CH-Eröffnung: Fester – Griechenland weiter im Fokus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag mit festeren Kursen den Handel aufgenommen. Die Vorgaben aus Übersee sind positiv. Die Börse in Tokio schloss fester und auch die Wall Street hatte sich am Montag freundlich aus dem Handel verabschiedet. Rückenwind erhält der hiesige Handel von einer möglichen Rettung Griechenlands. Die Euro-Finanzminister wollen dem schuldengeplagten Land neue Milliarden überweisen – Voraussetzung ist jedoch, dass das Parlament in Athen dem geplanten Sparpaket zustimmt. Unsicherheit werde denn auch den Markt weiter beherrschen, kommentiert ein Händler.

Die Vertrauensabstimmung im griechischen Parlament am Abend über die Regierung Papandreou gilt nämlich als Signal für die Haltung der Abgeordneten zu den Sparplänen.

Bis um 9.30 Uhr gewinnt der Schweizer Leitindex SMI 0,31% auf 6’132,40 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,48% auf 948,43 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,37% auf 5’628,99 Punkte.

An der Spitze stehen Syngenta (+2,6%). Das Agrochemieunternehmen teilte anlässlich eines Investorentages mit, dass bis nach 2015 die Umsätze mit wichtigen Nutzpflanzen auf über 17 Mrd USD von derzeit 8,4 Mrd gesteigert werden sollen. «Dünger für die Investorenphantasien und die etwas ausgedorrte Aktienentwicklung der letzten Wochen», kommentiert die Privatbank Wegelin. Die längerfristigen Aussichten für den Agrarkonzern seien intakt.

Kräftig nach oben geht es auch bei Weatherford (+1,9%), nachdem sich das Ölserviceunternehmen mit BP im Zusammenhang mit dem Unglück im Golf von Mexiko geeinigt hat. Weatherford stellt BP 75 Mio USD für einen Entschädigungsfonds zur Verfügung und wird im Gegenzug von Forderungen freigestellt. Ebenso deutlich verteuern sich die zuletzt deutlich unter Abgabedruck stehenden Logitech (2,5%).

UBS (+0,1%) und Credit Suisse (+0,5%) sowie Julius Bär (+0,4%), die zuletzt unter den Unsicherheiten um Griechenland gelitten hatten, legen ebenfalls etwas zu. Etwas weniger steigen Swiss Re (+0,1%) sowie ZFS (+0,3%). Letztere will die Malaysian Assurance Alliance Berhad (MAAB) für rund 115 Mio USD kaufen. Nach der Akquisition ist eine Kapitalspritze für MAAB von bis zu 172 Mio USD geplant, womit sich die Gesamtkosten der Akquisition auf bis zu 287 Mio USD belaufen. ZFS stärkte mit dem Kauf seine Position in dieser Wachstumsregion, kommentiert Wegelin. Auch aus Sicht der Kepler-Analysten passt das Geschäft in die Emerging-Market-Strategie von ZFS. Für die Bank Vontobel dokumentiert die Transaktion, dass ZFS im Hinblick auf ihre Cashflow-Generierung zuversichtlich ist. Damit würden auch Zweifel an der Dividendenfähigkeit zerstreut.

Bei den Indexschwergewichten Nestlé (unv.) sowie Roche (unv.) ist die Richtung noch unklar. Bei Novartis (+0,2%) erhielt die Tochter Sandoz von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Genehmigung für ein Generikum des Antibiotikums Levofloxacin.

Lonza (+0,2%) führt das «Light Path» System ein. Damit werde von Lonza ein Engpass in der frühen Phase der Medikamentenforschung schneller, effizienter und kostengünstiger bedient, kommentiert die ZKB.

In der zweiten Reihe gibt es eine umfassende Personalrochade. Bei Sika (+1,5%) wird Paul Hälg zum Nachfolger des heutigen Präsidenten Walter Grüebler. Hälg leitet seit 2004 als CEO die Dätwyler Gruppe. Gleichzeitig wird Jan Jenisch zum neuen Sika-CEO und Nachfolger von Ernst Bärtschi ernannt. Die Ernennung Hälgs hat weitere Auswirkungen: Er wird das Präsidium bei Gurit (-1,1%) an Peter Leupp abgeben. «Wir sind überzeugt, dass Herr Leupp alle Voraussetzungen mitbringt, um einerseits Gurits Expansionsstrategie voranzutreiben und gleichzeitig die operative Effizienz nicht aus den Augen zu verlieren», schreibt Vontobel.

Valora (unv.) übernimmt die schwedische Scandinavian Cosmetics. Mit der breiten Markterschliessung von Valora Trade Schweden, beispielsweise im Lebensmitteleinzelhandel, bestehen aus Sicht von Wegelin nun für Valora weitere Wachstumsmöglichkeiten. Ausserdem dürften Synergieeffekte beim Einkauf eintreten.

Swissmetal (-3,9%) setzt den Abwärtstrend fort. Beim Buntmetallverarbeiter geht der Verkaufsleiter. Das Unternehmen steht in den roten Zahlen und befindet sich in Gesprächen mit potentiellen Investoren über Finanzierungsmöglichkeiten. (awp/mc/ps)

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