CH-Schluss: SMI gewinnt 0,1% auf 8884 Zähler
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag, nach den deutlichen Verlusten an den beiden vorangangenen Handelstagen, Boden gefunden. Zum Handelsschluss resultierte für das Leitbarometer Swiss Market Index (SMI) in einem impulsarmen Geschäft sogar ein kleines Plus. Über weite Strecken hatte sich der Index allerdings deutlicher in der Gewinnzone bewegt und sich damit dem schwachen Trend an den wichtigsten Börsen Europas entziehen können. Dabei waren vor allem die beiden Schwergewichte Nestlé und Novartis eine grosse Stütze. In der zweiten Tageshälfte wurde dann die Liste der Verlierer im Zuge einer verhaltenen Entwicklung an der Wall Street zunächst immer länger und der Markt drehte zwischenzeitlich sogar ins Minus.
Investoren hätten sich weiterhin eher risikoscheu gezeigt, hiess es im Handel. Die Nervosität sei angesichts der politischen Querelen im Weissen Haus in Washington und der geopolitischen Unsicherheit hoch. An den Finanzmärkten gebe es immer stärkere Zweifel, ob Trump seine Wahlkampfversprechen umsetzen könne, so ein Händler.
Der SMI legte 0,11% zu auf 8’883,78 Punkte. Das Tageshoch wurde am Mittag bei 8’935 Stellen markiert. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann ebenfalls 0,11% auf 1’417,92 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,09% auf 10’132,53 Zähler. Unter den 30 Blue Chips schlossen 20 im Plus, acht im Minus und zwei unverändert.
Die grössten Gewinne verzeichneten mit Abstand die Namenaktien von Lindt&Sprüngli (+3,4%). Schub gab hier eine Kaufempfehlung aus dem Hause UBS. Die Titel des Premium-Schokoladeherstellers hinkten dem zuständigen Analysten zufolge nun seit zwei Jahren dem Gesamtmarkt hinterher. Nach einer zuletzt enttäuschenden Entwicklung sollte das organische Umsatzwachstum 2018 wieder anziehen und zurück in den Bereich der mittelfristigen Ziele des Schokoladenherstellers finden, wie es heisst.
Auf den Plätzen zwei und drei im SMI/SLI reihten sich die oft volatilen Aryzta (+2,0%) sowie Geberit (+1,2%) ein. Der Titel des Sanitärtechnikers war in der Vorwoche nach einer Zahlenenttäuschung zurückgefallen. Auch Swisscom (+1,0%) waren nachrichtenlos ganz vorne mit dabei. Der Telekomtitel gilt als defensives Investment. In einem unsicheren Börsenumfeld wie derzeit würden Investoren eher auf dieses Segment setzen, hiess es im Handel.
Nachgefragt wurden daneben Sika (+0,8%), die auch im bisherigen Jahresverlauf einen starken Lauf haben. Eine gute Stütze für den SMI waren am Berichtstag die beiden schwerkapitalisierten Nestlé (+0,6%) und Novartis (+0,2%), während das dritte Schwergewicht – Roche – 0,4% tiefer schloss.
Im Verlierersegment verzeichneten die Grossbankenwerte CS (-0,8%) und UBS (-0,7%) noch deutlichere Einbussen. Auch europaweit schnitt das Segment zum Wochenbeginn eher schwach ab. Die beiden Schweizer Banken sind zudem von einer Sammelklage in den USA betroffen. Dabei werfen Pensionsfonds verschiedenen Instituten Absprachen bei der Kreditvergabe vor, um so Wettbewerb zu verhindern.
Grössere Verluste erlitten auch die seit Jahresbeginn überdurchschnittlich performenden Dufry (-0,8%). Der Reisedetailhändler teilte mit, dass die chinesische HNA-Gruppe nun als neuer Grossaktionär definitiv gewonnen sei, was begrüsst werde. Derzeit würden verschiedene Optionen der Zusammenarbeit geprüft mit dem Ziel, die Marktposition von Dufry in China oder mit internationalen chinesischen Touristen zu stärken.
Am breiten Markt wurden Industriewerte wie Cicor (+3,1%), Von Roll (+2,7%), Starrag (+2,7%) und Schweiter (+2,1%) nachgefragt, während Metall Zug (-1,4%) nach der Zahlenvorlage nachgaben.
Im Blick waren einmal mehr auch die Aktien der SNB (-4,9%), die von Gewinnmitnahmen belastet wurden nach dem zuletzt starken Lauf. (awp/mc/pg)