Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch positiv in den Handel gestartet. Sowohl in den USA als auch in Asien konnten die Aktienmärkte gute Zugewinne verzeichnen. Die jüngsten Daten vom US-Hausmarkt hatten hier das Lager der Konjunkturoptimisten gestärkt. In Japan hat die Notenbank keine weitere Lockerung der Geldpolitik vorgenommen und den Leitzins unverändert nahe Null belassen. Jedoch wurde die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage gesenkt.
Die Auswirkungen der Eurokrise könnten nach Ansicht der Ratingagentur Moody`s auch das Top-Rating von Grossbritannien bedrohen. Die Bemühungen der Regierung um einen ausgeglichenen Haushalt könnten durch weitere Schocks für die Wirtschaft untergraben werden. Unterdessen hat Fitch einer Reihe von europäischen Banken mit einer Herabstufung gedroht und auf die «Negative Watchlist» genommen. Das Rating der italienischen Unicredit wurde gesenkt.
Der SMI liegt um 09.30 Uhr mit 0,21% im Plus bei 5`816,36 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,47% auf 862,14 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,23% auf 5`238,99 Zähler.
Credit Suisse (Aktie +1,2%) verstärkt sein Engagement in Asien und kauft das Privatkundengeschäft von HSBC in Japan. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. HSBC hatte den Wert der Vermögenswerte zuletzt mit 2,7 Mrd USD beziffert.
Auch die anderen Finanzwerte können zulegen. Die UBS (+0,8%) wird in einer Analyse der Credit Suisse mit «Neutral» bewertet. Die Bank werde im kommenden Jahr nur im Mittelfeld der europäischen Banken schwimmen. Die Assekuranzen Swiss Re (+0,7%), Bâloise (+1,7%) und ZFS (+1,3%) notieren ebenfalls mit Aufschlägen. Die Aktien von Swiss Life (+0,4%) legen trotz einer Herabstufung leicht zu. Die UBS hat das Kursziel auf 85 von 110 CHF gesenkt und die Einschätzung auf «Neutral» belassen. Als Grund verwies die Analystin auf die aktuelle Marktentwicklung und das Zinsniveau am Bondmarkt. Fast 70% des Portfolios bestehe aus Anleihen.
Die kräftigsten Aufschläge verzeichnen die Valoren von Clariant (+1,7%) und Logitech (+1,5%). Auch die beiden Uhrenhersteller im SMI, Richemont (+1,7%) und Swatch (+1,6%), können zulegen. Die Schwergewichte Roche (-0,8%) und Novartis (-0,2%) geben ab.
Swisscom (+0,1%) investiert mehrere hundert Mio CHF in das Mobilfunknetz. Ab Mitte 2012 bis 2014 sollen sämtliche 6’000 Mobilfunkstationen mit neuer Hard- und Software ausgerüstet werden. Mit dem Auftrag wurde die schwedische Ericsson betraut.
Im breiten Markt steht Interroll (+1,2%) mit einem höheren erwarteten Gewinn im Fokus. Das Fördertechnikunternehmen rechnet für das Geschäftsjahr 2011 mit einem Reingewinn, der um rund 20 bis 25% über dem Vorjahresniveau liegt. 2010 hatte das Unternehmen einen Überschuss von 14,4 Mio CHF erwirtschaftet.
Swissmetal (+134,2%) reagiert mit kräftigen Kurssprüngen auf die Nachrichten über konkrete Übernahmeangebote. Die Vertragsverhandlungen sollen im Januar zügig vorangetrieben werden.
Cosmo Pharma (-1,8%) notiert nach der Bestätigung der Guidance für 2011 schwächer. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatz von rund 32 Mio EUR. Zudem habe das Partnerunternehmen Santarus bei der US-Gesundheitsbehörde FDA planmässig den Zulassungsantrag für das Darmmedikament Uceris eingereicht.
U-Blox (+4,4%) profitiert von der Markteinführung des neuen GPS-Moduls «NEO-6P». Damit sei eine Positionsbestimmung via GPS mit einer Genauigkeit von unter einem Meter möglich. Die Einsatzgebiete sollen insbesondere bei Vermessung, Kartierung und Schifffahrt sowie bei langsamer Fortbewegung liegen.
Tornos (+0,8%) zeigt sich vom der Rücktritt des CFO Paul Häring wenig bewegt. Der Manager verlasse das Unternehmen um andere Interessen Wahrzunehmen, hiess es. Die Bank Vontobel geht davon aus, dass dem Werkzeugmaschinenbauer ein schwieriges Jahr 2012 bevorsteht, und der CFO-Wechsel dürfte eine zusätzliche Herausforderung darstellen. (awp/mc/pg)