Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag mit etwas schwächeren Notierungen in den Handel gestartet. Die Vorgaben von den US-Börsen und aus Asien sind wenig richtungsweisend. Einige Marktbeobachter machen die nach einer starken Phase eingetretene Konsolidierung des Vortags denn auch als Kursbremse aus.
Bei den wenig inspirierenden Vorgaben konzentrieren sich die Akteure am hiesigen Markt auf die beiden Blue Chips CS und ZFS, die am Morgen Jahresergebnisse vorgelegt haben. Die Bank und der Versicherer dokumentieren dabei deutliche Gewinnrückgänge. Beachtung dürfte am Vormittag auch der EZB-Monatsbericht finden. Am Nachmittag folgen noch einige US-Daten, unter anderem mit den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten.
Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI notiert um 09.30 Uhr 0,44% tiefer auf 6’602,41 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,48% auf 1’063,82 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,47% auf 5’930,00 Zähler.
Positiv auf die Aktienmärkte könnte sich aus Beobachtersicht im weiteren Verlauf der sich abzeichnende Verzicht von Bundesbank-Chef Axel Weber auf eine zweite Amtszeit und damit auch auf den Chefposten der EZB auswirken. Weber gilt als Verfechter einen straffen Geldpolitik und damit von höheren Leitzinsen.
Credit Suisse (-2,9%) geben im Standardwerte-Index am deutlichsten nach. Gemäss ersten Reaktionen aus dem Analystenlager liegt das Ergebnis für das vierte Quartal unter den Erwartungen. Analysten sprechen von einem wenig inspirierenden Zahlenkranz. Zwar schnitt die Grossbank operativ in etwa im Rahmen der Erwartungen ab, aber auf Stufe Reingewinn verfehlte das Institut die Marktprognosen. Belasten dürften die Aktie auch die reduzierten Finanzziele sowie die tiefere Dividende. Die Titel der Konkurrenten UBS (-0,3%) verlieren dagegen weniger, Julius Bär (+0,7%) stehen gar im Plus.
ZFS (-1,2%) stehen als zweiter Blue Chip mit den Jahreszahlen im Fokus und nach Gewinnen in den ersten Handelsminuten mittlerweile im Minus. Die einen Analysten sprechen von einem soliden Resultat, mit welchem die Zurich die Vorgaben des Marktes leicht übertroffen habe. Andere kritisieren, der Reingewinn sei von einer ungewöhnlich tiefen Steuerbelastung aufgebläht worden. Weitere Kritikpunkte sind das eher mässige Ergebnis der US-Tochter Farmers sowie die insgesamt rückläufige Prämienentwicklung. Baloise verbilligen sich um 1,0%, während Swiss Re um 0,5% verlieren.
Transocean (-1,2%) geben nach, obwohl das Unternehmen von einer Tochtergesellschaft der Statoil ASA einen über drei Jahre laufenden Auftrag für Operationen in Norwegen erhalten hat. Holcim (-0,7) profitieren nicht von den jüngsten Zahlen des Konkurrenten HeidelbergCement, dem eine deutliche Erholung in Nordamerika und Europa zu einem Ergebnissprung verholfen hat. Allerdings lag der Konkurrent mit den Zahlen unter den Markterwartungen.
Unverändert bis leicht höher präsentieren sich die Pharmawerte Roche (unv.)% und Novartis (+0,1%). Das dritte Indexschwergewicht Nestlé (-0,2%) zeigt sich etwas besser als der Gesamtmarkt.
Auf der Gewinnerseite sind SGS (+1,0%) und Syngenta (+0,5%) zu finden. Der Agrochemiekonzern setzt damit die Aufwärtsbewegung des Vortages, als das Jahresergebnis vorgelegt worden war, fort.
In der zweiten Reihe verlieren Kardex (-2,4%) nach der Präsentation erster Zahlen deutlich. Die Basis für ein gutes 2011 scheine nun jedoch gelegt, kommentiert die ZKB. Basilea (-0,7%) schliesst das Geschäftsjahr 2010 mit einem Gewinn ab. Möglich gemacht habe dies vor allem eine schiedsgerichtlich angeordnete Zahlung von Johnson & Johnson wegen Verletzungen eines Lizenzvertrages. Abwärts geht es auch bei Precious Woods (-1,9%) und Komax (-1,8%).
Auf der Gewinnerseite stehen Cytos (+2,2%). Das Biotechnologieunternehmen will neue Daten zu ihrem Produktkandidaten CYT003-QbG10 zur Behandlung von allergischem Asthma und Rhinitis vorstellen. (awp/mc/ss)