spitzengruppe. Beim Versicherungskonzern kommt es zum Abbau weiterer 240 Jobs in Grossbritannien, nachdem bereits vor einigen Wochen ein erneuter Stellenabbau in der Schweiz angekündigt worden war. Die Kursgewinne dürften aber eher auf Marktspekulationen um eine allfällige Erhöhung der Dividende zurückzuführen sein, sagte ein Händler.

Im breiten Markt büssten Dätwyler nach Umsatzzahlen unter den Erwartungen 1,6% ein, während Arbonia (-2,5%) die schwache Tendenz des Vortages fortsetzten. Ebenfalls nach Zahlen stiegen dagegen die Aktien des Westschweizer Finanzbrokers CFT (+2,0%) sowie der Energiedienst Holding (+2,6%) an. (awp/mc/pg)

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