CH-Eröffnung: Etwas fester – Volatiler Handel
Zürich – Die Schweizer Aktien sind am Freitag mit leichten Aufschlägen in den Handel gestartet. Der Handel präsentiert sich allerdings etwas volatil. Nach dem etwas festeren Start, drehte der Schweizer Leitindex SMI schon bald in die Verlustzone, ehe er sich wieder ins Plus vorarbeiten konnte. Gestützt werden die europäischen Märkte von guten Vorgaben aus den USA. Am Vorabend hatte die Wall Street nach mehreren Richtungswechseln am Ende im Plus geschlossen.
Die grossen Unsicherheiten betreffend der Eurokrise und Konjunktursorgen drückten am Tag des kleinen Eurex-Verfalls jedoch weiter auf die Börsenstimmung, meinten Händler. Ein nachhaltiger Kursanstieg der Aktien in den kommenden Wochen sei daher aus heutiger Sicht nicht zu erwarten.
Der SMI steigt bis um 09.30 Uhr um 0,41% auf 5’680,78 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 0,74% auf 852,54 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,37% auf 5’141,89 Zähler dazu.
Im Fokus der Anleger steht derzeit der EU-Gipfel in Brüssel. Im Vorfeld des Treffens bleibe die Stimmung angespannt. Im Handel würden Lösungsvorschläge zur Eurokrise erwartet, hiess es. Eine Ankündigung dazu könnte allerdings erst am Mittwoch erfolgen. Doch auch wenn konkrete Massnahmen in Aussicht gestellt werden sollten, sei weiterhin mit grosser Skepsis an den Märkten zu rechnen. Denn es bleibe immer noch die Frage, wie die überschuldeten Länder wieder zu Wachstum zurückkehren könnten. Konjunkturseitig werden aus Deutschland in Kürze die Angaben zum ifo-Geschäftsklimaindex erwartet. Am frühen Nachmittag legt der US-Technologiekonzern General Electric Quartalszahlen vor.
Unternehmensnachrichten sind zu Wochenschluss sehr dünn gestreut und unter den Bluechips können aktuell vor allem konjunktursensitive Titel und Finanzaktien etwas stärker von der leichten Erholung profitieren. Grössere Zugewinne sind bei den Banken und Versicherungen zu sehen. Der Finanzsektor wird von den Grossbankentitel der UBS und der Credit Suisse (je +2,3%) angeführt.
Aber auch Aktien wie die des Rückversicherers Swiss Re oder des Lebensversicherers Swiss Life (je +1,5%) stehen weit vorne in der Tabelle. Die Analysten der Deutschen Bank haben das Kursziel für Swiss Re erhöht. Die zugrundeliegenden Trends für das dritte Quartal würden sich als stabil erweisen, hiess es in der Begründung.
Die Titel des US-Ölbohrspezialisten Transocean gewinnen 2,2%. Bereits am Vorabend im US-Handel konnten die Titel um 3,8% zulegen. Weiter steigen bei den Zyklikern Aktien wie Clariant (1,1%) oder Geberit (+0,9%) überdurchschnittlich stark an. Sonova (+0,9%) bauen die Kursgewinne der Woche weiter leicht aus. Die Titel hatten vor allem am Mittwoch nach der Publikation von Umsatzzahlen mit 13% stark dazugewonnen.
Actelion (+1,8%) erholen sich leicht von den schweren Verlusten des Vortages im Anschluss an enttäuschende Zahlen.
Die Schwergewichte Nestlé (-0,2%) und Novartis (-0,4%) drücken derweil auf die Entwicklung des SMI. Roche können mit 0,2% leicht dazugewinnen. Nestlé haben bereits am Vortag mit der Präsentation der Neunmontaszahlen leicht an Terrain eingebüsst, auch wenn die Zahlen insgesamt positiv kommentiert wurden.
Lonza wurde am heutigen Freitag im Rahmen einer Sekundärnotierung erstmals in Singapur im Hauptsegment gehandelt. An der Schweizer Börse notieren die Titel derzeit mit 0,3% im Plus und liegen damit bei den Bluechips im Mittelfeld.
Im breiten Markt hat das in der Krise steckende Biotech-Unternehmen Cytos einen Plan einer teilweisen Stundung er Rückzahlung seiner Wandelanleihe bekanntgeben und gleichzeitig Zahlen zum dritten Quartal veröffentlich. Die Aktien geben aktuell um 1,0% nach.
Weiter verlieren Newron um 0,7%. Heute gab das Unternehmen bekannt, dass Biotie Therapies die Auswirkungen der Beendigung der Produkt- und Lizenzpartnerschaft von Merck Serono mit Newron für den Produktkandidaten Safinamide überprüfe. Biotie hat Ende September die Übernahme von Newron bekanntgegeben. (awp/mc/ps)