Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am letzten Handelstag der Woche fester eröffnet. Vor allem von der Wall Street kommen positive Vorgaben, während die gemischten Signale aus Asien nicht belasten. So hat der Future auf den Dow Jones-Index seit dem Börsenschluss in Europa rund 0,40% zugelegt. Indes erwarten Marktbeobachter einen ruhigen Wochenausklang, da weder relevante Unternehmensnews noch US-Konjunkturdaten anstehen. Einzig der Kleine Verfall an den Terminbörsen dürfte für etwas Bewegung sorgen.
Zwar stehe nur ein kleiner Verfall an, jedoch habe sich dieser in den vergangenen Monaten umsatzmässig gar nicht als so unbedeutend erwiesen, sagte ein Händler. Vor Börseneröffnung wurden stärker als erwartet gestiegene Erzeugerpreise aus Deutschland bekannt gegeben, während dann am Nachmittag das EU-Verbrauchervertrauen für den Monat Mai publiziert wird.
Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI gewinnt bis um 09.30 Uhr 0,57% auf 6’595,27 Punkte und der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) 0,61% auf 1’030,69 Punkte. Der breite Swiss Performance Index (SPI) erhöht sich um 0,50% auf 6’065,22 Punkte.
An der Spitze der Bluechips-Tabelle stehen die Finanztitel CS (+1,6%) und Julius Bär (+1,3%). Stützen dürfte eine Branchenstudie der Deutschen Bank, welche Schweizer Banken zu den Gewinnern des positiv gewerteten europäischen Bankensektors zählt. Im Rahmen der Studie hat das Institut das Rating für die Papiere der Credit Suisse auf «Buy» von bisher «Hold» erhöht, das Kursziel von 48 CHF indes bestätigt. Bei Julius Bär will die Privatbank das Engagement im Heimmarkt Schweiz stärken und führt dazu das Schweizer Privatkundengeschäft unter einem neuen CEO Schweiz zusammen.
Aber auch UBS (+1,0%), Swiss Life (+0,8%), ZFS (+1,0%) und Swiss Re (+1,1%) legen zu.
Ebenfalls weit oben im Tableau stehen Richemont (+0,9%) und etwas dahinter Branchenkollegin Swatch (+0,3%). Die Aktien des Luxusgüterkonzerns hatten am Vortag nach einer schwachen Zahlenpräsentation für das erste Quartal 2011 Federn gelassen und auch die Swatch-Aktien in Mitleidenschaft gezogen.
Transocean (+0,7%) und Weatherford (+0,5%) setzen wie am Vortag den Aufstieg fort. Mit deutlichen Aufschlägen notieren zudem Adecco (+1,2%), Givaudan (+0,9%) und Holcim (+0,6%).
SGS gewinnen 0,7%. Der Warenprüfkonzern tätigte eine weitere kleine Akquisition und übernimmt AG Research Associates (ARA) im US-Bundesstaat Georgia. Das rund 10 Jahre alte Unternehmen, das letztes Jahr einen Umsatz von 5 Mio USD gemacht hat und 30 Leute beschäftigt, ist SGA-Angaben zufolge führend im Bereich der Registrierung sowie der Forschung und Entwicklung neuer Agrochemikalien und von Saatgut.
Im positiven Bereich, wenn auch etwas unterdurchschnittlich, notieren die Index-Schwergewichte Novartis (+0,4%) und Roche (+0,3%). Roche vermeldete die Erweiterung des Anwendungsbereiches ihrer neuen HIV-Tests. Der Pharmakonzern hat die CE-Kennzeichnung für die erweiterte Anwendung ihres Dual-Target HIV-Tests erhalten. Damit werde nun auch die Anwendung in kleineren Labors erlaubt. Nestlé gewinnen 0,4%.
Mit Abgaben zeigen sich im frühen Handel einzig Nobel Biocare (-0,6%) und Syngenta (-0,2%). Synthes notieren unverändert.
Im breiten Markt bestätigte Sarasin-CEO (Aktie +3,2%) Joachim Strähle gegenüber der «Financial Times», dass sich das Management in Buyout-Verhandlungen mit der niederländischen Mehrheitsaktionärin Rabobank befinde. Die Gespräche seien jedoch «informeller» Natur.
Walter Meier (-1,0%) steigen aus dem Handelsgeschäft in England aus. Das Unternehmen verkauft die überwiegend im Handel mit Kaltwassererzeugern tätige Tochtergesellschaft Walter Meier (Climate UK) Ltd an Climaveneta.
Bei Kardex (+2,8%) kommt es zu einem Umbau der Führungsstruktur, in Folge derer der operative Konzernchef abgeschafft wird. Die Gruppe wird per Anfang Juni neu von einem Executive Committee geführt, bestehend aus dem Präsidenten und Vizepräsidenten des Verwaltungsrates sowie den drei Divisionsleitern und dem CFO der Gruppe. (awp/mc/ps)