CH-Schluss: Schwach – Gewinnmitnahmen belasten

CH-Schluss: Schwach – Gewinnmitnahmen belasten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Der SMI fiel dabei wieder unter die 8’800-Punkte-Marke, die er am Ende der Vorwoche zurückerobert hatte. Händler erklärten sich die Verluste hauptsächlich mit Gewinnmitnahmen: Viele Investoren wollten nach den beiden Wochen, in denen der SMI jeweils um rund 3,5% angestiegen war, ihre Kursgewinne realisieren. Unter den Einzeltiteln standen die Holcim-Papiere nach der Präsentation der Quartalszahlen im Fokus.

Keine Unterstützung boten zum Wochenauftakt auch die neusten Konjunkturdaten aus den USA, Europa und China. Sie zeigten kein eindeutiges Bild und machten die Investoren etwas ratlos. So verbesserte sich zum Beispiel in den USA gemäss dem ISM-Index die Stimmung in der Industrie, gleichzeitig gab der vom Forschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex deutlich nach. Enttäuschend fielen auch die neusten Zahlen zu den Bauausgaben in den USA aus. Im Verlauf der Woche wird sich das Interesse der Investoren vor allem auf die weiteren Unternehmenszahlen richten. Allein in der Schweiz stehen bis am Freitag die Zwischenresultate von sechs Blue Chips auf der Agenda.

Der SMI schloss am Montag 0,97% tiefer bei 8’751,67 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,98% auf 1’296,97 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,94% auf 8’610,24 Zähler nach. Alle 30 wichtigsten Aktien schlossen im Minus.

Das Hauptaugenmerk der Investoren richtete sich auf Holcim (-2,6%). Die Papiere eröffneten zwar leicht höher, fielen aber bald ins Minus und gingen als klarer Tagesverlierer unter den Blue Chips aus dem Handel. Der Baustoffzulieferer veröffentlichte am Morgen seine Drittquartalszahlen und enttäuschte damit die Erwartungen leicht. Die Verlangsamung in der Bauindustrie in Europa sei zwar nicht überraschend, hiess es dazu bei der Bank Vontobel, das Momentum in Asien-Pazifik sei hingegen nicht so stark gewesen wie angenommen.

Hinter Holcim büssten die Credit-Suisse-Valoren (-2,0% auf 25,06 CHF) am meisten ein. Die französische Bank Société Générale reduzierte die Einstufung der CS-Aktien auf «Verkaufen» und setzte das Kursziel mit 19 CHF deutlich unter den aktuellen Wert fest. Die Abstufung wurde vor allem mit der unterdurchschnittlichen Kapitalisierung der zweitgrössten Schweizer Bank begründet. UBS (-1,0%) hielten sich hingegen im Rahmen des Gesamtmarkts.

Hinter den beiden Hauptverlierern reihten sich Aktien aus verschiedenen Branchen ein, die zwischen 1,1% und 1,8% nachgaben. Dazu zählten die Pharmawerte Actelion (-1,8%), Roche (-1,3%) und Novartis (-1,1%). Neuigkeiten gab es von diesen Unternehmen keine. Die Pharmaaktien zeigten in den letzten Monaten allerdings eine deutlich überdurchschnittliche Performance und waren somit besonders anfällig für Gewinnmitnahmen. Das dritte Schwergewicht neben Novartis und Roche, Nestlé schnitt mit -0,7% etwas besser ab als der Gesamtmarkt.

Zur Gruppe der grösseren Verlierer zählten ausserdem Swiss Life (-1,7%), Sika (-1,5%), Givaudan (-1,4%) und Aryzta (-1,3%).

Besser als der Markt schnitten auf der anderen Seite die Aktien des Warenprüfkonzerns SGS (-0,1%) sowie der Zurich Insurance (-0,2% auf 290,10 CHF) ab. Die CS-Analysten hatten am Berichtstag die Zurich-Aktien im Rahmen einer Branchenstudie zu den europäischen Versicherern auf «Outperform» erhöht, das neue Kursziel wird hier mit 320 CHF angegeben. Die Bewertung der Zurich-Aktie sei attraktiv, hiess es zur Begründung.

Im breiten Markt vollführten die Aktien des Settopboxen-Herstellers ADB (+31,6% auf 15,20 CHF) einen Kurssprung. Das Westschweizer Unternehmen soll von der Börse genommen werden: Die 4T S.A. um Verwaltungsratspräsident Andrew Rybicki will ein öffentliches Angebot für alle ausstehenden Aktien zu 15,50 CHF machen. Das Angebot wird von Analysten als «fair» bezeichnet.

Positiv im Fokus waren nach der Vorlage von Quartalszahlen ausserdem Dufry (+4,0%), während der Energiekonzern Alpiq nach der Ergebnisvorlage mit einem Minus von 8,5% so viel verlor wie kein anderes Papier an der Schweizer Börse. (awp/mc/ps)

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