Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich nach dem starken Vortag am Mittwoch erneut von seiner freundlichen Seite. Positive Impulse liefern laut Marktteilnehmern vor allem die Vorgaben aus Übersee sowie die Zahlen von Apple und IBM. Die beiden Technologiekonzerne hatten am Vorabend nach Börsenschluss mit ihren Zahlen und ihrem Ausblick die Markterwartungen übertroffen.
Auch in Asien präsentierten sich die Märkte am Mittwochmorgen freundlich. Aufgrund fehlender Anschlusskäufe büssten die Indizes in der ersten halben Handelsstunde die Gewinne aber wieder mehrheitlich ein und notieren zur Berichtszeit noch gehalten.
Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI steht um 09.30 Uhr 0,06% tiefer auf dem Stand von 6’631,05 Punkten (bisheriges Tageshoch 6’660). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,04% auf 1’055,91 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) legt 0,01% zu auf 5’945,61.
Mit der US-Bank Goldman Sachs bleibt die US-Berichtssaison ab dem Mittag weiter eines der Hauptthemen am Markt. Dabei dürften die hiesigen Grossbanken, deren Aktienkurs zuletzt deutlich zugelegt hat, erneut im Fokus der Anleger stehen. Im Vorfeld der Zahlen werden allerdings Gewinne mitgenommen und UBS (-1,5%) und CS (-1,1%) gehören beide zu den grössten Verlierern.
Im positiven Fokus stehen bei den Blue Chips die Titel von Swatch (+0,4% 394,40 CHF), auch wenn die Anfangsgewinne (Eröffnung +1,8%) nicht gehalten werden können. Der Uhrenkonzern hat (unangekündigt) die Umsatzzahlen 2010 bekannt gegeben, die Verkäufe stiegen zu konstanten Kursen um knapp 22% auf 6,44 Mrd CHF. Wie üblich hat sich die Konzernspitze auch zum Ausblick sehr positiv geäussert.
Die Umsatzzahlen hätten wie auch bei den anderen Luxusartikelunternehmen die eigenen Erwartungen übertroffen, meinen die Analysten der Bank Vontobel. Swatch beweise mit einer Umsatzsteigerung von +24,5% in der Uhrensparte, dass sie weiterhin Marktanteile gewinne und vom starken Engagement in Asien profitiere. Die Aktie des Branchennachbarn Richemont (-1,1%) sind neben den Banken grösster Verlierer.
Ansonsten sind Unternehmensnews eher dünn gesät. Gemeldet hat sich noch der Pharmakonzern Roche (+0,4%) mit guten Studienergebnisse für ein Medikament gegen Hautkrebs. In einer klinischen Phase III-Studie für Patienten mit fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs wurde mit RG7204 offenbar ein signifikanter Überlebensvorteil gezeigt. Das seien gute Nachrichten für Roche, meint die Bank Vontobel in einem Kommentar. Die Resultate zeigten, dass die Roche-Pipeline Wert biete.
Ansonsten sorgen vor allem auch noch einige Neubewertungen durch Analysten für etwas Bewegung am Markt. So hat die US-Bank Merrill Lynch das Rating für Sonova (+1,9%) und Nobel Biocare (+1,2%) auf «Buy» erhöht, allerdings für den Branchennachbar Straumann (-1,4%) auf «Neutral» gesenkt. Zudem gibt es eine Erhöhung auf «Buy» für Syngenta (+0,8%) durch das japanische Brokerhaus Nomura. Die Aktien des Agrochemie-Unternehmens dürften dieses Jahr von festen Impulsen auf Gewinnstufe, strukturellen Verbesserungen und anhaltenden Marktanteilsgewinnen in Asien profitieren, heisst es.
Im breiten Markt hat das im Gesundheitsbereich tätige Berner Unternehmen Galenica (-1,8%) Umsatzzahlen bekannt gegeben. Die Analysten-Schätzungen wurden dabei um rund 1,5% verfehlt. Kaba (-0,4%) haben eine Akquisition in Skandinavien bekannt gegeben.
Stärkster Wert ist allerdings Mikron (+9,0%). In der Finanz-Presse wird im Zusammenhang mit dem Grossaktionär Walter Fust erneut über einen Zusammenschluss der Schweizer Werkzeugmaschinen-Hersteller spekuliert. In diesem Zusammenhang werden etwa auch Tornos (+5,7%) genannt.
Komax (+1,6% auf 106,80 CHF) profitieren nach den Umsatzzahlen am Vortag nun von einer deutlichen Kurszielerhöhung der Credit Suisse auf 123 (von 100) CHF. GAM (+4,5%) sind nach einer Ersteinstufung (Buy) von Goldman Sachs gesucht. Und Peach Property (+0,7%) werden von positiven Äusserungen des Konzernchefs gegenüber AWP getragen. (awp/mc/ps/06)