CH-Eröffnung: Etwas fester
Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Donnerstag in der Eröffnungsphase etwas fester. Nach den Avancen der Vortage und angesichts wenig überzeugender Vorgaben aus den USA und dem Fernen Osten fehlten jedoch neue Impulse, hiess es im Handel. Zudem gäben sich die Anleger vor der Publikation zahlreicher US-Konjunkturdaten im späteren Handelsverlauf abwartend. Derweil hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung keine Überraschung gebracht. So wird vorderhand mit einer Konsolidierung gerechnet.
Die SNB hat die Mindestgrenze von 1,20 zum EUR bestätigt und will diese auch weiterhin mit aller Konsequenz verteidigen. Auch beim heutigen Kurs bleibe der CHF hoch bewertet, hiess es. So sei die SNB bereit, weiterhin unbeschränkt Devisen zu kaufen. Auch werde die Liquidität am Geldmarkt ausserordentlich hoch gehalten. Die Lage an den Finanzmärkten habe sich zwar in jüngster Zeit etwas beruhigt, doch bleibe die Unsicherheit sehr hoch. Das Zielband für den 3-Mte-Libor wurde unverändert belassen.
Bis um 09.40 Uhr steht der Leitindex SMI um 0,22% höher auf 6’314,59 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,26% auf 969,78 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,16% auf 5’782,23 Zähler zu.
Unter den SMI/SLI-Titeln fehlen die News weitgehend, während aus dem breiten Markt zahlreiche Unternehmen Zahlen publiziert und teils auch mit News an die Öffentlichkeit getreten sind.
Logitech (-0,4%) hat die Ernennung von Bracken P. Darrell zum neuen President und per Anfang 2013 zum Nachfolger als CEO von Guerrino De Luca bekannt gegeben. Darrell kommt von Whirlpool, wo er Leiter des EMEA-Geschäftes war. Sowohl die ZKB als auch die Bank Vontobel stufen die Ernennung als neutral bis leicht positiv bzw. positiv ein. Allerdings müsse das Vertrauen der Anleger erst wieder gewonnen werden, so Vontobel.
Eine einheitliche Tendenz kann sich bisher nicht überall durchsetzen, doch überwiegen die Kursgewinner die -verlierer im Verhältnis von knapp drei zu eins. Die prozentual grössten Kursgewinne erzielen bisher Clariant (+1,1%). Weiter grössere Gewinner unter den zyklischen Valoren sind Syngenta (+0,9%), Adecco (+0,9%) sowie ABB, Geberit und Nobel Biocare (je +0,6). Demgegenüber verlieren neben Logitech Swatch (-0,5%), Richemont (-0,1%) und Givaudan (-0,2%).
Unter den Finanzvaloren fallen Julius Bär (+1,1%) und CS (+0,8%) durch etwas grössere Gewinne auf. UBS (+0,1%) hat vorbörslich den ausführlichen Geschäftsbericht vorgelegt und dabei u.a. den Reingewinn noch um 74 Mio CHF nach unten korrigiert. Demgegenüber verlieren ZFS (-0,2%) etwas.
Eine Stütze bieten u.a. die Index-Schwergewichte Roche (+0,5%) und Nestlé (+0,2%). Demgegenüber verlieren Novartis (-0,2%) leicht.
Im breiten Markt fallen nach Zahlen vor allem Infranor (+15,4%) auf. In Charles Vögele (+2,1%) reagieren die Anleger positiv auf die Auswechslung des Verwaltungsrates mit Ausnahme des Präsidenten Hans Ziegler. Die neu zur Wahl vorgeschlagenen VR sollen als «ausgewiesene Fachexperten (…) dazu beitragen, das Unternehmen wieder zu profitablem Wachstum zu führen», teilte das Bekleidungsunternehmen mit.
Daneben wirken sich in einer Reihe von Titeln News positiv aus. Temenos (+4,0%) hat am Vorabend eine Umsatzguidance 2012 von 450-500 Mio USD abgegeben und die mittelfristigen Ziele bestätigt. Leclanché (+6,4%) profitiert von der Auslieferung eines ersten Speichermoduls für den industriellen Container-Speichermarkt. Und Feintool (+0,9%) reagieren positiv auf die angekündigte Übernahme des Umformungsspezialisten Herzing+Schroth mit einem Umsatz von 70 Mio EUR und die Bekanntgabe von Langfristzielen. (awp/mc/ps)