CH-Schluss: SMI klettert 0,5% auf 8’238 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich auch am Dienstag mit Gewinnen aus dem Handel verabschiedet. Damit hat der SMI den zweiten Handelstag in Folge fester geschlossen, nachdem er in der Vorwoche noch überwiegend Verluste verzeichnet hatte. Zu dem aktuellen Kursplus trugen vor allem die drei Index-Schwergewichte bei.
Denn insgesamt herrsche am Markt aktuell eher Vorsicht, hiess es im Handel. Zur Wochenmitte stehen nämlich mit der US-Notenbank Fed und der Bank of Japan gleich zwei wichtige Zinsentscheide auf der Agenda. Davor wage sich niemand zu weit aus der Deckung. Gerade die Frage über die weitere Zinspolitik der US-Währungshüter hatte zuletzt für eine erhöhte Volatilität an den Märkte gesorgt.
Der Swiss Market Index (SMI) hat den Handelstag mit einem Plus von 0,51% auf 8’237,54 Punkte beendet. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,24% auf 1’243,33 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,42% auf 8’958,79 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 16 im Plus und 14 im Minus.
Angeführt wurde die Gewinnerliste von den beiden Luxusgütertiteln Swatch (+3,9%) und Richemont (+2,7%). Sie profitierten von den jüngsten Daten zu den Schweizer Uhrenexporten, die im August weniger deutlich als befürchtet zurückgegangen waren. Die wieder anziehenden Bestellungen im wichtigen Markt China seien ein Lichtblick, hiess es zudem im Handel.
Dass sich der SMI so robust zeigte, verdankte er aber in erster Linie den drei Indexschwergewichten Roche, Novartis (beide +0,9%) und Nestlé (+0,7%). Im Handel verwiesen Marktteilnehmer auf die aktuell erhöhte Unsicherheit vor den Zinsentscheiden der beiden Notenbanken. In einem solchen Umfeld würden Aktien mit defensivem Charakter verstärkt nachgefragt. Die beiden Pharmawerte hatten bereits einen starken Wochenstart hingelegt und auch in der Vorwoche besser als der Gesamtmarkt abgeschnitten. Bei Nestlé half zudem ein positiver Analystenkommentar. Der Broker Mainfirst habe das Rating auf «Outperform» erhöht, hiess es im Handel.
Darüber hinaus standen Gesundheitswerte hoch in der Gunst der Anleger, wie die Kursgewinne von Actelion (+1,8%) und Sonova (+0,7%) zeigen. Zykliker wie Lonza (+0,9%) und ABB (+0,5%) waren ebenfalls gefragt. Letztere stehen seit einigen Tagen unter verstärkter Beobachtung, da diverse Aktionäre im Vorfeld des in zwei Wochen stattfindenden Capital Marktes Day ihre Forderung zur Abspaltung der Sparte Stromnetze kundgetan haben.
Unter den Verlierern verzeichneten die Bankenwerte Julius Bär (-1,8%), UBS (-1,6%) und Credit Suisse (-1,3%) deutliche Abgaben. Damit waren sie allerdings nicht allein: Europaweit stand der Bankensektor unter Druck. In Händlerkreisen wurden die abnehmenden Zinsfantasien als Begründung ins Feld geführt. Hält die US-Notenbank in Sachen Zinsen tatsächlich die Füsse still, würden sich die Aussichten für das Kapitalmarktgeschäft weltweit nicht gerade verbessern.
Schwächer präsentierten sich auch die beiden am Vortag noch starken Dufry (-1,3%) und LafargeHolcim (-0,3%) aus dem zyklischen Segment.
Im breiten Markt stachen die Kuros-Aktien (+12%) bei relativ hohen Volumen besonders hervor. Bereits am Vortag war der Biotech-Titel nachrichtenlos um über 10% angesprungen. Trotz der Gewinne gehören Kuros auf Jahressicht weiterhin zu den grossen Verlierern an der SIX.
Fest präsentierten sich zudem AFG (+3,9% auf 14,40 CHF). Am Vorabend hatte der Bauzulieferer 2,64 Mio neue Aktien zum Preis von 14,30 CHF platziert. Und auch Börsenneuling VAT (+2,3%) war gesucht. Für die seit April an der SIX kotierten Aktien des Vakuumventilherstellers hatte die UBS das Rating auf «Buy» erhöht und das Kursziel nachgezogen.
Die Kursverluste der Finanzwerte spiegelten sich dagegen auch im breiten Markt wider: Aktien der VZ Holding (-2,5%), von Leonteq (-2,4%) und der GAM Holding (-1,9%) gaben überdurchschnittlich nach. (awp/mc/upd/ps)