CH-Schluss: Erneut schwächer – Schwache Ölpreise belasten

CH-Schluss: Erneut schwächer – Schwache Ölpreise belasten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch im Minus geschlossen. Nach einer positiven Eröffnung ist der Erholungsversuch bereits in der ersten Handelshälfte ins Stocken geraten und der Markt bekundete Mühe, eine Richtung zu finden. So wechselte der Leitindex SMI bis weit in den Nachmittag mehrmals von der Plus- in die Minuszone und zurück. Im Verlauf des Nachmittags drückten dann weiter abbröckelnde Ölpreise und eine daraufhin fallende US-Börse die Aktienmärkte noch etwas nach unten.

Nach den Kursverlusten zum Wochenauftakt insbesondere in China würden die Investoren wieder kritischer auf die Bewertung der Aktien schauen, hiess es in Marktkreisen. Auch die weiterhin bestehenden Unsicherheiten um die Situation in Griechenland drückten zusätzlich auf das Sentiment. An der Börse von Athen sorgte am Vortag die Ankündigung vorgezogener Präsidentschaftswahlen für einen Kurssturz. Die Korrektur setzte sich auch am Berichtstag fort, wenn auch mit verminderter Intensität. In China wiederum hatten derweil schwache Inflationsdaten Hoffnungen auf staatliche Konjunkturhilfen geweckt.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,34% tiefer bei 9’020,83 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,47% auf 1’327,57 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) büsste 0,32% auf 8’863,99 Punkte ein. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 7 im Plus und 21 im Minus, Schindler und Richemont schlossen unverändert.

Unter den SMI-/SLI-Titeln erzielten einzelne am Vortag deutlich zurückgenommene konjunktursensitive Werte und einzelne Finanzvaloren grössere Kursgewinne, wobei sich kein einheitliches Bild zeigte. Die grössten Gewinne erzielten Geberit (+1,4% auf 335,10 CHF). Goldman Sachs hatte das Kursziel für die Aktien im Rahmen einer Branchenstudie auf 415 von 400 CHF angehoben. Der Sanitärtechnik-Konzern gehöre dank seiner starken Positionierung auf dem US-Markt zu den Lichtblicken, hiess es dazu. Ausserdem haben die Titel wohl etwas von Umschichtungen innerhalb des Bausektors profitiert, dies dank der enttäuschten Sika-Aktionäre.

Die Sika-Aktien (-5,3%) erlitten denn auch einmal mehr die prozentual grössten Einbussen. Seit der Ankündigung des Verkaufs der Kontrollmehrheit an die französische Saint-Gobain haben diese nun bereits über 28% verloren. Bei der Gesellschaft ist zudem ein Antrag der Holding der Familie Burkhard für die Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung eingegangen. Dabei soll der Sika-Verwaltungsrat zum Teil ausgewechselt werden.

Avancen verbuchten noch Givaudan (+1,1%), Galenica (+0,7%), Swiss Life (+0,4%) oder Kühne + Nagel (+0,2%).

Demgegenüber haben unter den Grossbanken-Titeln CS (-0,5%) die grössten Abgaben verbucht, gefolgt von UBS (-0,3%). Julius Bär (+0,2%) schlossen dagegen knapp im Plus.

Weitere grössere Verlierer waren Transocean (-4,6%) im Sog der weiter sinkenden Ölpreise sowie Holcim (-2,1%) und ABB (-1,2%). ABB wurden von Natixis auf «Neutral» zurückgestuft, mit dem Hinweis auf die gesunkenen Erdölpreise. Zudem hat Goldman Sachs das Kursziel für ABB gesenkt und die Empfehlung «Sell» bestätigt. Holcim wurde von Merrill Lynch auf «Neutral» zurückgenommen. Für den Fusionspartner Lafarge nahm das Institut das Rating ebenfalls zurück. Das künftig fusionierte Unternehmen sei nun fair bewertet, hiess es bei ML dazu.

Von den Index-Schwergewichten gewannen lediglich Novartis (+0,1%) leicht hinzu. Nestlé (-0,2%) und noch mehr Roche (-0,6%) gaben hingegen nach.

Im breiten Markt standen am Berichtstag die Aktien des Airline-Caterers Gategroup (+2,4%) vermehrt unter Beobachtung. Gemäss einem Artikel von «Finanz und Wirtschaft» soll Gategroup offenbar unter Druck von unzufriedenen Aktionären geraten sein. So soll der aus der Schweiz geführte Hedgefund RBR Capital eine Beteiligung von über 3% aufgebaut haben und nun personelle Änderungen an der Spitze des Unternehmens fordern.

Die prozentual grössten Kursgewinne erzielten New Value (+24%), die grössten Abgaben verzeichneten OTI Energy (-8,5%) und Bobst (-5,2%). (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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