CH-Eröffnung: Gut gehalten

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Dienstag in der Eröffnungsphase gut gehalten. Von der Wall Street kommen kaum Impulse; der Dow Jones Index hat gegenüber dem Stand zu Handelsende in Europa noch minim nachgegeben und ist erneut an der Marke von 13’000 Punkten gescheitert. Hingegen konnten die asiatischen Märkte leicht bis deutlicher anziehen, was hierzulande zusammen mit einem weiteren, leichten Rückgang der Ölpreise für einen freundlichen Unterton und eine etwas erhöhte Risikobereitschaft sorgt.

Auf Unternehmensebene fehlt es aus dem SMI/SLI am Berichtstag mit Ausnahme einzelner Ratingänderungen an neuen Impulsen. Daher stehen die berichtenden Unternehmen aus dem breiten Markt – vor allem Georg Fischer, Gategroup und PSP – etwas stärker im Rampenlicht. Darüber hinaus werde vor allem auf die am (heutigen) Dienstagnachmittag aus den USA zur Publikation anstehenden Konjunkturdaten gewartet, hiess es weiter. Veröffentlicht werden die Auftragseingänge, das Konsumentenvertrauen und der Case-Shiller-Index.

Der SMI steigt bis um 09.30 Uhr um 0,22% auf 6’157,21 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,16% auf 940,73 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,15% auf 5’618,57 Punkte.

Als SMI-Stütze erweisen sich vor allem die im Index stark gewichteten Nestlé. Nachfrage besteht zudem nach Finanzwerten und teils zyklischen Valoren. Die Kursgewinner überwiegen die -verlierer im SMI-/SLI-Tableau nur leicht.

Aus charttechnischer Sicht hat der SMI kurzfristig Aufwärtspotenzial bis in die Region von 6’190 Punkten, sofern die inzwischen genommene Hürde bei 6’145 gehalten werden kann. Sollte der Leitindex indessen unter die Marke von 6’140 fallen, sei eine Rückkehr zu der Unterstützung bei 6’100 zu erwarten, so Charttechniker.

Nestlé (+0,7% auf 56,05 CHF) setzen ihren Kursanstieg fort und stützen den SMI massgeblich. Begünstigt würden die höheren Notierungen vor allem durch die Heraufstufung von Morgan Stanley auf «Overweight» mit einem Kursziel von 62 CHF. Nestlé verfüge über den besten Produktemix und die beste geografische Ausdehnung im Sektor, heisst es im Kommentar unter anderem. Dies erlaube es dem Nahrungsmittelkonzern, seine Konkurrenten in einem wachstumsarmen Umfeld auszustechen.

Unter den weiteren Index-Schwergewichten notieren Novartis (-0,3%) und Roche (-0,2%) knapp gehalten.

Finanztitel würden von einer teils wieder etwas zunehmenden Risikoneigung profitieren, hiess es unter Marktbeobachtern. So legen die Grossbanktitel Credit Suisse (+1,5%) und UBS (+0,9%) zu und führen die Gewinnerliste im SMI/SLI an. Ebenfalls gesucht sind Bâloise (+0,5%), Julius Bär (+0,4%), Swiss Life (+0,4%) vor der Ergebnispublikation am (morgigen) Mittwoch und Swiss Re (+0,2%). ZFS notieren unverändert.

Unter den uneinheitlich tendierenden zyklischen Valoren legen ABB (+0,7%), Richemont (+0,6%), Kühne+Nagel (+0,4%) und Geberit (ebenfalls +0,4%) etwas verstärkt zu. Demgegenüber verlieren Logitech (-1,6%) sowie die ebenfalls etwas zyklischen Nobel Biocare (-1,4%) und Sonova (-1,1%) deutlich.

Lonza (-1,4% auf 48,35 CHF) leiden auch unter der Herabstufung durch Merrill Lynch auf «Neutral» mit Kursziel bei 55 CHF. Die Erholung des Life-Science-Konzerns verlaufe zu langsam, heisst es in einem Kommentar. Enttäuschende Jahreszahlen und die unerwartete Entscheidung, den CEO freizustellen, deuteten darauf hin, dass die Probleme des Konzerns grösser seien und eine Lösung wohl längere Zeit benötige als zunächst angenommen.

Aus dem breiten Markt haben Georg Fischer, Gategroup, PSP, Feintool und Genolier Zahlen vorgelegt. Georg Fischer (+0,9%) lag beim Umsatz und EBIT leicht unter den Konsenserwartungen lag, beim Reingewinn jedoch darüber.

Bei Gategroup (-0,2%) haben die Anleger eine ganze Reihe von Aspekten zu berücksichtigen. Umsatz und EBITDA fielen über den Konsensprognosen und der Reingewinn unter den Erwartungen aus. Zudem richtet Gategroup die weltweiten Aktivitäten neu aus und emittiert eine Anleihe über 350 Mio EUR. Der Verwaltungsrat erwägt auch, erstmals eine Dividende auszuschütten. Die Pay-out-Ratio dürfte dabei über 20% liegen, wie das Unternehmen mitteilte.

PSP (+2,3%) lag mit dem Liegenschaftenertrag etwas unter den Markterwartungen, jedoch mit dem EBITDA und Reingewinn leicht darüber. Feintool (unv.) bestätigt nach dem Kurzgeschäftsjahr 2011 die Prognosen für 2012 und rechnet mit einem Umsatz von 350-390 Mio CHF. Kudelski (+1,8%) ist mit der spanischen Abertis Telecom eine Partnerschaft für einen Cloud-basierten Service eingegangen. (awp/mc/pg)

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