CH-Schluss: Leichte Gewinne – Impulsarmer Handel

CH-Schluss: Leichte Gewinne – Impulsarmer Handel

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag mit leichten Gewinnen geschlossen. Nach einem zunächst wenig veränderten Start rückte der hiesige Leitindex SMI bis zur Mittagszeit deutlich in die Gewinnzone vor. Im Zuge einer schwächeren US-Eröffnung bröckelten dann allerdings die Gewinne zum Handelsschluss wieder etwas ab.

Marktbewegende Impulse blieben am Berichtstag im Grossen und Ganzen aus, so dass die jüngst wieder etwas zugespitzte EU-Krise etwas stärker in den Vordergrund rückte. So würden die derzeitigen politischen Unsicherheiten in Italien und Spanien das Sentiment belasten und die Risikobereitschaft der Investoren etwas bremsen, hiess es in Handelskreisen.

Der Leitindex SMI schloss 0,16% höher auf 7’407,60 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,13% auf 1’128,91 Zähler vor und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg um ebenfalls 0,13% auf 6’818,34 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 19 im Plus, 9 im Minus und 2 Titel gingen unverändert aus dem Handel.

Die grossen Gewinner waren am Montag die Versicherer. So schlossen Swiss Re (+1,4%), Swiss Life (+1,4%) und Zurich (+1,3%) deutlich fester. Bereits am Freitag präsentierte sich der Sektor und insbesondere Swiss Life stark, nachdem JPMorgan Swiss Life auf ihre ‹Analyst Focus List› genommen und das Kursziel massiv angehoben hatte. Bei den Bankwerten rückten Julius Bär um 0,7% und CS um 0,3% vor, während die Titel der UBS 1,0% an Wert einbüssten.

Grössere Aufschläge zeigten zudem die zyklischen Holcim (+1,4%), Sika (+0,5%) und Kühne+Nagel (+0,5%) sowie die Chemiepapiere von Clariant (+0,6%) und Syngenta (+0,4%). Für letztere hatte die Bank Vontobel das Kursziel erhöht.

Die Index-Schwergewichte schlossen uneinheitlich. Während Nestlé und Novartis um je 0,4% vorrückten, belasteten schwächere Roche GS (-0,3%) den SMI. Nestlé wurden von einer Aufstufung durch Natixis auf «Buy» gestützt. Nach Ansicht von Natixis dürfte das Resultat für 2012 Befürchtungen bezüglich des organischen Wachstums ausräumen. Diesbezüglich wird am Donnerstag Klarheit herrschen, wenn Nestlé die Geschäftszahlen vorlegt.

Auf der Gegenseite schlossen die Zykliker Richemont (-1,3%), SGS (-0,8%), Transocean (-0,3%) und Adecco (-0,3%). Tiefer aus dem Handel gingen unter anderem auch die Papiere des Immobilienunternehmens SPS (-1,0%).

Im breiten Markt legten Also-Actebis im Anschluss an gute Jahreszahlen für 2012 um 1,8% zu. Das Unternehmen schütte eine attraktive Dividende aus, hiess es dazu bei Vontobel. Siegfried rückten um 2,8% vor, nachdem die Papiere des Pharmazulieferers bereits in den vergangenen Wochen eine eindrückliche Erholung von rund 9% realisiert hatten. In der Sonntagspresse waren zudem Gerüchte über einen verstärkten Einstieg von Rainer-Marc Frey aufgetaucht.

Meyer Burger (Aktien +5,7%) stellte eine neue Technologie vor mit der der Wirkungsgrad von Solarmodulen bei gleichzeitiger Senkung der Produktionskosten verbessert werden könne. Händler sagten, die Marktteilnehmer hofften, dass Meyer Burger mit der neuen Technologie leichter zu den notwendigen Grossaufträgen komme.

Gategroup dagegen gaben 8,3% ab, nachdem das Unternehmen am Morgen in einer Gewinnwarnung wegen teilweise bereits bekannter Restrukturierungskosten sowie wegen Abschreibungen aufgrund des schwachen Europa-Geschäfts für 2012 einen Verlust von über 50 Mio CHF ankündigte. Wie es im Markt hiess, seien die zusätzlichen Abschreibungen sowie der Dividendenverzicht eine Überraschung und die Margen-Guidance für 2013 eine Enttäuschung. Die Bank Vontobel senkte die Einstufung der Papiere auf Hold (Buy). (awp/mc/upd/ps)

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