CH-Eröffnung: Fest – Stimmung hellt sich auf
Zürich – Die Schweizer Börse ist am Dienstag dank positiver Vorgaben aus Übersee mit festeren Notierungen in den Handelstag gestartet. Ein nicht weiter gestiegener Ölpreis und ein schwächerer Yen versetzte bereits die Investoren in den USA und Japan in Kauflaune. So setzt denn auch der Schweizer Standardwerte-Index den früheren Aufwärtstrend fort, und die Anleger blenden die Unruhen im arabischen Raum weitgehend aus, zumal keine neuen Hiobsbotschaften aus der Region gekommen sind.
Beobachter sehen den Optimismus an die Börse zurückkehren. Die zuletzt etwas niedrigeren Kurse lockten wieder Käufer an, ist am Markt zu hören. Am Nachmittag könnten dann wiederum US-Konjunkturdaten für Bewegung sorgen. Dann legen die Ökonomen den ISM-Index Verarbeitendes Gewerbe vor, zudem werden die Bauausgaben publiziert.
Um 09.30 Uhr steht der SMI um 0,75% höher auf 6’660,28 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 0,79% auf 1’066,40 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,69% auf 5’993,47 Zähler.
Bei den Blue Chips stehen die Titel des Logistikkonzerns Kühne + Nagel (-0,4%) im Blick. Das Unternehmen profitierte von der Erholung des Welthandels, konnte die Analystenerwartungen jedoch nicht ganz erfüllen. Die Geschäfts- und Ertragsentwicklung lag 2010 wieder über Vorkrisenniveau. Auch im laufenden Jahr will das Unternehmen schneller als der Markt wachsen. Lobend werden von den Analysten die neuerlichen Marktanteilsgewinne und die um fast 20% erhöhte Dividende hervor gestrichen.
Kräftig nach oben geht es dagegen bei den Titeln der Luxusgüterindustrie Richemont (+2,4%) und Swatch (+2,2%). Swatch-Konzernchef Nick Hayek hatte in einem Interview erklärt, in diesem Jahr einen Umsatz von mehr als 7 Mrd CHF anzustreben.
ZFS (+0,1%) senkt den Anteil an der chinesischen Versicherungsgesellschaft New China Life Insurance Co. (NCI) von bisher 20% auf neu 15%. Der 5%.Anteil soll an einen nicht genannten Käufer verkauft werden, teilte die Zurich am Montag nach Börsenschluss mit. Die Transaktion werde vorbehältlich der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden im zweiten Quartal 2011 abgeschlossen werden. Swiss Re legen derweil 0,4% zu.
Im Aufwind befinden sich auch Roche (+0,3%) und Novartis (+1,7%), die damit die Erholungstendenz des Vortages weiter fortsetzen. Während bei Novartis keine marktbewegenden Unternehmensnachrichten vorliegen, wurden die Titel von Roche von den Analysten von Jefferies mit «Buy» bestätigt mit leicht höherem Kursziel. Das Indexschwergewicht Nestlé legt 0,1% zu.
Transocean (+2,7%) legen kräftig zu, obwohl das Unternehmen vor möglichen negativen finanziellen Auswirkungen, sollte sich die Verbindung zur britischen BP auflösen, gewarnt hat. Der Verlust eines signifikanten Kunden könnte einen materiell ungünstigen Einfluss auf das Ergebnis haben, so Transocean.
SGS (+1,4%) profitieren von den jüngsten Zahlen des Konkurrenten Bureau Veritas, die die Erwartungen des Markts erfüllten. Syngenta (+1,6%) verkauft ihr Materialschutz-Geschäft an die deutsche Firma Lanxess. Eine entsprechende Verkaufsvereinbarung sei unterzeichnet worden.
Auf der Verliererseite stehen Synthes (-0,9% oder 1,20 CHF auf 126,30 CHF), die ex-Dividende von 1,80 CHF gehandelt werden. Uneinheitlich präsentieren sich die Banktitel UBS (-0,3%) und CS (+0,4%)
Bei den Nebenwerten legen Georg Fischer 0,4% zu. Das Unternehmen kehrte im Geschäftsjahr 2010 wieder in die Gewinnzone zurück und steigerte den Umsatz sowie den Auftragseingang deutlich. Zudem soll wieder eine Dividende gezahlt werden. Sika (+2,1%) konnte den Reingewinn dank des Wegfalls von Restrukturierungsaufwendungen und einer Steuergutschrift überproportional steigern.
GAM (+0,9%) steigen, nachdem der adjustierte Reingewinn für 2010 die Erwartungen der Analysten übertroffen hat. Positiv aufgenommen werden zudem die Dividendenzahlung sowie das ausgeweitete Aktienrückkaufprogramm.
Auf der Verliererseite stehen hingegen LifeWatch (-1,1%). Die israelische Medizinaltechnikerin verzeichnet im Geschäftsjahr 2010 aufgrund von Zahlungsverweigerungen von Krankenversicherern in den USA und einer allgemeinen Reduktion der Rückerstattunstarife einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Gewinn. (awp/mc/ps)