CH-Schluss: SMI legt 1,1% auf 8296 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 1,1% auf 8296 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag mit einem kräftigen Plus beendet. Nach den leichten Verlusten des Vortages und einem verhaltenen Start in den Handelstag zog der SMI bis zum Schluss deutlich an. Damit knüpfte er an die Aufwärtstendenz vom Dienstag respektive der vergangenen Woche an. Gesucht waren insbesondere die nach Zahlenpublikation starken Zurich und Swiss Life sowie das Schwergewicht Nestlé nach einer Kaufempfehlung aus Frankreich.

Der Aufwärtstrend der Aktien nach dem Zwischentief von Ende Juli bleibt offenbar intakt, auch wenn es weiterhin vorsichtige Stimmen gibt. Aktuell gebe es kein echtes Störfeuer, weshalb viele Anleger investiert bleiben, weil sie auf weiter steigende Kurse hoffen, lautete ein Marktkommentar. Auch liessen Hoffnungen auf weitere Schützenhilfe durch die Notenbanken – zumindest derzeit – schwelende Unsicherheiten vergessen. Aber eine gewisse Skepsis über die Kursgewinne der vergangenen Wochen bleibt. Die Volumen sind zudem ferienbedingt eher gering.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,06% höher bei 8’296,14 Punkten und überstieg damit das Zwischenhoch von Ende Mai. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 0,97% auf 1’243,08 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,01% auf 9’022,16 Punkte. Von den 30 Blue Chips gingen bis auf drei alle im Plus aus dem Handel.

Klar an der Spitze bei den Blue Chips hielten sich bis zum Schluss die Aktien der Versicherer Zurich (+4,5%) und Swiss Life (+2,8%), die beide am Morgen überzeugende Halbjahreszahlen vorgelegt hatten. Zu Zurich hiess es am Markt, dass das Ergebnis trotz gestiegener Kosten für Schäden aus Naturkatastrophen die Konsensschätzungen auch im zweiten Quartal klar übertroffen habe. Die unter dem neuen Firmenchef Mario Greco erzielten Fortschritte kommen in Analystenkreisen entsprechend gut an. Im Nachgang senkte das Aktienresearch der DZ Bank das Anlage-Rating für Zurich auf «Verkaufen» von bisher «Halten». Angesichts relativ guter Performance und hoher Bewertung empfiehlt der zuständige Analyst die Gewinne mitzunehmen.

Das Ergebnis von Swiss Life fiel trotz eines zweistelligen Rückgangs bei den Bruttoprämien sowohl beim Betriebsgewinn als auch beim Reingewinn deutlich besser aus als erwartet. Die Hauptattraktion sei aber vor allem die deutlich bessere Eigenkapitalsituation, lauten Kommentare am Markt.

Getragen wird die starke Performance des SMI aber insbesondere von den starken Avancen von Nestlé (+2,4% auf 79,50 CHF), welche ein neues Allzeithoch bei knapp unter 80 CHF erreichten. Für die Titel des Lebensmittelkonzerns hat Société Générale das Rating auf «Buy» von «Hold» und das Kursziel klar auf 90 CHF erhöht. Nach einem mittelmässigen Abschneiden in den letzten fünf Jahren dürfte Nestlé nun bald wieder seine alte Stärke zeigen, so die Einschätzung der Bank.

Ebenfalls auf Allzeithochniveau stiegen Geberit (+2,0%), die ber der wichtigen Marke von 400 CHF¨schlossen. Am kommenden Dienstag legt der Sanitärtechniker Ergebnisse zum zweiten Quartal vor. Weitere deutliche Gewinner waren etwa Sonova (+2,0%), Givaudan (+1,8%) und Lonza (+1,7%).

Die mit grössten Verluste verzeichneten am Ende Syngenta (-0,5%). Innerhalb der Branche gab es News zur Mega-Fusion der US-Chemiekonzerne Dow Chemical und Dupont: Die Wettbewerbshüter der EU haben konkrete Bedenken angemeldet. Es kann nun zu Auflagen oder gar zu einem Verbot des Zusammenschlusses kommen. Den Basler Agrochemiekonzern Syngenta will bekanntlich der chinesische Staatskonzern ChemChina übernehmen.

Tiefer gingen auch Aryzta (-0,5%) aus dem Handel, die auch auf Jahressicht zu den grössten Verlierern unter den SLI-Titeln gehören. Adecco (-0,3%) waren nach einem kräftigen Plus vom Vortag etwas unter Druck.

Am breiten Markt stachen indes AFG Arbonia (+6,7%) nach dem Halbjahresrapport besonders positiv hervor – das Unternehmen vermeldete erneut einen kleinen Verlust, aber eine erhöhte Umsatzprognose. Schmolz+Bickenbach (-4,1%) fielen dagegen nach einem deutlich tieferem Quartalsgewinn negativ auf, und bei Kardex (-2,0%) kam es nach einem guten Lauf angesichts eines positiven Semesterergebnisses offenbar zu Gewinnmitnahmen. (awp/mc/pg)

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