CH-Verlauf: Wenig verändert – Anleger halten sich zurück

CH-Verlauf: Wenig verändert – Anleger halten sich zurück
(Adobe Stock)

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt halten sich die Kursausschläge am Dienstag in Grenzen. Am späten Vormittag tritt der Leitindex praktisch auf der Stelle. Die Marktteilnehmer verhielten sich vorsichtig und warteten gespannt die Eröffnung der US-Aktienbörsen am Nachmittag ab, heisst es von Händlern. Dies vor allem, weil am Vortag die Wall Street wegen eines Feiertags geschlossen blieb und die Investoren somit erst heute auf die ersten Entscheide des neuen US-Präsidenten Trump reagieren können.

Trump hatte erklärt, er werde die Inflation senken, die Energieproduktion ankurbeln und Einfuhrzölle erheben. Hohe Zölle kündigte er konkret für Einfuhren aus Kanada und Mexiko an. Wenn Trump seine Agenda durchsetze, werde dies erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben, schreibt die UBS. «Es dürfte volatil bleiben, die Leute sind verunsichert», meinte auch ein Händler. Vor allem Trumps Handelspolitik und die angedrohten Importzölle und die Sicherheits- und Einwanderungspolitik dürften immer wieder für Kursbewegungen sorgen. Wie stark Schweizer Unternehmen von Strafzöllen betroffen sind, werde sich weisen. Viele Unternehmen unterhalten nämlich eine grosse Präsenz vor Ort und wähnen sich daher wenig betroffen, wie aus einer Umfrage der Nachrichtenagentur AWP hervorging.

Der SMI notiert um 11.00 Uhr mit 12’032,83 Punkten (-0,04%) fast unverändert. Auch der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, bewegt sich mit 1995,72 Zählern (-0,03%) und der breit gefasste SPI mit 16’040,97 (+0,02%) kaum. Im SLI legen 15 Aktien zu und 14 geben nach. Nestlé sind unverändert.

An der Spitze des SLI stehen Partners Group und Richemont (je +0,9%), Straumann (+0,8%), Swatch (+0,5%) und Alcon (+0,4%). Händler weisen darauf hin, dass diese Aktien (bis auf Swatch) im laufenden Jahr bisher gut gelaufen sind.

Uneinheitlich zeigen sich die Schwergewichte. So geben Roche GS (-0,3%) nach, während Novartis (+0,2%) zulegen und Nestlé stabil sind. Wenig verändert sind die Finanzwerte. UBS (-0,3%) konsolidierten den jüngsten Anstieg. Die Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich treten derweil praktisch an Ort.

Bei den schwächeren SLI-Werten werden zyklische Werte wie Sika (-1,1%), Geberit (-0,8%) und Holcim (-0,7%) verkauft. Aber auch Maschinen- und Anlagenbauer wie SIG (-0,9%) und ABB (-0,5%) sowie der Personaldienstleister Adecco (-0,2%) stehen tendenziell unter Druck.

Auf den hinteren Rängen stechen Ascom negativ hervor. sie sacken um einen Fünftel ab. Das Medizinal-IT-Unternehmen hat 2024 laut vorläufigen Zahlen weniger umgesetzt. Zudem schrumpfte die Marge und der Konzerngewinn. Darauf haben sich Analysten kritisch über die Aussichten geäussert und die Erwartungen nach unten revidiert. Die ZKB etwa senkte nach wiederholten Enttäuschungen nun das Rating auf «Marktgewichten» von «Übergewichten».

Auch DocMorris (-5,0%) stehen nach Geschäftszahlen unter Druck. Das Ergebnis sei leicht unter den Erwartungen und deutlich hinter dem Mitbewerber Redcare zurückgeblieben, heisst es von Analysten. «Man fragt sich einfach, wann endlich kommt das Ding zum Laufen», sagt ein Händler.

Dagegen sind Also (+3,1%) gefragt. Der IT-Grosshändler erwartet für 2024 einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Zudem will das Unternehmen für 2025 eine höhere Dividende und die Möglichkeit eines Aktienrückkaufs prüfen.

Die Anteile von Komax steigen fast zehn Prozent. Grund dafür sind erste Zahlen zu Umsatz und Auftragseingang für 2024, die weniger schlecht als angekündigt ausgefallen sind. Der Autozulieferer habe die Erwartungen übertroffen. Die Zahlen seien besser als befürchtet ausgefallen.

Zudem erhält die Schweizer Börse demnächst Zuwachs: Das Biotechunternehmen Bioversys plant im Laufe des ersten Quartals den Gang aufs Parkett. Dabei erhofft sich das Unternehmen Einnahmen von bis zu 80 Millionen Franken. (awp/mc/ps)

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