CH-Schluss: SMI zum Wochenstart mit leichten Verlusten

CH-Schluss: SMI zum Wochenstart mit leichten Verlusten

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt haben sich die Investoren zum Wochenstart nicht aus der Deckung gewagt. Im Tagesverlauf bewegte sich der SMI lange um den Schlussstand vom Freitag, um dann etwas tiefer zu schliessen. Die Unsicherheit vor der nun durchstartenden Berichtssaison sei gross gewesen, hiess es von Händlern. Denn sowohl in den USA, als auch in der Schweiz steht diese Tage eine regelrechte Zahlenflut an. Laut Experten warten die Anleger ab, ob die publizierten Zahlen per Saldo klare Anzeichen für eine Konjunkturabkühlung mit sich bringen.

Etwas auf die Stimmung drückte auch die jüngst wieder aufgeflammte Iran-Krise um Vorfälle mit Tankern. Die britische Regierung prüft laut dem Verteidigungsministerium eine «Reihe von Optionen». Darüber hinaus blieben die Notenbanken und ihre weitere Zinspolitik im Fokus. Die Hoffnungen der Anleger richten sich auf die Europäischen Zentralbank (EZB), die am Donnerstag ihre geldpolitischen Beschlüsse verkünden wird. «Der scheidende Präsident Mario Draghi hat das Inflationsziel bislang verfehlt und damit das Mandat der EZB nicht erfüllt», lautete ein kritischer Marktkommentar.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit minus 0,15 Prozent auf 9’922,37 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) notierte schliesslich mit -0,13 Prozent bei 1’523,61 Punkten, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,11 Prozent tiefer stand bei 12’015,25 Zählern. Von den 30 wichtigsten Aktien fielen 17 zurück, 12 zogen an und LafargeHolcim schlossen unverändert.

Den grössten Abschlag wiesen die Temenos- und Givaudan-Aktien auf (-1,2%, respektive -1,9%). Mit SGS (-0,2%) und Kühne+Nagel (-0,4%) folgten noch weitere Zykliker. Kühne werden am morgigen Dienstag mit Zahlen erwartet. Bei SGS wiederum verwiesen Händler auf eine Abstufung durch Kepler Cheuvreux, die den Kurs belastete. Die am Morgen verkündete Übernahme der britischen Sicherheitsfirma DMW fiel derweil kaum ins Gewicht.

Deutlich schwächer waren mit Zurich, Swiss Re und Swiss Life auch die Versicherer. Sie verloren zwischen 0,4 und 0,7 Prozent. Europaweit gehörten Versicherer an diesem Tag zu den schwächsten Werten, wie der Branchenindex zeigte. Punktuell sorgten negative Analystenkommentare für Abgaben.

Clariant (-0,4%) profitierten nicht vom Verkauf des Geschäfts für Pharma-Verpackungen. Der Gesamtgegenwert der Transaktion wurde auf rund 308 Millionen Franken beziffert – ein guter Preis, wie es in Analystenkommentaren hiess.

Am anderen Ende des Tableaus waren AMS die grössten Gewinner (+5,2%). Der österreichische Halbleiterhersteller wird ebenfalls am Dienstag seine Halbjahreszahlen präsentieren. Die Analysten rechnen im zweiten Quartal mit einem kräftigen Wachstum zum Vorjahr.

Bereits am heutigen Montag veröffentlichte dafür die Bank Julius Bär (+1,5%) ihren Zahlenkranz. Von Händlern hiess es, die von einigen Analysten befürchtete Zahlenenttäuschung sei ausgeblieben. Der abtretende CEO Bernhard Hodler betonte, dass sich sowohl die Kundenaktivität wie auch die Bewertung der Anlagen «deutlich erholt» hatten.

Kaum verändert schlossen hingegen die Aktien der beiden Grossbanken UBS und CS (je -0,1%). Die UBS wird am morgigen Dienstag Rechenschaft über das zweite Quartal ablegen.

Keine klare Richtung ging ausserdem auch von den Index-Schwergewichten Nestlé (+0,1%), Novartis (-0,2%) und Roche (+0,1%) aus. Zu Roche wurde am Markt diskutiert, dass Amgen und Allergan in den USA ihre preisgünstigen Biosimilar-Konkurrenten für die zwei meistverkauften Roche-Krebsmedikamente lanciert haben.

Im breiten Markt stürzten Polyphor und Meyer Burger um jeweils gut 15 Prozent ab. Nach erneut schwachen Zahlen stellt der Solarzulieferer sein Geschäftsmodell grundsätzlich auf den Prüfstand.

Die Titel vom Milchverarbeiter Hochdorf setzten ihre Abwärtsbewegung mit -4,1 Prozent fort. Nach der Gewinnwarnung und der angekündigten Neuausrichtung hat die Credit Suisse ihr Kursziel um ein Drittel gekappt.

Am entgegengesetzten Ende der Kurstafel gewannen Dätwyler (+4,6%) und Schaffner (+4,0%) hinzu. (awp/mc/ps)

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