CH-Eröffnung: Gut gehalten

CH-Eröffnung: Gut gehalten

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Freitag in der Eröffnungsphase wenig verändert mit leicht positivem Unterton. Vor allem Anschlusskäufe bei jenen Bank- und konjunktursensitiven Titel, die bereits am Vortag nach dem EU-Gipfel haussiert hatten, stützen den Markt leicht. Es seien zwar weiterhin anlagesuchende Gelder vorhanden und die Investoren wollten noch mehr steigende Kurse nicht verpassen, hiess es unter Marktbeobachtern.

Allerdings seien noch zahlreiche Details der Beschlüsse des EU-Gipfels offen, was zusammen mit dem deutlichen Kursanstieg am Vortag nun zu einer gewissen Zurückhaltung beitrage.

An Unternehmensnews mangelt zum Wochenschluss weitgehend. Auf Konjunkturseite werden aus den USA unter anderem die Daten der Uni Michigan zum Konsumentenvertrauen erwartet. Hierzulande erwartet das Prognose-Institut Créa im kommenden Jahr neu eine leichte Rezession, wie es heute hiess.

Der SMI steigt bis um 09.30 Uhr 0,08% auf 5’827,91 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 0,16% auf 899,05 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,09% auf 5’301,98 Punkte.

Unter den einzelnen Branchen erfolgen vor allem in den Grossbanktiteln Anschlusskäufe. Nach Kursgewinnen um mehr als 11% bzw. gut 8% ziehen Credit Suisse um weitere 1,3% und UBS um 0,8% an. Julius Bär notieren um 0,1% höher.

In den Assekuranzwerten ist weniger Bewegung: ZFS (+0,2%) ziehen an, während Swiss Re (-0,3%) etwas unter Gewinnmitnahmen leiden. Leichte Gewinnmitnahmen erfolgen auch in Bâloise (-0,4%) und Swiss Life (-0,1%).

Die derzeit grössten Avancen im SMI/SLI-Tableau verbuchen Lonza (+1,3%), allerdins bei sehr volatilem Verlauf. Der vorbörslich vorgelegte «Business Update» des LifeScience-Konzerns sei gut aufgenommen worden, hiess es im Markt. Das Management bezeichnet die Nachfrage als «zufriedenstellend» und rechnet für 2011 weiterhin mit einem Umsatz- und EBIT-Wachstum zu konstanten Wechselkursen. Im dritten Quartal des laufenden Jahres habe Lonza solide Ergebnisse erzielt, wobei sich die Kapazitätsauslastung auf «gutem Niveau» bewege, hiess es. Sorgen bereiten Lonza allerdings noch immer die negativen Währungseffekte und hohe Rohmaterialpreise.

Unter den weiteren Zyklikern setzen die Logitech-Aktien (+1,2% auf 9,05 CHF) nach der Hausse von gut 16% am Vortag im Zuge des Q2-Ausweises ihren Kursanstieg fort. Die Bank Vontobel etwa sieht bei den Erträgen in den kommenden Quartalen Potenzial für Aufwärtsrevisionen. Dies vor allem, wenn der Geschäftsbereich LifeSize profitabel werde. Einstweilen hat das Institut das Kursziel für die Aktie des Computer-Peripherie-Geräteherstellers auf 12,00 von 10,50 CHF angehoben.

Unter den weiteren konjunktursensitiven Werten fallen Adecco (+0,8%), Nobel Biocare (+0,7%), Holcim (+0,6%) und Swatch (+0,6%) durch etwas überdurchschnittliche Gewinne auf.

Bei ABB (-0,8% auf 17,31 CHF) geben sich die Anleger weiter vorsichtig. Zahlreiche Analysten haben ihre Kursziele überarbeitet, nachdem der Technologie-Konzern am Vortag seine Q3-Zahlen präsentiert hat. Derzeit liegen diese zumeist im Bereich von 18,00 bis 22,50 CHF. Die bisherigen Empfehlungen wurdem zumeist bestätigt.

Weitere Verlierer sind Schindler (-0,6%) oder Geberit (-0,4%). Die defensiven Index-Schwergewichten tendieren uneinheitlich. Während Roche (+0,6%) zulegen, verlieren Novartis (-0,5%). Nestlé (+0,1%) notieren im Trend.

Im breiten Markt stehen Biotech-Titel etwas im Fokus. Newron verlieren um 14,3%, nachdem die Fusionsverhandlungen mit der finnischen Biotie – nicht ganz unerwartet – gescheitert sind. Basilea (kein Kurs) hat die Kandidaten für die vom Grossaktionär HBM BioVentures beantragte a.o. GV zur Zusatzwahl in den VR bekannt geben.

Auf Beachtung stösst weiter ein Grossauftrag in Millionenhöhe, den Cicor (+1,6%) von einem weltweit tätigen Schweizer Telekom-Ausrüster im Bereich Netzwerk-Infrastruktur erhalten hat. (awp/mc/pg)

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