CH-Eröffnung: Etwas festerer Start in neue Börsenwoche
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt startet am Montag nach der schwachen Vorwoche freundlich und mit etwas festeren Notierungen in den Handel. Nachdem an den Finanzmärkten zuletzt eine Konsolidierung auf die seit Anfang März erzielten Avancen zu sehen war, habe sich die Stimmung bereits am Freitagabend wieder etwas aufgehellt, meinen Händler. Die Vorgaben aus den USA seien gut. Nebst einigen Zyklikern und Finanzaktien stützen auch die Schwergewichte Novartis und Nestlé den Markt.
Der Blick der Anleger richte sich auf die Entwicklung in der Eurozone, heisst es. So hat der italienische Regierungschef Mario Monti Kritik an der Wirtschaftpolitik Spaniens geäussert und damit für Verstimmung zwischen Rom und Madrid gesorgt. In Deutschland scheint derweil der Widerstand gegen den Schutzwall abzubröckeln, der die einzelnen Krisenherde vom Rest der Währungszone abschirmen soll. Während Unternehmensnachrichten zum Wochenstart dünn gesät sind, könnten am Montagmorgen vom deutschen ifo-Geschäftsklimaindex Impulse ausgehen.
Der SMI steht um 09.30 Uhr um 0,19% höher auf 6’252,05 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) legt derweil 0,10% auf 957,60 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,26% auf 5’732,75 Zähler zu.
Bei den Bluechips stehen die Grossbankentitel der UBS (+0,5%) weit vorne, während Credit Suisse mit +0,1% kaum zulegen. Im Finanzsektor geben dagegen Versicherer wie Bâloise (-0,6%) oder ZFS (-0,1%) nach.
Ein geteiltes Bild zeigt sich auch bei konjunkturabhängigen Aktien. Auf der Gewinnerseite stehen Geberit (+0,8%), Transocean (+0,4%), Swatch (+0,4%) oder Kühne + Nagel (+0,3%). Zu den Verlierern gehören etwa Sonova (-1,2%), ABB oder Holcim (jeweils -0,3%). Für Sonova haben die Analysten von Jefferies das Rating und das Kursziel gesenkt. Die Aktie sei teuer bewertet, insbesondere mit Blick der bestehenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Wechsel im Management, lautet die Begründung.
Richemont stehen unverändert auf 55,80 CHF. An der Spitze der Schmuckmarke Cartier kommt es zu einem Wechsel. Bernard Fornas zieht sich mit 65 Jahren ins Management Committee der Gruppe zurück und wird Ende 2012 von Stanislas de Quercize abgelöst. De Quercize kennt den Luxusgüterkonzern gut: Seit 1989 arbeitet er in leitenden Positionen für verschiedene Richemont-Marken. Aktuell ist er der CEO der Marke Van Cleef & Arpels.
Die Index-Schwergewichte Novartis und Nestlé verteuern sich um 0,3% respektive 0,4%. ING und Jefferies haben für Nestlé ihre Kursziele erhöht. Roche steigen um 0,2%. Der Pharmakonzern hat für die amerikanische Illumina das Übernahmeangebot bis zum 20. April verlängert. Ursprünglich war die Laufzeit des Angebots bis zum 23. März geplant. Die Konditionen der Übernahmeofferte, die vom Illumina-Verwaltungsrat als zu tief erachtet werden, bleiben unverändert.
Givaudan verlieren mit 2,2% oder 19 CHF auf 848,50 CHF im SMI/SLI prozentual am meisten. Die Titel werden jedoch mit 22 CHF ex-Dividende gehandelt.
Im breiten Markt werden Georg Fischer mit einem Dividendenabfluss von 15 CHF gehandelt. Die Aktien verlieren mit 16,25 CHF oder 3,9% etwas mehr.
BFW Liegenschaften sinken um 0,4%. Beim Unternehmen kommt es in der Führungsriege zu einem weiteren Abgang: Nachdem CEO Markus Egloff und Verwaltungsrat Hansueli Raggenbass den Rücktritt am vergangenen Donnerstag angekündigt haben, wird VR-Präsident Franz Jaeger ebenfalls abtreten.
Deutliche Abgaben verzeichnen Romande Energie (-3,4%) nach Publikation der Geschäftszahlen. Der Energiekonzern hat 2011 zwar etwas mehr Umsatz erzielt, musste aber aufgrund von Wertberichtigungen auf der EOS-Beteiligung einen hohen Verlust ausweisen.
Im Plus stehen Lifewatch (+1,9%). Das Telemedizin-Unternehmen hat mit den US-Gesundheitsinspektoren OIG und dem Justizdepartement in einer Untersuchung um Zahlungen von regierungsnahen Krankenkassen eine aussergerichtlige Einigung erzielt. Aryzta steigen um 0,9%. Der Tiefkühlbackwaren-Hersteller hat erneut einen Rechtsstreit mit dem früheren Hiestand-Aktionär Peter Lehner vor Bundesgericht für sich entschieden. (awp/mc/ps)