Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Mittwoch den Handel erneut mit tieferen Notierungen aufnehmen und den seit Wochenbeginn anhaltenden Abwärtstrend fortsetzen. Bereits in den beiden vergangenen Tagen haben die Unruhen in Libyen und die Sorge auf eine Ausweitung der Wirren auf weitere arabische Länder die Anleger dazu bewogen, Gewinne mitzunehmen. Am Dienstag haben die politischen Unsicherheiten zusammen mit den steigenden Ölpreisen auch an der US-Börse deutliche Spuren hinterlassen.
Die wichtigsten Indizes an der Wall Street, wo am Montag wegen eines Feiertags kein Handel stattfand, kamen gestern von Beginn weg unter Druck und weiteten die Verluste nach Europaschluss aus.
Währenddessen ist es in der Schweiz von Seiten der Unternehmen an der Nachrichtenfront am Mittwoch ziemlich ruhig geblieben. Von den Blue-Chips-Unternehmen wird erst heute Abend nach US-Börsenschluss die Ölbohrspezialistin Transocean den Geschäftsbericht für das Jahr 2010 vorlegen. Aus der zweiten Reihe haben die Set-Topboxen-Spezialistin ADB, die Bank Vontobel, das Genfer Pharma-Unternehmen Addex sowie der Airline-Caterer Gategroup die Geschäftszahlen vorgelegt. Am Nachmittag könnten einige US-Daten etwa zum Immobilien- und Ölmarkt den Börsen neue Impulse geben.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steht gegen 8.25 Uhr um 0,49% tiefer bei 6’589,73 Punkten. Damit könnte der Index unter die Marke von 6’600 Einheiten zurückfallen.
Transocean (vorbörslich -0,9%) dürften vor der Zahlenpublikation weiter an Wert verlieren. Die Titel hatten mit Blick auf die Probleme im Ölgeschäft bereits am Dienstag sowohl an der Schweizer als auch an der US-Börse stark nachgegeben.
Auch konjunktursensitive Titel dürften erneut überdurchschnittlich an Wert verlieren. Im vorbörslichen Geschäft sinken Holcim oder ABB um je 0,7% und Adecco um 0,6%.
Bei den Finanzwerten verlieren UBS 0,9% und Credit Suisse 0,7%. Bei Swiss Re (-0,4%) erhöhte die UBS das Kursziel. ZFS könnten nach der gestrigen Ankündigung zum Ausbau des Versicherungsgeschäfts in Lateinamerika allenfalls von einer Kurszielerhöhung durch die Deutsche Bank profitieren. Vorbörslich geben allerdings auch die Papiere des Versicherers um 0,6% nach.
Synthes notieren ebenfalls mit 0,4% im Minus. Nach Börseneröffnung könnte allerdings die Erhöhung des Kursziels durch die Citigroup noch ins Gewicht fallen.
Bei den Index-Schwergewichten hat Roche (-0,4%) in Japan für das Medikament Xeloda die Zulassung für eine Zusatzindikation bei Darmkrebs erhalten. Novartis und Nestlé stehen ebenfalls mit 0,4% im Minus. Am Dienstag gehörte Nestlé noch zu den wenigen Gewinnern im Handel mit Schweizer Aktien. (awp/mc/ss)