Zürich – Im Vorfeld der US-Zinsentscheidung hat sich der Schweizer Aktienmarkt am Mittwoch weitgehend lethargisch verhalten. So pendelte der SMI am Vormittag in einer engen Spanne um den Schlusskurs des Vortags. Nachdem auch die US-Börsen verhalten in den dortigen Handelstag gestartet waren, glitt der Leitindex am Nachmittag etwas ins Minus, erholte sich bis zum Handelsschluss aber grösstenteils wieder.
Vor der erwarteten Zinserhöhung der US-Notenbank wagten sich die Anleger somit nicht aus der Deckung. Für diese gilt: Alles andere als eine Zinserhöhung von 25 Basispunkten würde die Märkte erschüttern. Am Berichtstag steigerten dabei stärker als gedacht gestiegene US-Erzeugerpreise die Erwartungshaltung zusätzlich. Offen bleibt nun die Frage, ob sich die Investoren dieses Jahr noch auf eine oder zwei weitere Erhöhungen gefasst machen müssen. Den Amerikanern folgen am Donnerstag die EZB und am Freitag die Bank of Japan mit ihren Zinsentscheiden.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,07 Prozent tiefer bei 8’634,97 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,08 Prozent auf 1’447,42 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,04 Prozent auf 10’400,88. Bei den Blue Chips standen 12 Gewinner 17 Verlierern gegenüber. Ein Titel (Julius Bär) schloss unverändert.
Schlusslicht im SMI waren bei Handelsende LafargeHolcim (-1,3%) vor den volatilen Aryzta (-1,2%). Händler sprachen bei den Zementaktien von Umschichtungen in den Rivalen HeidelbergCement. Dieser hatte am Vortag erklärt, bis 2020 den Fokus auf höhere Erträge für Aktionäre, den Abbau von Schulden und den Verkauf von Randbereichen zu legen.
Abwärts ging es auch mit Versicherungspapieren wie Zurich (-1,1%), Swiss Re (-0,8%) oder Bâloise (-0,7%) sowie mit den Titeln der Grossbanken UBS (-0,7%) und Credit Suisse (-1,0%). Zur CS gab es am Berichtstag Nachrichten. So stärkte das höchste Gericht des US-Bundesstaates New York der Grossbank in einer wichtigen Zivilklage den Rücken. Ausserdem erzielte die CS in den USA im Rechtsstreit aus dem Jahr 2009 rund um die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers eine Einigung.
Keine klare Richtung ging hingegen von den SMI-Schwergewichten aus. Während Nestlé (+0,4%) und Novartis (+0,1%) unterstützend wirkten, belasteten Roche (-0,1%) den Leitindex.
Positive Ausschläge wiesen dafür Swatch, Logitech (je +1,4%) oder Givaudan (+0,7%) auf. Die Papiere des Computerzubehör-Herstellers profitierten einerseits von einer derzeit in Los Angeles stattfindenden Spiele-Messe, erklärten Händler. Andererseits unterstützten gute Vorgaben aus den USA den Techwert.
Mit Vifor Pharma (+1,1%) und Sonova (+0,6%) hielten sich auch Papiere aus dem Gesundheitssektor gut. Branchenkollege Straumann (+5,9%) aus dem breiten Markt zog nach einem positiven Analystenvotum durch die Experten der UBS mit. Der zuständige Analyst meinte, dass sich der Dentalimplantate-Hersteller künftig deutlich besser entwickeln könnte, als vom Konsens bisher erwartet wurde.
Die Sika-Aktien schlossen klar höher bei 146,90 Franken. Die Titel wurden nach der Einführung der Einheitsaktie an diesem Tag erstmals nach dem Split im Verhältnis von 1:60 gehandelt. Im Markt hiess es, von den bedeutenden Grossaktionären habe wegen des anhaltend steilen Wachstums von Sika keiner Aktien hergeben wollen.
Im breiten Markt sprangen Cicor nach positiven Angaben zur bisherigen Geschäftsentwicklung um 7,7 Prozent an und waren damit der grösste Gewinner.
Auf der Verliererseite standen die Titel von Tornos (-6,6%) nach Spekulationen um den möglichen Rückzug eines Grossaktionärs an der Spitze. Zu Asmallworld (-6,3%) hiess es von Händlern, die Schwäche dauere schon eine Weile an, weshalb kein Anleger nun ins fallende Messer greifen wolle.
Ebenfalls unter Druck standen nach Vorwürfen der SIX zur Rechnungslegung Meyer Burger (-4,5%). (awp/mc/pg)