CH-Eröffnung: Fester – Roche geben nach Zahlen ab
Zürich – Die Schweizer Börse ist am Mittwoch fester in den Handel gestartet. Die Vorgaben aus den USA geben aber keine eindeutige Richtung vor. Auch die Börsen Asiens zeigen ein gemischtes Bild. Als Stütze werden am Markt vor allem die aktuellen Wirtschaftsdaten aus China bezeichnet, die im Gegensatz zu den am Vortag eher enttäuschenden US-Daten gut ausgefallen sind. Derweil lässt die Einigung auf einen griechischen Schuldenschnitt weiter auf sich warten.
Am Berichtstag richten sich am hiesigen Markt alle Blicke auf Roche. Das Index-Schwergewicht lieferte die Zahlen zum Jahresergebnis 2011. In ersten Kommentaren wird die Umsatzentwicklung als solide bezeichnet, etwas verhaltener gibt man sich hingegen in Bezug auf die Gewinnentwicklung, welche als leicht enttäuschend beurteilt wird. Ein schwach ausgefallener PMI sowie gesunkene Detailhandelsumsätze in der Schweiz lieferten derweil kaum Impulse.
Der Swiss Market Index (SMI) steigt bis 09.25 Uhr um 0,39% auf 5’993,95 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,55% auf 913,64 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,38% auf 5’432,98 Zähler.
Am Vormittag stehen mit dem EU-Einkaufsmanagerindex und den EU-Verbraucherpreisen noch einige Konjunkturdaten auf dem Programm. Mit Spannung wird am späten Vormittag die Aufstockung einer 10-jährigen deutschen Anleihe im Volumen von 5 Mrd EUR erwartet. Am Nachmittag kommen aus den USA noch verschiedene Konjunkturzahlen wie der ADP-Arbeitsmarktbericht oder der Ölbericht des Energieministeriums.
Roche (-1,5%) hat im vergangen Geschäftsjahr die Frankenstärke und die rückläufigen Verkäufe bei Tamiflu und Avastin zu spüren bekommen. Als leicht enttäuschend wird denn auch die Gewinnentwicklung beurteilt. Auch hätten sich Marktteilnehmer im Zusammenhang mit den firmeneigenen Prognosen für 2012 mehr erhofft, heisst es in ersten Kommentaren. Analysten geben an, ihre zukünftigen Gewinnschätzungen leicht nach unten anpassen zu wollen.
Am Vorabend teilte Roche zudem mit, dass man auf die Zusammenstellung des Verwaltungsrates des US-Gentechnik-Spezialisten Illumina Einfluss nehmen wolle. Durch verschiedene Massnahmen wolle man eine Mehrheit von Roche-nominierten Verwaltungsräten erreichen. In der vergangenen Woche hatte Roche dem Unternehmen ein nicht willkommenes Übernahmeangebot vorgelegt.
Fester hingegen notieren die Finanzwerte. Bei den Banken gewinnen Credit Suisse (+1,6%) am stärksten dazu. Das Institut baut im Rahmen des im November angekündigten Kostensenkungsprogramms in New York zwischen März und Mai des laufenden Jahres 109 Stellen ab. Der Abbau erfolge vornehmlich in der Investment Bank.
Doch auch UBS (+0,8%) und Julius Bär (+1,2%) legen zu. Die Assekuranzwerte geben ein ähnliches Bild ab. Swiss Re (+1,3%), Zurich Financial Services (+0,7%) und Swiss Life (+0,7%) gewinnen dazu. Bâloise (+0,1%) halten sich knapp im Plus, nachdem sie sich am Vortag an die Spitze der Finanzwerte setzen konnten.
Gesucht sind zudem die beiden Schwergewichte Nestlé (+0,9%) und Novartis (+0,6%). Novartis profitieren von einem FDA-Entscheid, in welchem dem Novartis-Medikament Glivec eine erweiterte Anwendung bewilligt wurde.
Die zyklischen Werte Kühne+Nagel (+1,1%), Clariant (+1,2%), Sonova (+0,7%) und Holcim (+0,4%) gewinnen ebenfalls dazu. Adecco gewinnen 1,2%. Während Vontobel das Kursziel für die Papiere des Stellenvermittlers senkt, erhöhen die Experten der Goldman Sachs ihr Kursziel für die Valoren.
Unter Gewinnmitnahmen leiden Logitech (-1,2%), nachdem sie am Vortag zu den Tagesgewinnern (+2,3%) zählten.
Im breiten Markt gab es eine Reihe von Abschlüssen: Hochdorf (+0,3%), Sunstar (ungehandelt), Kardex (2,8%) und Gurit (-0,4%) präsentierten am Vorabend die Umsatzzahlen.
Myriad (unv.) gab finanzielle Details zur Synchronica-Übernahme bekannt: Das Angebot werde in Aktien unterbreitet und bewerte Synchronica mit rund 20,63 Mio GBP.
Als schwächster Wert im breiten Markt notieren New Value (-16,8%), die bereits am Vortag nach der Bekanntgabe der Strafanzeige gegen den ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten unter Abgabedruck gestanden hatten. (awp/mc/ps)