Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag mit gut behaupteter Tendenz eröffnet. Damit setzt der Standardwerte-Index den Erholungsversuch vom Vortag zunächst fort. Die Vorgaben sorgen für eine leichte Unterstützung: So stieg der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial seit dem Handelsende in Europa vom Vortag leicht an und in Asien zeigen sich die Börsen am Morgen mit freundlicher Tendenz.
Gut für die Stimmung sei auch ein Medienbericht, wonach China und andere asiatische Investoren daran interessiert sein sollen, Anleihen des europäischen Rettungsfonds zu kaufen.
Der SMI gewinnt bis um 09.30 Uhr 0,06% auf 6’468,72 Punkte und der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) um 0,16% auf 1’008,59 Stellen. Der breite Swiss Performance Index (SPI) legt um 0,09% auf 5’948,01 Punkte zu.
Die deutlichsten Aufschläge verbuchen Nobel Biocare (+6,7% auf 18,71 CHF). Morgan Stanley erhöht das Rating auf «Overweight» von bisher «Underweight». Analyst Michael Jungling setzt zudem das Kursziel auf 24 (12,90) CHF hoch. Erste materielle Verbesserung im Dentalimplantate-Markt sehe er schon im ersten Quartal 2011, so der Experte. Die Titel des Konkurrenten Straumann (+3%) aus der zweiten Reihe legen im Sog ebenfalls deutlich zu.
Im Blick der Anleger stehen zudem UBS (+0,8%) Die Grossbank plant dem «Wall Street Journal» zufolge die Abspaltung der Investment Bank vom Rest des Institutes. Der Unternehmensteil solle dann ausserhalb der Schweiz geführt werden, schreibt die Finanzzeitung unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Die Verlegung des Konzernsitzes ins Ausland werde den Informanten zufolge indes als wenig wahrscheinlich eingestuft. Die Titel der CS legen derweil 0,7% zu, die von Julius Bär geben 0,1% nach.
Hochstufungen stützen Actelion (+2,6%) und Holcim (0,4%). Das Aktienresearch der UBS hebt das Anlagerating von Actelion auf «Buy» von bisher «Neutral» an. Holcim profitiert von der Hochstufung durch die Citigroup auf «Hold» von «Sell».
Im Einklang mit dem Gesamtmarkt steigen die defensiven Titel von Roche (+0,1%). Roche gab neue Daten zu RoActemra (Tocilizumab) bekannt. Das Mittel alleine habe bei Patienten mit rheumatoider Arthritis eine vergleichbare klinische Wirksamkeit wie RoActemra plus Methotrexat gehabt. Zudem einigte sich Roche und das US-Pharma-Unternehmen Trimeris im Disput um das Entwicklungs- und Lizenzabkommen für Fuzeon.
Konkurrent Novartis zeigen sich unverändert und das dritte Indexschwergewicht Nestlé (-0,2%) belastet leicht den Markt.
Syngenta (+0,3%) erhält in Argentinien die Zulassung für das Mais-Trait MIR162 mit dem Markennamen «Agrisure Viptera». Die ZKB wertet die News als leicht positiv.
Im Minus tendieren derweil Swatch (-0,5%) und Richemont (-0,8%), obwohl sich die Schweizer Uhrenexporte im April als äusserst vorteilhaft erwiesen. Die Exportzahlen lagen weit über jenen aus dem Rekordjahr 2008, der Markt erwartete Beobachtern zufolge jedoch einen noch kräftigeren Anstieg.
BKW (-1,0%) und Alpiq (+2,4%) zeigen sich am Tag nach dem Bundesratsentscheid zum Ausstieg aus der Atomenergie uneinheitlich. So sollen keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden, die bestehenden fünf Reaktoren aber nicht vorzeitig abgeschaltet werden. Der Entscheid sei grundsätzlich positiv sowohl für die BKW (Mühleberg) als auch für Alpiq, die Beteiligungen von 32,4% (Leibstadt) und 40% (Gösgen) und damit den neueren Kernkraftwerken hält, urteilt die ZKB.
Ypsomed (+0,4%) legen nach den jüngsten Zahlen leicht zu, nachdem die Titel am Vortag mehr als 35 eingebüsst hatten. Aus Sicht der Experten der ZKB wurden auf der ganzen Linie schwache Ergebnisse publiziert. «Wir hatten erwartet, dass die Transformationsphase im laufenden Jahr langsam zu einem Ende kommt und sich dies in einer besseren Entwicklung von Umsatz und operativer Profitabilität niederschlägt», so die Analysten.
I.P.S. (+3,8%) profitieren von einem sogenannten «Grossauftrag». Das Joint Venture Unternehmen Air0-Lux in Bilten habe ein Memorandum of Agreements für die Lieferung von Air0Pack-Dispensern mit einer jährlichen Auftragsstückzahl im zweistelligen Millionenbereich unterzeichnet. (awp/mc/ss)