CH-Eröffnung: Abwärtstrend vorerst gestoppt
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag nach negativen Vorgaben mit klar tieferen Kursen in die Sitzung gestartet, hat unmittelbar nach der Eröffnung aber zu einem Steigflug angesetzt und sich dabei ins Plus gehievt. Mittlerweile steht der SMI in etwa im Bereich des Schlussstandes vom Freitag. Die hohe Volatilität sei typisch für die aktuelle Stimmung, hiess es in Marktkreisen, daran dürfte sich auch so schnell nicht viel ändern. Die Stimmung an den Märkten ist weiterhin von hoher Nervosität geprägt, die Unsicherheit um die weltweite Konjunkturentwicklung hält die Märkte in Griff.
Kaum zur Beruhigung beigetragen hat der Umstand, dass Griechenland übers Wochenende einen Warnbrief zu Handen der EU verschickt hat, indem das Ziel, das Defizit bis Ende 2011 auf 7,5% des Bruttoinlandproduktes zu verringern, als nicht mehr erreichbar bezeichnet wird.
Bis um 09.30 Uhr verliert der SMI 0,03% auf 5’092,06 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index gibt 0,19% auf 758,62 Punkte nach und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,09% auf 4’637,22 Punkte.
Sehr volatil präsentiert sich am Montag im frühen Geschäft auch der Franken. Vom Höhepunkt im asiatisch geprägten Handel bei 1,1265 CHF für einen Euro, hat sich die hiesige Währung auf 1,1340 CHF abgeschwächt. Auch der Dollar kostet mit rund 1,7870 CHF klar mehr als noch vor wenigen Stunden.
Klar am meisten legen in der Startphase Logitech (+2,9%) und Actelion (+3,3%) zu. Actelion erhalten dabei von einer Aufstufung durch Barclays auf «Overweigt» von «Underweight» im Rahmen einer Studie zur europäischen Pharmabranche Rückenwind. Actelion gehören nun neben Roche und GSK zu den von Barclays am meisten favorisierten Aktien der Branche. Die Experten begründen die Ratinghochstufung mit der relativen Underperformance der Titel in den vergangenen zwei Monaten und mit der Erwartung von klinischen Daten für verschiedene Medikamente.
In der erweiterten Spitzengruppe halten sich nach der positiven Erwähnung bei Barclays auch Roche (+1,2%), während Novartis (+0,5%) etwas moderater anziehen. Roche profiteren ausserdem von positiven Analystenkommentaren im Zusammenhang mit dem Medikament Dalcetrapib.
Hinter dem Spitzenduo zeigen Sonova (+1,9%) und Swiss Life (+1,6%) die beste Performance, während Geberit um 0,8% anziehen.
Von den Finanztiteln halten sich auch die übrigen drei Versicherungen klar im Plus, wogegen CS (-0,2%) und UBS (-1,2%) Terrain einbüssen. Die CS-Aktien werden von einem Interview mit CEO Brady Dougan kaum gross bewegt. Dieser hatte gegenüber der «Neuen Luzerner Zeitung» seine grundsätzlich positive Haltung einmal mehr bekräftigt. Er räumte indes erneut auch ein, dass die tiefen Zinsen und der starke Franken den Ertrag drücken würden.
Die grössten Verluste erleiden aktuell Swatch (-2,3%, Clariant (-2,2%) und Weatherford (-2,0%). Weitere konkunktursensivite Titel wie Adecco (-1,9%), Richemont (-1,3%), SGS (-1,1%) oder ABB (-0,9%) büssen ebenfalls überdurchschnittlich ein.
Im breiten Markt fallen Industriewerte wie Tornos (-4,9%) oder Autoneum (-4,1%) mit klaren Abgaben auf.
Nach Halbjahreszahlen ziehen dagegen Meyer Burger (+0,9%) und sehr deutlich Cicor (+7,0%) an. Noch klarer sind etwa die Gewinne von Infranor (+14,1%) oder Cytos (+12,3%). (awp/mc/ps)