Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Donnerstag im frühen Handel freundlich. Der SMI wird allerdings vom Dividendenabgang bei den schwergewichtigen Roche-Titeln belastet und notiert deshalb nur sehr knapp im Plus. Im Handel wurde die positive Stimmung vor allem mit den positiven Vorgaben der US-Börsen begründet, wo sich am Vorabend gute Arbeitsmarkdaten gegen die Sorgen um den hohen Ölpreis durchsetzen konnten. Auch die asiatischen Börsen schlossen mehrheitlich im Plus.
Am Schweizer Markt hat Adecco als letzter SMI-Wert das Jahresergebnis 2010 vorgelegt und die Analysten damit positiv überraschen können. Daneben hat eine Reihe von Unternehmen aus dem breiten Markt Abschlusszahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Am frühen Nachmittag dürfte sich die Aufmerksamkeit auf die EZB richten, von der Hinweise auf anstehende Zinserhöhungen erwartet werden. Zudem stehen weitere US-Konjunkturdaten an.
Der Swiss Market Index (SMI) steht um 9.35 Uhr 0,02% im Plus auf dem Stand von 6’593,34 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,27% auf 1’055,83 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) legt 0,58% auf 5’957,87 Zähler zu.
Mit Abstand an der Spitze der SMI-Kursliste stehen Adecco (+5,1%). Der Stellenvermittler konnte die Markterwartungen für das Geschäftsjahr 2010 sowohl beim Umsatz als auch beim Reingewinn übertreffen. In ersten Analystenreaktionen wurde das vorliegende Ergebnis denn auch als gut beurteilt, wobei vor allem auf die geplante Dividendenerhöhung und die Aussagen zur Umsatzentwicklung im Januar hingewiesen wurde.
Deutliche Zunahmen verzeichnen auch die volatilen Transocean (+2,0%) sowie Holcim (+1,3%). Die Titel des Zementherstellers hatten am Vortag nach Jahreszahlen rückläufig tendiert. Weitere konjunktursensitive Aktien wie die Titel der Luxusgüterhersteller Richemont (+1,1%) und Swatch (+0,6%) legen ebenfalls zu. Syngenta gehören mit einem Plus von 1,0% ebenfalls zu den Gewinnern.
Swiss Life (+1,4% auf 149,40 CHF) machen ebenfalls wieder Terrain gut, nachdem sie am Vortag nach Jahreszahlen unter den SLI-Titeln die stärksten Verluste hatten hinnehmen müssen. Die Société Générale hat das Kursziel auf 160 CHF angehoben, bleibt aber bei der Empfehlung «Hold». Swiss Re (-0,5%) haben dagegen nach positivem Auftakt ins Minus gedreht. Bereits am Mittwoch hatten die Titel deutliche Abgaben erlitten, nachdem der Rückversicherer eine Schadensberechnung zum Erdbeben in Neuseeland vorgenommen hatte.
Generell tendieren die Finanzwerte gemischt: CS setzen ihre Verluste vom Vortag mit einem Minus vom 0,6% fort. Julius Bär steigen dagegen um 0,7% und UBS machen 0,6% gut. UBS-Chef Oswald Grübel hat in einem Interview mit der Financial Times erneut scharfe Eigenkapitalvorschriften kritisiert und die Zwangswandelanleihen (Coco-Bonds) als «sehr gefährlich» bezeichnet, da sie eine künftige Finanzkrise noch verschlimmern würden.
Die ex-Dividende gehandelten Roche geben 3,3% oder 4,60 CHF nach. Der Dividendenabgang beläuft auf 6,60 CHF. Die Aktien der Branchenkollegin Novartis notieren 0,3% im Plus. Die defensiven Nestlé-Titel steigen 0,6%. In Simbabwe könnte der Nahrungsmittelkonzern von einer Verstaatlichung seiner Geschäfte sein, wie es in einer Zeitung heisst. Swisscom drehen gar ins Minus.
Im breiten Markt haben mehrere Unternehmen ihr Jahresergebnis 2010 vorgelegt. Das Technologieunternehmen Inficon (Aktie +11,5%) konnte dabei die Erwartungen deutlich übertreffen. Weniger gut kamen trotz Gewinnsteigerung die Zahlen des Medienunternehmens Goldbach Gruppe (-0,4%) an. Intershop legen 1,1% zu, nachdem das Unternehmen einen gestiegenen Jahresgewinn mitgeteilt hat. Acino (-0,8%) zeigen sich nach einem enttäuschenden Ergebnis 2010 leicht schwächer. (awp/mc/ss)